Michiko Tanaka-de Kowa

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Daten zur Person
Personenname Tanaka-de Kowa, Michiko
Abweichende Namensform Meinl, Michiko; Tanaka, Michiko
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 368662
GND 142858641
Wikidata
Geburtsdatum 15. Juli 1909
Geburtsort Tokio
Sterbedatum 18. Mai 1988
Sterbeort München
Beruf Sängerin, Schauspielerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle
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Letzte Änderung am 7.02.2024 durch WIEN1.lanm09was
Begräbnisdatum
Friedhof
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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Michiko Tanaka-de Kowa, 15. Juli 1909 Tokyo; † 18. Mai 1988 München, Schauspielerin, Sängerin

Biografie

Michiko Tanaka wurde 1909 in Kanda, einem Stadtteil Tokyos, in eine angesehene Familie hineingeboren. Ihr Vater war Maler, ihre Mutter entstammte dem Adel. In ihrer Heimatstadt besuchte Michiko Tanaka das "Sacre Coeur" und nahm Gesangsunterricht.

Mit 18 Jahren ging sie nach Wien, um hier Harfe zu studieren. Mit ein Grund dafür, dass ihre Wahl auf Wien fiel, war die Tatsache, dass hier einer ihrer Verwandten im diplomatischen Dienst tätig war. Bis zu ihrer Grossjährigkeit fungierte er als ihr Vormund.

Als sie Maria Jeritza auf der Bühne der Staatsoper erlebte, war Michiko Tanaka von der Sopranistin dermaßen beeindruckt, dass sie selbst eine Karriere als Sängerin anstrebte. Eine ihrer Lehrerinnen war Maria Ivogün.

Gerne wurde Michiko Tanaka in Partien besetzt, denen sie durch asiatischen Aussehen besondere Authentizität verleihen konnte, wie "Madama Butterfly". Bereits ihr Debut gab sie in der Hauptrolle Operette "Die Geisha" von Sidney Jones in Graz 1930.

Aufsehen erregte die Heirat von Michiko Tanaka mit dem um 40 Jahre älteren Unternehmer Julius Meinl II. Durch die Ehe wurde sie zur österreichischen Staatsbürgerin.

Julius Meinl machte seine Frau zum Star. Er beauftragte Paul Abraham, ihr eine Operette auf den Leib zu schreiben. Wie bei vielen anderen Operetten Abrahams fungierten auch hier wieder Fritz Löhner und Alfred Grünwald als Librettisten. "Dschainah, das Mädchen aus dem Tanzhaus“ spielt in Saigon und wurde 1935 im Theater an der Wien uraufgeführt. Auch ihren ersten Film, das prominent besetzte Filmdrama "Letzte Liebe", hat Meinl finanziert.

Bei Dreharbeiten verliebte sich Michiko Tanaka-Meinl in ihren Kollegen Viktor de Kowa. De Kowa hielt bei Julius Meinl um die Hand seiner Frau an. Meinl, der schon während seiner Ehe um die Zukunft seiner jungen Frau besorgt gewesen war, willigte in die Scheidung ein, gestand ihre eine Leibrente zu und war 1941 bei ihrer Hochzeit mit Viktor de Kowa Treuzeuge. Nach dem Tod von Julius Meinl (1944) entbrannte mit den Erben ein Rechtsstreit um die Fortzahlung der Leibrente, der erst 1955 mit einem Vergleich und einer namhaften Abfindung endete.

Mit ihrem zweiten Ehemann ging Michiko Tanaka-de Kowa nach Berlin. Ihren Lebensabend verbrachte sie in einem Seniorenheim in München.

Quellen

  • Wienbibliothek im Rathaus / Tagblattarchiv: Personenmappe Michiko Tanaka-Meinl [TP 032508]

Literatur

  • Dietmar Grieser: Wien. Wahlheimat der Genies. Wien: Almathea 2019

Links