Liechtensteinsche Gemäldegalerie

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Institution
Datum von
Datum bis
Benannt nach Liechtenstein (Familie)
Prominente Personen
PageID 16005
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Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 10.04.2024 durch WIEN1.lanm08uns
  • 9., Fürstengasse 1

Frühere Adressierung

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48° 13' 20.84" N, 16° 21' 34.80" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Liechtensteinsche Gemäldegalerie (9, Fürstengasse 1; Liechtensteinsches Sommerpalais).

Die Gemäldesammlung der Fürsten Liechtenstein geht hauptsächlich auf Ankäufe von Carl Eusebius (1611-1684), Hans Adam I. (1657-1712; er erwarb den berühmten Decius-Mus-Zyklus von Rubens), Josef Wenzel (1696-1772), Johann I. (1760-1836; er erwarb holländische Landschaften und deutsche Gotik) und Johann II. (1840-1929; er erwarb österreichischen Biedermeier und italienischer Quattrocento) zurück.

Zunächst war die Liechtensteinsche Gemäldegalerie im 1705 vollendeten Stadtpalais (1, Bankgasse 9) untergebracht; 1807 überführte man sie in das Sommerpalais (9, Fürstengasse 1), wo sie ab 1814 der Öffentlichkeit zugänglich war. Ein Katalog von 1927 weist rund 2.300 Gemälde aus. Während des Zweiten Weltkriegs waren die Bestände im Burgenland in Sicherheit gebracht. Von dort wurden sie im Februar 1945 nach Vaduz, der Hauptstadt des Fürstentums Liechtenstein, transportiert, wo sie im Schloß Vaduz untergebracht wurden. Fürst Franz Josef (der Vater Fürst Hans-Adams II.) versprach, die Sammlung 1969 der Stadt Vaduz unter der (trotz positiver Volksabstimmung niemals erfüllten) Bedingung, dass diese in einem neu zu erbauenden Kunstmuseum untergebracht werde.

Nach dem Auszug des Museums moderner Kunst aus dem Liechtensteinschen Sommerpalais in der Roßau wurde dieses vom 2. Jänner 2001 bis Ende 2003 durch Fürst Hans-Adam II. grundlegend renoviert (neben der eigentlichen Restaurierung neue Unterkellerung und Elektrifizierung, Klimatisierung und modernste Sicherheitseinrichtungen; Gesamtkosten bis Ende 2003 fast 20 Millionen Euro). Es geschah dies in der Absicht des Fürstenhauses, einen Teil der in Vaduz befindlichen Gemäldesammlung nach Wien zurückzubringen und hier als Privatmuseum zu präsentieren. Am 25. März 2004 offiziell beziehungsweise am 29. März mit der Ausstellung „Meisterwerke aus den Fürstlichen Sammlungen in Vaduz" (200 ausgesuchte Kunstwerke, darunter eine bedeutende Sammlung an Rubens-Gemälden, 50 Skulpturen und Objekte des Kunsthandwerks sowie die berühmte französische Galakutsche des Rokoko [„Goldener Wagen"] des Fürstenhauses) wurde das neue Museum für das Publikum geöffnet.

Mit Hilfe eines hoch dotierten Ankaufsbudgets wurde die Sammlung in jüngster Zeit um erstrangige (bei internationalen Auktionen erstandene) Gemälde bereichert; diese werden (wie etwa der „Unbekannte Mann" von Franz Hals, der bis 1938 den Rothschilds gehört hatte, danach ins Kunsthistorische Museum kam, jedoch 1998 restituiert und schließlich für Fürst Hans-Adam II. 2002 in New York um 2,8 Millionen Dollar ersteigert wurde) erstmals wieder in Wien ausgestellt. Ende 2011 wurde der allgemeine Museumsbetrieb wieder eingestellt. Das Sommerpalais wird weiterhin als Ort der Sammlungspräsentation genutzt.

Literatur

  • Adolf Kronfeld: Führer durch die fürstlich Liechtenscheinsche Gemäldegalerie in Wien. 1927
  • Volker Press / Dietmar Willoweit [Hgg.]: Liechtenstein - fürstliches Haus und staatliche Ordnung. l988, S. 460
  • Johann Kräftner [Hg.]: Liechtenstein Museum. Die fürstlichen Sammlungen. München, Berlin, London, New York: Prestel Verlag 2004