Laderhof

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1333
Datum bis 1848
Andere Bezeichnung Ladererhof, Ledererhof
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner Dorothea Rabutin, Georg Simon Sina
PageID 26706
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Wolfgang Wirsig: Wiener Hofnamen
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Letzte Änderung am 25.04.2021 durch DYN.krabina
  • 1., Wollzeile 1
  • 1., Rotenturmstraße 4
  • Nr.: 771 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 815 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 817 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)


Laderhof (auch Ladererhof, Ledererhof; 1, Wollzeile 1, Rotenturmstraße 4, Konskriptionsnummer 771).

Der Name des Hofes erinnert an das Handwerk der Lederer, die sich teils mit der Erzeugung (Lohgerberei) teils mit dem Ausschnitt des Leders befassten. Mit diesem waren wohl jene Lederer beschäftigt, die wir in der Stadt selbst, vornehmlich im Ledererhof am Hof und in der Nähe des zweiten eben hier in der Wollzeile gelegenen Lederhofes antreffen, während die Gerberei vor der Stadt am Donauarm und an dem Wienfluss betrieben wurde. Frühzeitig zu einer Zeche vereinigt (1326), wurden die Lederer doch erst 1447 in die bürgerliche Handwerksorganisation einbezogen.

Der Hof kommt in den älteren Grundbüchern 1333 als Besitz des Stephan Chriegler vor und wurde noch Mitte 17. Jahrhundert "Ladererhof" genannt. Im 14. Jahrhundert war er Besitz der Familie Tirna, 1398 kam er an Niclas Würffel und einige andere Geldgeber, die den Hof belehnt hatten. 1674 finden wir Seyfried Christoph Graf Breuner als Besitzer, 1694 wurde der inzwischen mehrmals umgebaute Hof von Dorothea Gräfin Rabutin, geboren Herzogin von Schleswig-Holstein angekauft, die das Haus durch ihre eleganten Soireen zum Mittelpunkt des damaligen geistigen Wien machte. Sie war auch in der Mode tonangebend. Obgleich sie den Hof noch zu Lebzeiten verkaufte, behielt sie darin eine Wohnung, in der sie am 18. Juli 1725 starb. Die nächsten Besitzer nach ihr waren Franz Ferdinand Graf Kinsky und 1793 die Familie des Fürst Schwarzenberg. Das Haus, das ein stattliches Portal aufwies, wurde schließlich 1846 von Georg Simon Freiherr von Sina erworben, der es 1847 abbrechen und ein Jahr später durch einen Neubau ersetzen ließ.

Siehe auch: Rotenturmstraße 4

Literatur

  • Margarete Girardi: Wiener Höfe einst und jetzt. Wien: Müller 1947 (Beiträge zur Geschichte, Kultur- und Kunstgeschichte der Stadt Wien, 4), S. 122 f
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 384
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 4, 1. Teil. Wien ²1954 (Manuskript im WStLA), S. 4-13
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 633