Karl Blecha

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Daten zur Person
Personenname Blecha, Karl
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 37242
GND 129507873
Wikidata Q1304378
Geburtsdatum 16. April 1933
Geburtsort Wien
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Politiker, Soziologe
Parteizugehörigkeit Sozialistische Partei Österreichs, Sozialdemokratische Partei Österreichs
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
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Recherche
Letzte Änderung am 21.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs


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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Bundesvorsitzender der Jungen Generation der SPÖ (1971) 1974
  • Abgeordneter zum Nationalrat (31.03.1970 bis 31.05.1983)
  • Abgeordneter zum Nationalrat (24.02.1989 bis 25.04.1989)
  • Bundesminister für Inneres (24.05.1983 bis 02.02.1989)
  • Präsident des Pensionistenverbandes Österreich (1999 bis 16.04.2018)
  • Zentralsekretär der SPÖ (1976 bis 1981)
  • Direktor des Instituts für Empirische Sozialforschung (1963 bis 1975)
  • Präsident der Gesellschaft für Österreichisch-Arabische Beziehungen

  • Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der BRD (Verleihung: 1988)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 1978)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 1986)


Karl Blecha, * 16. April 1933 Wien, Soziologe, Politiker.

Biografie

Karl Blecha studierte nach der Matura am Bundesgymnasium Wien-Döbling (1952) Psychologie, Soziologie und Ethnologie an der Universität Wien. Daneben arbeitete er als Werbeleiter bei der "Büchergilde Gutenberg", als Lektor sowie Journalist für die steirische Tageszeitung "Neue Zeit" beziehungsweise das "Journal für Sozialforschung".

Nach weiteren Studien in Köln und einem Praktikum am Institut für angewandte Sozialwissenschaft in Bad Godesberg gründete Blecha 1963 das Wiener Sozialforschungsinstitut (ab 1965: Institut für empirische Sozialforschung [IFES]), als dessen Direktor er bis 1975 fungierte. In dieser Zeit veröffentlichte er zahlreiche sozialwissenschaftliche Studienberichte und Beiträge. Das 1970 am Institut erstellte Computermodell zur Interpretation von Wahlergebnissen gilt als Vorläufer heutiger Wählerstromanalysen.

Politisch engagierte sich Karl Blecha bereits als Schüler im Verband sozialistischer Mittelschüler (VSM), später im Rahmen des Verbandes Sozialistischer Studenten Österreichs (VSStÖ), dessen Obmann er 1954 bis 1956 war. In die Österreichische Hochschülerschaft an der Universität Wien sowie in die Junge Generation der SPÖ, deren Bundesvorsitzender er von 1971 bis 1974 war, brachte er sich ebenfalls ein. Ab 1964 im Vorstand der SPÖ Niederösterreich, verband ihn eine enge Beziehung zu Bruno Kreisky. 1970 zog er in den Nationalrat ein, wo er sich besonders mit Fragen der Landesverteidigung (Verkürzung des Grundwehrdienstes), des Wahlrechts und des Rundfunks auseinandersetzte.

1975 avancierte der Sozialwissenschaftler zum Zentralsekretär der SPÖ, 1981 zum Parteivorsitzenden-Stellvertreter. Im Mai 1983 berief ihn Fred Sinowatz als Innenminister in die von ihm geführte SPÖ-FPÖ-Regierung. Diese Funktion behielt Blecha auch unter dessen Nachfolger Franz Vranitzky. 1989 schied er in Folge seiner Involvierung in die Skandale um Noricum und Lucona (Udo Proksch) aus allen politischen Ämtern aus.

Karl Blecha gründete nunmehr das Mitropa-Institut für Wirtschafts- und Sozialforschung, das 2007 den Mehrheitsanteil am Meinungsforschungsinstitut IFES übernahm. Nachdem er sich aus der operativen Geschäftsführung des Instituts zurückgezogen hatte, wurde der Ex-Politiker 1999 zum Präsidenten des SPÖ-nahen Pensionistenverbandes Österreichs gewählt. Beim Verbandstag der Organisation 2018 übergab er den Vorsitz an Peter Kostelka und wurde zum Ehrenvorsitzenden bestellt. Jedes zweite Jahr (zuletzt 2017) fungierte er auch als Präsident des Österreichischen Seniorenrates. Im Rahmen seiner Partei übernahm er eine Koordinatorenrolle bei der Erarbeitung eines neuen Parteiprogramms.

Darüber hinaus war beziehungsweise ist Blecha in verschiedenen Organisationen tätig, etwa als Präsident der Europäischen Seniorenorganisation (ESO), als Präsident der Österreichischen Gesellschaft zur Förderung der Forschung (GFF) oder als Präsident der Gesellschaft für Österreichisch-Arabische Beziehungen. Er ist Träger mehrerer Auszeichnungen, darunter des Großen Goldenen Ehrenzeichens am Bande für Verdienste um die Republik Österreich.

Quellen

Literatur

Weblinks