Judengasse 11

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1., Judengasse 9-11, um 1940
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1438
Datum bis
Andere Bezeichnung Zur schwarzen Bürste
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Franz Duschinger
Prominente Bewohner
PageID 32716
GND
WikidataID
Objektbezug Antike, Römer, jüdisches Bethaus
Quelle Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 15.01.2024 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname Judengasse9-11.jpg
Bildunterschrift 1., Judengasse 9-11, um 1940
  • 1., Judengasse 11
  • 1., Salzgasse 8
  • Nr.: 459 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 470 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 493 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)

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48° 12' 42.87" N, 16° 22' 26.20" E  zur Karte im Wien Kulturgut

1., Judengasse 11 ("Zur schwarzen Bürste"; Konskriptionsnummer 459), Salzgasse 8.

Dieses Haus mit seiner typisch spätbarocken Fassade befindet sich an der höchsten Stelle des alten Wien. Albert Camesina vermutet, dass sich hier der erste Ansiedlungspunkt der Römer befand. Ob diese Annahme stimmt, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, doch spricht die Lage dafür (guter Überblick und im Norden durch die Donau geschützt).

1438 wird hier erstmals ein Haus samt Rossstall urkundlich erwähnt. Mitte des 16. Jahrhunderts fiel es mangels Erben an die Stadt Wien, die es 1559 an Franz Straub verkaufte. 1637 kam das Gebäude in den Besitz der verwitweten Kaiserin Eleonore von Gonzaga (siehe Ferdinand II. [Heiliges Römisches Reich]). Sie verkaufte es noch im selben Jahr an den Baumeister Giovanni Battista Carlone. Für das späte 17. Jahrhundert ist der Hausname "Zur schwarzen Bürste" belegt, den jedoch auch das gegenüberliegende Haus Stadt 461 (Judengasse 16) führte.

Im Jahr 1786 wurde das heutige Gebäude nach Plänen von Franz Duschinger errichtet. Ab dem Jahr 1929 befand sich in diesem Haus der Israelitische Bethausverein Kehilat Jakob, der ein jüdisches Bethaus und eine Talmud-Thora-Schule erhielt und der 1938 von den Nationalsozialisten aufgelöst und nach 1945 nicht wieder errichtet wurde. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs erlitt das Gebäude an der Ecke Judengasse/Salzgasse einen Granattreffer, durch den eine Wohnung zerstört und durch den Druck das Dach abgedeckt wurde.

Literatur

  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 1, 3. Teil. Wien ²1951 (Manuskript im WStLA), S. 539-542