Johann Plocek

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Daten zur Person
Personenname Plocek, Johann
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 60497
GND
Wikidata
Geburtsdatum 19. Mai 1890
Geburtsort Wien
Sterbedatum 30. März 1943
Sterbeort Wien
Beruf Straßenbahnbediensteter, Widerstandskämpfer
Parteizugehörigkeit Sozialdemokratische Arbeiterpartei, Kommunistische Partei Österreichs
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum 31. März 1943
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 40, Reihe 30, Nummer 165
  • 21., Jedleseer Straße 66 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Johann Plocek, * 19. Mai 1890 Wien, † 30. März 1943 Wien, Eisendreher, Straßenbahnbediensteter, Widerstandskämpfer.

Biografie

Der Eisendreher Johann Plocek nahm als Soldat am Ersten Weltkrieg teil, wo er mehrfach ausgezeichnet wurde. Im April 1925 trat er in den Dienst der Wiener Straßenbahnen. Zunächst als Arbeiter tätig, arbeitete er ab März 1931 als Schlosser im Betriebsbahnhof Brigittenau. Er war Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und des Republikanischen Schutzbundes und fungierte 1926 bis 1928 sowie 1930 bis 1934 als Vertrauensmann in seinem Betrieb. Nach dem Februar 1934 verbüßte er 270 Tage Polizeiarrest wegen der Verteilung illegaler Duckschriften und der Sabotage von Triebwagen. Ab Oktober 1936 war er im Anhaltelager Wöllersdorf inhaftiert. Im April 1938 wurde er wieder in Dienst gestellt.

In der Zeit des Nationalsozialismus gehörte Plocek wie sein Schwager Josef Krcmarik einer Widerstandsgruppe an seinem Arbeitsplatz an. Er wurde am 21. Jänner 1942 verhaftet und am 8. Dezember des Jahres wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" zum Tod verurteilt. Die Hinrichtung wurde im März 1943 im Landesgericht Wien vollzogen.

1946 wurde am Eingang des Straßenbahn-Betriebsbahnhofs in 20., Wexstraße 13−15 eine Gedenktafel für ihn und fünf weitere hingerichtete Mitglieder der Belegschaft eingeweiht. Auch auf einer Gedenktafel für politische Opfer der Verkehrsbetriebe beim Betriebsbahnhof Erdberg ist sein Name enthalten.

Quellen

Literatur

  • Walter Farthofer: Tramway Geschichte(n). Die Wiener Straßenbahner im Kampf gegen den grünen und braunen Faschismus. 3. Aufl. Wien: ÖGB Verlag 2015, S. 407 f.
  • Wolfgang Neugebauer: Widerstand und Verfolgung in Wien. 1934−1945. Eine Dokumentation. Hg. von Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes. Band 2. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1975, S. 334

Weblinks