Jakob Alt

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Daten zur Person
Personenname Alt, Jakob
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 20853
GND 119012758
Wikidata Q685495
Geburtsdatum 27. September 1789
Geburtsort Frankfurt/Main
Sterbedatum 30. September 1872
Sterbeort Wien
Beruf Maler, Lithograph
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 5.11.2022 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 18, Reihe 2, Nummer 66
Ehrengrab ehrenhalber gewidmetes Grab
  • 8., Reitergasse 14 (Sterbeadresse)
  • 9., Alserstraße 28 (Wohnadresse)
  • 9., Adlergasse 162 (Wohnadresse)
  • 9., Mariannengasse 30 (Wohnadresse)
  • 9., Brünnlbadgasse 8-10 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Alt Jakob, *27. September 1789 Frankfurt/Main, † 30. September 1872 Wien 8, Reitergasse (heute Skodagasse) 14, (Matzleinsdorfer Katholischer Friedhof; nach dessen Auflassung Überführung auf den Zentralfriedhof, ehrenhalber gewidmet mit Beschluss des GRA 6.6.1932), Maler, Aquarellist, Lithograph, zweite Gattin (12. November 1811 Alservorstadt) Maria Anna Schaller (* 14. Juli 1790 Gresten, Niederösterreich, † 18. August 1872 ebenda), Sohn des Frankfurter Tischlermeisters Johann Leonhard Alt und dessen zweiter Gattin Barbara Horst, Vater von Franz Alt und Rudolf Alt. Begann seine Ausbildung in Frankreich, setzte sie jedoch ab 1810 an der Historischen Schule der Akademie der bildende Künste in Wien fort (zunächst Historienmalerei). Er wandte sich bald der Landschaftsmalerei zu und bevorzugte Motive aus den österreichischen Alpen- und Donaugegenden; verschiedene Landschaftslithographienserien erschienen bei den Wiener Verlagen Artaria und Kunike (unter anderem Donauansichten, 1819-1826; Vorzüglichste Ansichten des k. k. Salzkammergutes, 1825; Bilder aus den Alpen, 1833). Ebenso bedeutend ist auch seine Tätigkeit als Vedutist, wobei er einerseits die venezianische Entwicklung im Sinne Bellottos, andererseits die Art von Schütz, Ziegler und Janscha fortsetzte. Er arbeitete ab 1815 für die Verlage Artaria und Kunike. 1830 Ausstellung im Österreichischen Kunstverein, 1832 (mit Rudolf Alt) Herausgeber der Lithographienserie „Wiens Plätze und Umgebungen" (erschienen bei Mansfeld & Co.); Alt verwendete die Lithographie erstmals für Porträtdarstellungen und schuf lithographische Landschaftsserien (darunter eine über Wien). Alts Blumenaquarelle der heimischen Flora (360 Blätter, Niederösterreichisches Landesmuseum) werden um 1850 datiert. Ab 1861 war Alt Ausschußmitglied der Genossenschaft bildender Künstler; in den 1860er Jahren verband ihn eine enge Freundschaft mit Nikolaus Dumba. 1869 schuf er eine Vogelschau von Wien, ab 1870 erschien seine „Monographie des kaiserlichen Lustschlosses Schönbrunn". Alt wohnte zuerst 9, Alser Straße 28, ab 1828 im Haus „Zum Mohrenköpfel (Adlergasse 162; 9, Mariannengasse 30, Brünnlbadgasse 810).

Quelle

Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd.
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd.
  • Rudolf Schmidt: Österreichisches Künstlerlexikon. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Tusch 1974-1980
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Werke von Jakob, Rudolf und Franz Alt im Besitz des Historischen Museums der Stadt Wien. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien [1976] (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 44), S. 4 ff.)
  • Sylvia Mattl-Wurm [Red.]: Interieurs. Wiener Künstlerwohnungen 1830 - 1930. Wien: Eigenverlag 1990 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 138) (Künstlerwohnung), S. 102
  • Heinz Schöny: Wiener Künstler-Ahnen. Genealogische Daten und Ahnenlisten. Wiener Maler. Band 2: Biedermeier, Historismus, Impressionismus. Wien: Selbstverlag der Heraldisch-Genealogischen Gesellschaft "Adler" 1975, S. 103 f.
  • Geschichte der bildenden Kunst in Wien. Band 2: Geschichte der Malerei in Wien. Wien [u.a.]: Selbstverlag des Vereines für Geschichte der Stadt Wien 1955 (Geschichte der Stadt Wien / Neue Reihe, 7/2), S. 136
  • Ann Tizia Leitich: Wiener Biedermeier. Kultur, Kunst und Leben der alten Kaiserstadt vom Wiener Kongreß bis zum Sturmjahr 1848. Bielefeld / Leipzig: Velhagen & Klasing 1941, S. 193 ff.
  • Rupert Feuchtmüller: Das Herbarium des Jakob Alt. In: Blumen und Blüten aus Niederösterreich. Gemalte Herbarien aus den Sammlungen des Niederösterrischen Landesmuseums. Wien 1963 (Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums, Neue Folge 5)
  • Ulrike Jenni / Robert Wagner / Marie-Therese Winkler: Die Blumenaquarelle des Moritz Michael Daffinger. Zur Erforschung der alpenländischen Flora im Vormärz. Graz: Akademische Druck- und Verlagsanstalt 1987, S. 76
  • Heinrich Fuchs: Die österreichischen Maler des 19. Jahrhunderts. Band 1: A-F. Wien: Selbstverlag 1972
  • Hans Pemmer: Schriften zur Heimatkunde Wiens. Festgabe zum 80. Geburtstag. Hg. von Hubert Kaut. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1969 (Wiener Schriften, 29), S. 74
  • Felix Czeike: VIII. Josefstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 8), S. 63
  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 422
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 56
  • Wiener Zeitung, 02.10.1872