Irisgasse

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1., Kreuzung Naglergasse, Irisgasse und Haarhof, um 1940
Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von 1862
Datum bis
Name seit 27.11.1862
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Refelbühel, Naglergasse, Adam- und-Eva-Gassel, Hundsfottgässel, Glockengasse
Benannt nach Zur Irisblume
Bezirk 1
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 14336
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 7.08.2023 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname Irisgasse.jpg
Bildunterschrift 1., Kreuzung Naglergasse, Irisgasse und Haarhof, um 1940
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48° 12' 37.12" N, 16° 22' 2.92" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Die verbreitete Irisgasse (1902).

Irisgasse (1.), benannt (27. November 1862 laut Morgenpost) zur Erinnerung an das Geschäftsschild "Zur Irisblume" (Iris hieß die griechische Regenbogengöttin, eine Götterbotin).

Der einer Tiroler Familie entstammende Alexander Toldt (* 1795) begründet 1827 (laut Wiener Zeitung 1852 im Haus 1, Am Hof 2) die Trauerwarenniederlage "Zur Irisblume", die später in ein Seiden- und Modewarengeschäft umgewandelt wurde.

Im 15. Jahrhundert findet sich für diese Gegend die Bezeichnung Refelbühel (1408, 1482), daneben gab es Benennungen nach der örtlichen Lage (1438 und 1478 Gasse, da man Hinter St. Pankraz Naglergasse geht; 1507 Gässlein, als man an den Hof geht). Von einem Hausschild leitet sich der Name Adam- und-Eva-Gassel ab (Verbindung zum Adam-und-Eva-Spiel). Später hieß die Gasse Hundsfottgässel (noch 1779; für die Benennung findet sich keine Begründung) beziehungsweise Glockengasse (1786-1827); ein Zusammenhang mit dem am 29. Oktober 1762 Am Hof verstorbenen Landschaftsbuchhaltungsoffizianten Leopold Glocken muss in Frage gestellt werden, wahrscheinlicher ist die Ableitung von einem Hausschild (Bognergasse 11), das auf den Leinwandhändler Johann Georg von der Glocken (Besitzer 1719-1746) zurückgeht.

Zwischen den Parzellen Am Hof 3-4 und Bognergasse 11 stand (als Teil der alten Burgmauer) das Reflertor.

Mit einer Länge von 17,5 Metern zählt die Irisgasse zu den kürzesten Gassen Wiens (noch kürzer ist die Tethysgasse, die längste Verkehrsfläche Wiens ist die Höhenstraße).

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Literatur

  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 2, 2. Teil. Wien ²1952 (Manuskript im WStLA), S. 249
  • Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)