Morgenpost
Gegründet 1850 von Dr. Leopold Landsteiner (mit August Zang Gründer der Presse); die volkstümlich geschriebene Zeitung stand dennoch auf hohem Niveau, widmete besonderes Augenmerk der politischen Berichterstattung, doch waren auch der Lokal- und der Wirtschaftsteil beachtlich; obwohl der Lokalteil sorgfältig gepflegt wurde, erlangte die Zeitung auch außerhalb Wiens weite Verbreitung. Chefredakteur war bis 1855 Landsteiner, anschließend bis 1867 Moritz Szeps (der noch im selben Jahr nach einer Redaktionsrevolte zum Neuen Wiener Tagblatt wechselte). Zu den wichtigsten Mitarbeitern gehörten Heinrich Reschauer,Friedrich Schlögl, Ludwig Speidel, Emil Kuh, Ludwig Anzengruber. Die Zeitung erschien unter dem Titel Morgenpost bis 23. Oktober 1886, danach unter anderen Titeln (1886-1901 Wiener Tagblatt [in das Moritz Szeps am 24. Oktober 1886 die darniederliegende und von ihm erworbene Morgenpost umbenannt, während die Abendausgabe nunmehr Wiener Abendblatt hieß], 1901-1905 Wiener Morgenzeitung [erstmals erschienen am 23. Dezember 1901], 1905-1934 [ausgenommen 1925/1926] Wiener Mittagszeitung).
Zwischen dem 2. Oktober und dem 18. Dezember 1932 erschien eine Morgenpost, herausgegeben von „Die Welt. Zeitung- und Nachrichten-GmbH", unter der verantwortlichen Leitung von Irene Harand.
Literatur
- Karl-Heinz Kossdorff: Die Wiener liberale Lokalpresse im 19. Jahrhundert. Von der Gründung des ersten Volksblattes bis zur Aufhebung des Zeitungsstempels. 1850-1900. Phil. Diss., Univ. Wien. Wien 1969, S. 198
- Kurt Paupié: Kurt Handbuch der Österreichischen Pressegeschichte 1848-1959. Band 1. Wien: Wilhelm Braumüller 1960, S. 140 ff.
- Gabriele Melischek / Josef Seethaler [Hg.]: Die Wiener Tageszeitungen. Eine Dokumentation. Band 3: 1918-1938. Frankfurt/Main [u.a.] 1992, S. 131 f.
- Fritz Medek: „Morgenpost". Eine Zeitungsmonographie. Phil. Diss., Univ. Wien. Wien 1951
