Gänsehäufel

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Das Wellenbecken und der Uhrturm im Gänsehäufel (1957)
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Bad
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach im alten Flußbett angeschwemmte Inseln
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 8508
GND 7582658-6
WikidataID Q23256
Objektbezug Wiener Gesundheitsarchitekturen
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 23.11.2023 durch WIEN1.lanm08trj
Bildname Gaensehaeufel.jpg
Bildunterschrift Das Wellenbecken und der Uhrturm im Gänsehäufel (1957)
  • 22., Moissigasse 21

Derzeit wurden noch keine Konskriptionsnummer zu diesem Bauwerk erfasst!

Die Karte wird geladen …

48° 13' 41.66" N, 16° 25' 41.69" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Umkleidezelte am Gänsehäufel mit "Einweisern", um 1910
Zugangsportal, 1933
Eingang ins Familienbad, um 1910
Schrägluftaufnahme des Gänsehäufel, 1933

Gänsehäufel (22., ursprünglich zum Teil 2., Kaisermühlen; Moissigasse 21), eine bewaldete Sandinsel in dem im Zuge der Donauregulierung abgedämmten und seither als Alte Donau bezeichneten, strömungslosen Teil des Flusses nächst Kaisermühlen. Bis zur Eingemeindung des damaligen 21. Bezirks (1905) verlief diese Insel entlang die Grenze zwischen Wien und den Gemeinden Kagran und Stadlau.

Hygieneausstellung: Räume der Internationalen Hygieneausstellung

Privatstrand

Der eigentliche "Entdecker" des Gänsehäufels ist der "Naturapostel" Florian Berndl, der die Insel von der Donauregulierungskommission pachtete, um sie mit primitiven Mitteln zu einem Sonnen- und Strombad zu gestalten, das er dann gegen geringes Entgelt öffentlich zugänglich machte; später errichtete er auch auf dem Bisamberg Sonnenbäder. Der Name des Bads geht auf die vielen Haufen (im alten Flussbett angeschwemmte Inseln) zurück. Das Bad entstand auf einer dem bewaldeten Mittelhaufen vorgelagerten Schotterbank.

Öffentliches Strandbad

Die Gemeinde Wien errichtete hier unter bedeutenden Kosten (500.000 Kronen) ein großstädtisch angelegtes, mit Gastwirtschaft, weitläufigen Baulichkeiten, elektrischem Licht und Hochquellenwasser versehenes Strandbad (Eröffnung 5. August 1907). Bei einer Erweiterung nach dem Ersten Weltkrieg entstanden neue Umkleidekabinen, der landschaftliche Charakter wurde durch gärtnerische Gestaltung verschönert. 1926 errichte man anstelle des alten Pontonstegs eine Eisenbetonbrücke (Gänsehäufelbrücke) von der Straßenbahnendstation zum Badeeingang. Nach totaler Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde das Strandbad Gänsehäufel von Max Fellerer, Carl Appel und Eugen Wörle 1948-1950 wiederhergestellt und am 21. Juni 1950 eröffnet (Baukosten 32 Millionen Schilling). Es bietet 33.000 Personen auf 330.000 m2 Platz (3.574 Kabinen, 10.368 Kästchen, 260 Brausen), hat 1.000 m Strand und ein Wellenbecken; bemerkenswert ist der 27 m hohe Uhrturm.

Videos

Gänsehäufel (1911), Zitat: WStLA, Filmarchiv der media wien, 145 (Ausschnitt)
Sommerbäder I (1927), Zitat: WStLA, Filmarchiv der media wien, 055 (Ausschnitt)
Der Millionär (1958), Zitat: WStLA, Filmarchiv der media wien, 101C (Ausschnitt)

Literatur

  • Der Aufbau. Fachschrift der Stadtbaudirektion Wien 8 (1951), 281-293
  • Neue Architektur in Österreich [Who's who in architecture]. 1945-1970. Schriften von Friedrich Achleitner [u.a.] [Red. Bearb.: Johannes M. Treytl]. Wien: Bohmann 1969, 72 f.
  • Hans-Christian Heintschel: An der Alten Donau. Eine Freizeitgeschichte. In: Karl Brunner / Petra Schneider [Hg.]: Umwelt Stadt. Geschichte des Natur- und Lebensraumes Wien. Wien: Böhlau 2005, S. 522-528


Wiener Gesundheitsarchitekturen:

  • V. Udoutsch: Das Strandbad "Gänsehäufel". In: Zeitschrift für Balneologie, Klimatologie und Kurort-Hygiene. Hg. von Gräffner, Kaminer. Berlin-Wien: 1912, S. 268-272
  • Kindererholungsstätte der Gemeinde Wien am Gänsehäufel. In: Bericht des Wiener Stadtphysikates über seine Amtsthätigkeit und den Gesundheitsverhältnissen der Stadt Wien in den Jahren 1907-1910. Hg. vom Wiener Stadtphysikat. Wien: 1913, S. 491-513