Gerhard Klingenberg

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Daten zur Person
Personenname Klingenberg, Gerhard
Abweichende Namensform Schwabenitzky, Gerhard
Titel
Geschlecht männlich
PageID 36240
GND 116228997
Wikidata Q1511925
Geburtsdatum 11. Mai 1929
Geburtsort Wien
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Regisseur, Theaterdirektor
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Theater, Burgtheater (Institution), Ehrenmitglieder des Burgtheaters
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
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Recherche
Letzte Änderung am 26.03.2024 durch WIEN1.lanm09kka


  • 21., Floridsdorfer Hauptstraße 32 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Direktor des Wiener Burgtheaters (1971 bis 1976)
  • Direktor des Schauspielhauses Zürich (1977 bis 1982)
  • Intendant am Berliner Renaissance-Theater (1986 bis 1995)

  • Ehrenkreuz für Kunst und Wissenschaft I. Klasse (Verleihung: 5. Mai 1986)
  • Internationaler Kritikerpreis
  • Fernsehfilmpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste (Verleihung: 1964)
  • Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 1999)
  • Jakob Prandtauer-Preis für Wissenschaft und Kunst (Verleihung: 2002)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 2009)


Gerhard Klingenberg (eigentlich Gerhard Schwabenitzky), * 11. Mai 1929 Wien, Regisseur, Theaterdirektor.

Biografie

Gerhard Klingenberg wurde als Gerhard Schwabenitzky in Wien geboren und absolvierte am Konservatorium der Stadt Wien eine Schauspielausbildung. 1947 stand er als Gast erstmals auf der Bühne des Wiener Burgtheaters. Im Jahr 1948 gab er am Stadttheater Klagenfurt sein Regiedebüt.

Engagements führten ihn nach St. Pölten und Innsbruck, bevor er sich am Deutschen Theater in Ost-Berlin, am Schauspielhaus Hamburg, in Düsseldorf oder Köln als Regisseur einen Namen machte.

Von 1968 bis 1985 führte er am Wiener Burgtheater, das er von 1971 bis 1976 auch als Direktor leitete, Regie. Klingenberg engagierte in dieser Zeit Regisseure wie Jean-Louis Barrault und Peter Hall. Trotz seiner traditionell-klassischen Ausrichtung in der Programmgestaltung brachte er Stücke von Tom Stoppard, Thomas Bernhard oder Harold Pinter auf die Burgtheaterbühne. Unter Klingenbergs Direktion inszenierte Claus Peymann die Uraufführung von Bernhards "Die Jagdgesellschaft". Klingenberg selbst – ein Verfechter des Theaters als moralischer Anstalt – setzte sich besonders mit Shakespeare, Brecht, Marlowe, Ionesco, Schiller, Hebbel, Kipphardt, Grillparzer und Williams auseinander.

Nach ruhigen und skandalfreien Jahren in Wien machte Klingenberg seinem Nachfolger Achim Benning Platz und leitete 1977 bis 1982 das Züricher Schauspielhaus. Zu den wichtigsten Uraufführungen dort zählten Herbert Meiers "Bräker" und Hansjörg Schneiders "Der liebe Augustin". Am Grand Théatre in Genf reüssierte Klingenberg als Regisseur von Verdis "Nabucco". Ab 1982 war er freischaffender Regisseur in Berlin, inszenierte allerdings weiterhin am Schauspielhaus Zürich. 1986 bis 1995 leitete er das Berliner Renaissancetheater.

Gerhard Klingenberg veröffentlichte 1998 im Molden-Verlag seine über 500 Seiten umfassenden Memoiren "Kein Blatt vor dem Mund". 2003 erschien, ebenfalls bei Molden, "Das gefesselte Burgtheater. 1776 bis in unsere Tage".

Klingenberg führte bei 23 Fernsehspielen und zwei Spielfilmen Regie. Er betätigte sich als Drehbuchautor, als Schauspieler sowie als Shakespeare-Übersetzer. Am Institut für Theaterwissenschaft der Universität Wien lehrte er als externer Lektor.

Literatur

Weblinks