Frauenhilfe der Adas Jisroel

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Inserat des Vereins "Frauenhilfe der Adas Jisroel", siehe Anno Jüdische Presse,Nr. 19, 7. Jg.,3. Juni 1921, S. 149
Daten zur Organisation
Art der Organisation Verein
Datum von 1917
Datum bis 1938
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 71787
GND
WikidataID
Objektbezug Jüdische Geschichte, Frauenbewegung, Jüdische Frauenvereine
Quelle
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 21.10.2021 durch WIEN1.lanm08trj
Bildname Frauenhilfe_der_Adas_Jisroel.png
Bildunterschrift Inserat des Vereins "Frauenhilfe der Adas Jisroel", siehe Anno Jüdische Presse,Nr. 19, 7. Jg.,3. Juni 1921, S. 149
  • 2., Große Schiffgasse 8

Es wurden noch keine Bezeichnungen erfasst.

Es wurden noch keine Personen erfasst.

Die Karte wird geladen …

48° 12' 58.21" N, 16° 22' 32.24" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Vereinsgeschichte

Der Verein „Frauenhilfe der Adas Jisroel“ mit dem Sitz in Wien 2., Große Schiffgasse 8 wurde im Jahr 1917 in Wien gegründet und bestand bis zum Jahr 1938. Die Proponentin Rebbetzin Jenny Fürst, Ehegattin des Rabbiners Jeschaja Sigmund Fürst, beide 1919 wohnhaft in 2., Große Schiffgasse 8 und ihre Mitstreiterinnen, reichten die Statuten im Mai 1919 bei der Vereinsbehörde ein.[1] Die Anregung für die Vereinsgründung gab der Rabbiner der berühmten „Schiffschul“ Jeschaja Fürst angesichts des großen Elends während des Ersten Weltkrieges selbst. Im Jahr 1917 berief daraufhin Fränze Bischofswerder „eine Versammlung der orthodox jüdischen Frauen ein“, Präsidentin wurde Jenny Fürst. Die „Jugendgruppe Agudas Jisroel“ stellte ein „geräumiges Versammlungslokal“ zur Verfügung.[2]Der Vereinszweck lautete: „die Entfaltung einer humanitären Wirksamkeit auf gesetzestreuer Basis durch die Gewährung von Unterstützungen in Not und Krankheitsfällen an arme und würdige Glaubensgenossen, durch Verschaffung von Arbeitsgelegenheiten für solche, insbesondere durch Verabreichung ritueller Verköstigung an arme Wöchnerinnen“ (Statut 1919, § 2). „Mitglied kann jede eigenberechtigte Jüdin werden, die auf dem Boden des gesetzestreuen Judentums steht und obige Zwecke unterstützen will“ (§ 4) (….). „Dem Rabbinate der Adass Jisroel steht das Aufsichtsrecht über den Verein in allen religiösen und rituellen Fragen zu (§ 14). Im Falle der Auflösung des Vereines solltet das Vereinsmögen dem Vereine „Zur Unterstützung armer kranker Israeliten zufallen (§ 15)[3] Der Verein entfaltete vor allem in den Jahren 1920-1922 vielfältige Aktivitäten, dazu gehörten Spendensammlungen bei Veranstaltungen und mit dem Geld der zum Teil auch im Ausland lebenden Spender und Stifter leistete der Verein etwa 1921 „Kurbeiträge“ für Heilaufenthalte, vergab „Erstlingswäsche“, verköstigte arme Wöchnerinnen, verteilte großzügig koschere Lebensmitteln zu Pessachfesten, spendete Kleider und Schuhe und Vieles mehr. Zahlreiche ausländische Spenden kamen von Privatpersonen oder jüdischen Organisationen der Schweiz.[4] Die in ihrer Freizeit sehr aktiven jüdischen Funktionärinnen des Vereins übten ihre Tätigkeit vor allem darin aus, dass sie die sogenannten „verschämten Armen“ (jiddisch: „sehr bechowede (=bescheidene) Leute“) überzeugten, Hilfe anzunehmen und organisierten beispielsweise im März 1920 eine große „Kleideraktion“ für „viele hunderte von Armen“[5] Weder aus dem Vereinsakt des Wiener Stadt- und Landesarchivs, noch aus den jüdischen Zeitungen gehen weitere Vereinstätigkeiten nach 1922 hervor. Der Verein wurde nach 1945 nicht wieder begründet.

Arisierung und Vereinsauflösung 1938

Die Auflösung des Vereins „Frauenhilfe der Adas Jisroel“ und unter Aufhebung seiner Rechtspersönlichkeit seine Eingliederung in die Fürsorgezentrale der Israelitischen Kultusgemeinde erfolgte aufgrund eines Bescheides des Stillhaltekommissars für Vereine, Organisationen und Verbände im Verlauf des Jahres 1938. Der Verein hatte im Jahr 1938 Barmittel in der Höhe von 498,22 Reichsmark, die unter Abzug von 20% Aufbauumlage und 5% Verwaltungsgebühr (124,55 Reichsmark) an die Fürsorgezentrale der Israelitischen Kultusgemeinde ergingen [6]

Proponentinnen

  • Fränze Bischofswerder
  • Paula Deutsch
  • Jenny Fürst
  • Johanna Schiff
  • Klara Winkler

Quellen

Einzelnachweise