Dimitris Manikas

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Daten zur Person
Personenname Manikas, Dimitris
Abweichende Namensform
Titel Dipl. Ing.
Geschlecht männlich
PageID 43483
GND 120588633
Wikidata Q15437366
Geburtsdatum 19. August 1938
Geburtsort Hermoupolis, Griechenland
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Architekt
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri


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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Förderungspreis für Bildende Kunst in der Sparte Architektur (Verleihung: 1983)
  • Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 19. Mai 2016, Übernahme: 30. Juni 2017)


Dimitris Manikas, * 19. August 1938 Hermoupolis (Griechenland), Architekt.

Biographie

Dimitris Manikas wurde in Hermoupolis, der Hauptstadt der Kykladeninsel Syros, in Griechenland geboren. Ab 1959 studierte er bei Karl Schwanzer und Erich Boltenstern an der Technischen Universität in Wien und war Teilnehmer der von Günther Feuerstein geleiteten legendären Klubseminare für experimentelles Entwerfen.

1967 diplomierte Manikas und nahm im selben Jahr, gemeinsam mit Manfred Stein, seine Tätigkeit bei Wilhelm Holzbauer auf. In den 1970er Jahren arbeitete Manikas intensiv am Rathausprojekt Amsterdam mit, dessen Wettbewerb Holzbauer gewonnen hatte. Richtungsweisend war Manikas provisorische Fußgängerzone für den Weihnachtskorso am Graben (1971), die innerhalb der Wiener Stadtplanung den Denkanstoß für eine dauerhafte Fußgängerzone am Graben und Kärntnerstraße geben sollte. Gemeinsam mit Otto Häuselmayer entwarf er im Atelier Holzbauer ein Konzept dafür.

In der Ausstellung "Konfrontationen" der Österreichischen Gesellschaft für Architektur, in der junge Architekten ihre Visionen präsentierten, stellte Manikas zudem 1974 seine Idee des Spittelbergs als Fußgängerzone vor.

Nach zehn Jahren, 1976, verließ Manikas das Atelier Holzbauers und eröffnete 1977 als freischaffender Baukünstler sein eigenes Büro. Im Jahr darauf wurde er von Johannes Spalt als Lehrbeauftragter an die Universität für angewandte Kunst geholt. Ab 1983 war er Assistenzprofessor in der Meisterklasse Holzbauer, 1985 habilitierte er sich und nahm die Lehrtätigkeit als außerordentlicher Professor am Institut für Stadtgestaltung auf.

1979 erhielt Manikas ein Stipendium des Kulturamtes der Stadt Wien, 1983 wurde er mit dem Förderungspreis für Bildende Kunst in der Sparte Architektur ausgezeichnet.

Gemeinsam mit jungen Architekten wie Alessandeo Alverà, Luigi Blau, Hermann Czech und Heinz Tesar, Boris Prodrecca, Roland Hagmüller, Otto Häuselmayer und Helmut Grimmer nahm er 1982/83 an der Ausstellung "Versuche zur Baukunst" teil. Die Schau wurde im Künstlerhaus Wien, in Bologna, in der Taxisgalerie in Innsbruck und an weiteren Orten gezeigt.

Manikas war auf allen Gebieten der Architektur tätig. So beschäftigte er sich mit der Restaurierung und Adaptierung und dem Neubau von Kulturbauten in Wien. Zu seinen Arbeiten zählten zum Beispiel die Universität für Bodenkultur (1988 bis 1991) oder die Adaptierungen und Umbauten des Wien Museums, der Urania und des Kindertagesheimes "Schweizer Spende" im Auer-Welsbach-Park (1993 bis 1995). Im Bereich Stadtentwicklung und Stadtgestaltung gestaltete er 1984 den Kriemhildplatz im 15. Wiener Gemeindebezirk sowie 1995 die Parkanlage Loquaiplatz, 1996 den Fritz-Grünbaum-Platz und 1997 den Esterházypark im 6. Bezirk neu. Weiters nahm er zusammen mit Walter Nauerschnigg, Wolfram Pardatscher und Peter Schurz am Ideenwettbewerb Donaustadt 2000 teil.

Außerdem war es Dimitris Manikas ein großes Anliegen, die beiden Bereich Architektur und Design zu einer Symbiose zu bringen. Diese Leistungen zeigen sich im Besonderen in der Architektur und im Design zahlreicher Ausstellungen, zum Beispiel im Belvedere oder im Jüdischen Museum.

Manikas war auch in seinem Geburtsland Griechenland tätig. Neben kleineren Bauprojekten arbeitete er etwa an der Neugestaltung des Athener Syntagmaplatzes mit (1999 bis 2003).

2013 zeigte die Galerie des Künstlerhauses Wien eine große Retrospektive seiner Arbeiten unter dem Titel "Dimitris Manikas. BAUkunst und StädteBAU 1967−2013".

Literatur

  • Dimitris Manikas: Beiträge zur Baukunst 1968−2006. Wien: Böhlau 2006

Weblinks