Döblinger Theater

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Sonstiges Bauwerk
Datum von 1835
Datum bis
Andere Bezeichnung Wendlbühne
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Döbling
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 6852
GND
WikidataID
Objektbezug Theater, Johann Nestroy
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 4.09.2023 durch WIEN1.lanm08uns
  • 19., Hofzeile

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Döblinger Theater.

1) Im Winter 1835/1836 wurde in der 1829 zum zweiten Mal entweihten Johannes-Nepomuk-Kapelle (19., bei der Hofzeile) ein ständiges Theater eröffnet, das 1848 die Familie Szechenyi kaufte und restaurieren ließ. Als die Gattin des nächsten Besitzers und Direktors, Perron, bei der ersten Vorstellung in einer Loge starb, blieben die Besucher aus, da sie dies als „Strafe Gottes" betrachteten. Erst das Engagement von Josef Matras besserte die finanzielle Situation (Matras war Kellner im gegenüberliegenden Gasthaus „Zum schwarzen Adler" gewesen). 1830 wurde der Komiker Johann Edler von Radler Direktor, das Programm bestand aus weniger niveauvollen Stücken, aber auch Nestroy wurde gespielt. 1859 wurde das Döblinger Theater geschlossen, 1860 erwarben die Schwestern vom armen Kinde Jesu die Kapelle.

2) Als Ersatz gründete man am „Währinger Spitz" im Gasthaus Kremser eine Bühne. Der spätere Hotelier Eduard Sacher baute das Etablissement zu einem „Kasino" mit Restaurant, Meierei, Kegelbahn, Schaukeln und anderem aus, in dem auch Johann Strauß (Sohn) auftrat. Der nächste Besitzer, Anton Wendl, errichtete im Garten eine große, offene Arena als Bühne, im Winter fanden die Vorstellungen im Tanzsaal statt. Nach dem Ringtheaterbrand (8. Dezember 1881) ließ die Polizei das gänzlich aus Holz errichtete Döblinger Theater schließen. Die „Wendlbühne" konnte erst 1888 auf Initiative von Max Gottlob wiedereröffnet werden. In Stücken von Nestroy, Held, Costa, Wimmer und anderer traten Fürst, Girardi, Schildkraut und sogar Max Reinhardt auf. Letzter Direktor war Anton Friedrich Umgeher, unter dem das Döblinger Theater in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts geschlossen wurde.

Literatur

  • Döbling. Eine Heimatkunde des 19. Wiener Bezirkes in drei Bänden. Hg. von Döblinger Lehrern. Wien: Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft "Heimatkunde Döbling" 1922, S. 220 ff.