Bürgerversorgungshaus

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Das Bürgerversorgungshaus in der Währinger Straße (1928).
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1860
Datum bis 1928
Andere Bezeichnung Versorgungshaus Währingerstraße
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Ferdinand Fellner der Ältere
Prominente Bewohner
PageID 13400
GND
WikidataID
Objektbezug Wiener Gesundheitsarchitekturen
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Wiener Gesundheitsarchitekturen
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Letzte Änderung am 5.10.2023 durch WIEN1.lanm08trj
Bildname WStLA Fotoarchiv Gerlach FC1 01653m.jpg
Bildunterschrift Das Bürgerversorgungshaus in der Währinger Straße (1928).
  • 9., Währinger Straße 45
  • 9., Spitalgasse

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48° 13' 14.61" N, 16° 21' 12.63" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Bürgerversorgungshaus am Generalstadtplan 1912

Bürgerversorgungshaus (9., Währinger Straße 45).

Schon im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts wurde wegen der ungesunden Lage des Versorgungshauses in St. Marx, das vom Bürgerspitalfonds finanziert wurde, der Bau eines neuen Bürgerversorgungshauses angeregt. 1843 wollte man die Anhöhe vor der Belvederelinie zur Erbauung des Bürgerversorgungshauses verwenden, doch verweigerte die Regierung die Zustimmung. Der Bau des Arsenals machte Überlegungen in dieser Richtung endgültig zunichte.

Eingangshalle des Bürgerversorgungshauses (1928)
Portal des Bürgerversorgungshauses mit dem Wappen des Bürgerspitals (Reichsapfel) und den beiden Wiener Wappen (1928).

1853 fiel die Wahl auf das alte, dem Bürgerspitalfonds gehörende Lazarett Johannes in der Siechenals (mit der dabei befindlichen Johanneskapelle), das seit 1784 vom Allgemeinen Krankenhaus benützt wurde. Am 13. Februar 1857 wurde die Übergabe des Lazaretts an die Gemeinde Wien angeordnet, im Frühjahr 1858 (nach Erwerbung eines anrainenden Hauses an der Als) der Bau nach dem preisgekrönten Projekt Ferdinand Fellners in Angriff genommen und 1860 vollendet.

Die Hauptfront zierten am First allegorische Figuren (Mittelgruppe „Vindobona, die Armut schützend aufnehmend", Seitenfiguren heiliger Martin und heilige Elisabeth, alle von Franz Melnitzky). Die Anstaltskirche wurde 1860 geweiht. 1861 übersiedelten die Bürger und Bürgerinnen vom alten Bürgerversorgungshaus in St. Marx in den Neubau. Der Trakt in der Währinger Straße nahm Frauen, jener in der Spitalgasse Männer auf, dazwischen befand sich die Anstaltskirche.

1904 wurde ein Großteil der Pfleglinge in das neue Versorgungshaus Lainz gebracht. Am 13. Juli 1927 beschloss der Gemeinderat die endgültige Auflassung des Bürgerversorgungshauses. Die verbliebenen Pfleglinge (1928 waren es noch 253) kamen auch nach Lainz. 1928 begann die Demolierung des Gebäudes. Das Grundstück wurde nicht mehr verbaut. Ein Hochhausprojekt kam nicht zustande, obwohl ein Wettbewerb ausgeschrieben worden war. Es wurde eine Parkanlage eingerichtet, die man 1949 in falscher Schreibweise nach Arne Karlsson, einem schwedischen Widerstandskämpfer und Helfer, benannte (Arne-Carlsson-Park).

Quellen

Literatur

Allgemein:

  • Michael Altmann: Das Wiener Bürgerhospital. Zur Erinnerung an die Eröffnung des neuen Bürger-Versorgungshauses in der Alservorstadt. 1860
  • Hans Pemmer / Ninni Lackner: Die Währinger Straße. Ein Spaziergang von der Votivkirche zur Volksoper. Wien: Verein zur Erhaltung und Förderung des Heimatmuseums Alsergrund 1968 (Beiträge zur Heimatkunde des IX. Wiener Gemeindebezirks, 3), S. 24 f.
  • Carl Hofbauer: Die Alservorstadt mit den ursprünglichen Besitzungen der Benediktinerabtei Michelbeuern am Wildbach Als. Wien: Sommer 1861, S. 109 ff., 112 ff., 163 ff.
  • Leopold Donatin: Der Alsergrund einst und jetzt. Für die Jugend und das Volk geschildert. Wien 1904, S. 71 ff.
  • Adolf Wolf: Alsergrund-Chronik. Von der Römerzeit bis zum Ende der Monarchie. Wien: Selbstverlag 1981, S. 178
  • Die Wohnung 1 (1930), S. 45 (Modellfoto des Hochhauses)
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1895]). Cosenza: Brenner 1967, Band 3, S. 618 f.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 277
  • Renata Kassal-Mikula [Hg.], Steinerne Zeugen. Relikte aus dem alten Wien. Wien: Eigenverlag 2008 (Katalog zur Sonderausstellung des Wien Museums, 346), Seite 246 - 255


Wiener Gesundheitsarchitekturen:

  • I. Gesundheitsverhältnisse in den städtischen Versorgungsanstalten im Jahre 1883 und 1884. In: Jahres-Bericht des Wiener Stadtphysikates über seine Amtstätigkeit sowie über die Gesundheitsverhältnisse WIens und der städt. Humanitäts-Anstalten in den Jahren 1885 und 1886. Hg. von Wiener Stadtphysikat. Wien: 1887, S. 655