Bäckenhäusel Friedhof
48° 13' 12.54" N, 16° 21' 12.98" E zur Karte im Wien Kulturgut
Bäckenhäusel Friedhof, auch Bäckenhäusel Gottesacker (9., Bereich Sensengasse).
Der um 1656 angelegte Friedhof gehörte zum Bäckenhäusel, einem von 1648 bis 1868 existierenden Armen- und Siechenhaus (Spital). Er befand sich auf einem Areal im heutigen 9. Bezirk (Alsergrund), das von mehreren Kranken- und Armeneinrichtungen sowie Friedhöfen geprägt war: Unter Kaiser Maximilian II. wurde um 1570 auf ehemaligen Grundstücken des Maria-Magdalena-Klosters vor dem Schottentor ein Friedhof angelegt, der "Kaiserlicher Gottesacker" hieß und aufgrund der Kopie des Mariazeller Gnadenbildes auch Mariazeller Gottesacker genannt wurde. Auch das nahe gelegene Großarmenhaus verfügte über einen eigenen, daran angrenzenden Friedhof ebenso wie das Spanische Spital (Spanischer Friedhof) und das Schottenstift (Neuer Schottenfriedhof).
Der Bäckenhäusel Friedhof wurde wie auch andere innerhalb des Linienwalls gelegene Friedhöfe unter Joseph II. 1784 aufgelassen (siehe Kommunalfriedhöfe). Im Zuge von Ausgrabungen der Stadtarchäologie Wien wurden ab den 2000er-Jahren auch Gräber des ehemaligen Bäckenhäusel Friedhofs ergraben.
Literatur
- Wiener Stadtwerke - Städtische Bestattung (Hg.): Zur Geschichte der Friedhöfe in Wien, Bd. 1. Wien 1992, S. 58
- Heike Krause / Constance Litschauer / Christine Ranseder / Michaela Binder / Karl Großschmidt: Zu Erden bestattet. Sechs vergessene Wiener Friedhöfe. Wien: Stadtarchäologie 2013 (Wien archäologisch, 10), S. 46-55
- Constance Litschauer/Thomas Pototschnig, Ein neuzeitliches Bestattungsareal im Bereich der Sensengasse in Wien 9. In: Fundort Wien. Berichte zur Archäologie 12 (2009), 4–41