Brünnlbad

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Bad
Datum von 1391
Datum bis 1957
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach "Goldbrünnl" (heilkräftige Quelle)
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 10696
GND
WikidataID Q37762367
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 13.09.2023 durch WIEN1.lanm08uns
  • 9., Borschkegasse 4

Frühere Adressierung

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48° 13' 4.68" N, 16° 20' 47.18" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Brünnlbad (9., Lazarettgasse 16 [inmitten einer Erholungslandschaft], seit 1898 9., Borschkegasse 4; siehe Brünnlbadgasse).

Im Brünnlfeld ist schon 1391 ein Bad nachweisbar, das aus den hier entspringenden heilkräftigen Quellen gespeist wurde ("Goldbrünnl"). Eine von Kenner erwähnte hier aufgefundene "steinerne Badewanne" ließe zwar den Schluss zu, dass bereits die Römer die Brünnlbadquelle gekannt haben, doch konnte Kenner nichts Näheres in Erfahrung bringen, sodass nicht auszuschließen ist, dass es sich um einen Sarkophag gehandelt hat.
1676 wird ein "Brünnlbad im Pleygarten am Alsbach" erwähnt. 1777 veröffentlichte Dr. Heinrich von Crantz das Ergebnis einer Wasseruntersuchung (Schwefel und Glaubersalz), 1795 erfolgte ein Neubau. Um 1800 fühlte man sich beim Brünnlbad noch aufs Land versetzt.
Das ehemalige Brünnlbad (9, Lazarettgasse 16) ist auf dem Vasquez-Plan (um 1830) abgebildet. Ferdinand Raimund erwähnt es im "Diamant des Geisterkönigs". 1860 war das Bad im Besitz des Gemeinderats Dr. Karl Gilge (1803-1884), der hier die erste Kaltwasserheilanstalt Wiens einrichtete (siehe Gilgegasse). 1880 erwähnt der "Baedeker" das Brünnlbad als renommierte Kaltwasserheilanstalt mit Mineralquellen.
1898 wurde das neue Brünnlbad errichtet, nachdem man die inzwischen immer weiter bergwärts gewanderte Quelle neu gefasst hatte (9, Borschkegasse 4). Die Anstalt besaß eine Winterschwimmschule, ein Dampfbad und 40 Wannenbäder, die aus einem 160 m tiefen Brunnen gespeist wurden.
Im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, am 18. April 1946 wiedereröffnet. Später wurde das Bad, da es immer mehr verfiel, seiner Bestimmung entzogen und 1957 an die Firma Gebauer & Griller (Kabel- und Metallwerke, 19, Muthgasse 28-34) verkauft. Es diente (nach Umbau) als Werkstätten- und Lagerraum. Die oberen Stockwerke wurden von der benachbarten Fango-Heilanstalt benutzt.

Literatur

  • Carl Hofbauer: Die Alservorstadt mit den ursprünglichen Besitzungen der Benediktinerabtei Michelbeuern am Wildbach Als. Wien: Sommer 1861, S. 168
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 56
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1895]). Cosenza: Brenner 1967, Band 3, S. 574 f.
  • Hans Mück: Quellen zur Geschichte des Bezirks Alsergrund. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1978 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 3), S. 25
  • Währing. Ein Heimatbuch des 18. Wiener Gemeindebezirks. Wien: Selbstverlag Währinger Heimatkunde 1923-1925, S. 81
  • Adolf Wolf: Alsergrund-Chronik. Von der Römerzeit bis zum Ende der Monarchie. Wien: Selbstverlag 1981, S. 139
  • Adolf Wolf: Alsergrunder Verkehrsflächenverzeichnis. In: Heimatmuseum Alsergrund 72 (1977)