Baukonsensbücher

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Baukonsensbuch der 1. Reihe mit dazugehörigem Bauplan aus 1836
Daten zum Begriff
Art des Begriffs Quellenkunde
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Nachweisbar von
Nachweisbar bis
Objektbezug Bauunterlagen, Baukonsens, Häusernummerierung, Stadterweiterung, Bauplan
Quelle
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Letzte Änderung am 5.04.2024 durch WIEN1.lanm08gat
Bildname WSTLA UKA B11-6.jpg
Bildunterschrift Baukonsensbuch der 1. Reihe mit dazugehörigem Bauplan aus 1836

Circular der Stadtbauamts-Direktion vom 1. Jänner 1888 über die Bedeutung der in den Baukonsensbüchern angegebenen Hausnummern
Eintrag im Baukonsensbuch 1. Reihe zur Vorstadt Wieden

In Wien wurden eigene Bücher geführt, in denen die Baukonsense, also die behördlichen Baubewilligungen, verzeichnet wurden. Die Baukonsensbücher listen die eingereichten Bauvorhaben (z.B. zur Errichtung oder Änderung eines Baus) ab 1740 in chronologischer Abfolge auf und geben darüber hinaus Auskunft über die Auftraggeber und Baumeister.

Die Baukonsensbücher wurden in drei Reihen geführt, die sich im Aufbau der einzelnen Rubriken ein wenig unterschieden.

Baukonsensbücher der 1. Reihe (1740 bis 1866)

Die alten Baukonsensbücher wurden um 1850 angelegt und listen die Bauvorhaben von 1740 bis 1866 auf. Sie sind nach den Vorstädten gegliedert und nach der jüngsten Hausnummer geordnet. Dabei entsprach die Rubrik „Älteste Hausnummer“ der Häusernummerierung von 1771 bis 1775, die „Ältere Hausnummer“ der Nummerierung von 1795/96 und die „Neue Hausnummer“ entsprach der Nummerierung von 1818 bis 1821. Diese „Neue Hausnummer“ ist identisch mit der Konskriptionsnummer und beginnt bei jeder Vorstadt mit der Nummer 1.

Die Baukonsensbücher enthalten neben den Konskriptionsnummern folgende Spalten: Bauherr, Baumeister, Gegenstand, Jahr, Geschäftszahl, Anmerkung.[1] Die ältesten Bauakten (vor 1818) erhielten nachträglich eine Ordnung nach Konskriptionsnummer.

Die Baukonsensbücher der 1. Reihe betreffen Wiens Innere Stadt und nach und nach auch die Vorstädte.

Baukonsensbücher der 2. Reihe (1867 bis 1884)

Die Baukonsensbücher von 1867 bis 1884 sind nach Straßen und Gassen geordnet. Sie enthalten neben der Orientierungsnummer auch die „Vorzeitige Konskriptionsnummer“ als Konkordanz zwischen dem neuen Adresssystem (Straßenname und Orientierungsnummer) und dem alten System (Hausnummer als Konskriptionsnummer). Sie enthalten in der Regel folgende Spalten: Name der Gasse bzw. Straße, Orientierungsnummer, die letzte Konskriptionsnummer, Name des Bauherrn, Gegenstand (beispielsweise Baubenützung, Adaptierung) Jahr, Geschäftszahl, Anmerkungen.[2]

Die Baukonsensbücher der 2. Reihe betreffen die Bezirke 1 bis 9 sowie 20. Auch für die Außenbezirke sind zum Teil Baukonsensbücher überliefert.

Baukonsensbücher der 3. Reihe (ab 1885)

Die Baukonsensbücher von 1885 bis in die 1970er Jahre sind nach der Grundbuchs-Einlagezahl geordnet. Diese Grundbuchs-Einlagezahl ist identisch mit der „Neuen Konskriptionsnummer“ zum Unterschied zum früher verwendeten System der Konskriptionsnummern aus 1818 bis 1821.

Die Baukonsensbücher der 3. Reihe enthalten in der Regel folgende Spalten: Name der Gasse bzw. Straße, Ordnungsnummer, Cat.Nr., Einlagezahl, Name des Bauherrn, Name des Baumeisters oder Architekten, Gegenstand (beispielsweise Baubenützung, Adaptierung), Genehmigungsdaten (Jahr, Bauamtszahl, Magistratszahl).[3]

Die Baukonsensbücher der 3. Reihe betreffen die Bezirke 1 bis 9 sowie 20.

Außenbezirke

Für die Außenbezirke sind zum Teil Baukonsensbücher aus dem 20. Jahrhundert überliefert.

Quellen

Weblink

Einzelnachweise

  1. Die in der Spalte "Geschäftszahl" angegebenen Zahlen erschließen folgende Aktenserien:
  2. Die in den Baukonsensbüchern der 2. Reihe in der Spalte "Geschäftszahl" angegebenen Zahlen erschließen folgende Serien des Unterkammeramts bzw. der Hauptregistratur:
  3. Die angebenen Aktenzahlen führen in verschiedenen Zeitabschnitten zu unterschiedlichen Serien innerhalb des Archivbestandes:
    • Bis 1901 führen Aktenzahlen aus der Spalte "Magistratszahl" zu Akten in der Hauptregistratur (Wiener Stadt- und Landesarchiv, Hauptregistratur, A52 - Departement Q12 - Private und öffentliche Bauten).
    • Ab 1902 führen die Aktenzahlen zu Akten verschiedener Magistratsabteilungen; unter anderem zu Akten der Magistratsabteilung 64 (Wiener Stadt- und Landesarchiv, M.Abt. 114, A15 - Q12 - Baupolizeiliche Maßnahmen). Für die Zuordnung der jeweiligen Magistratsabteilung kann die Geschäftseinteilung des Magistrats herangezogen werden.