Basilica minor

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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 7.07.2017 durch WIEN1.lanm08mic

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Basilica minor, päpstliche Basilika (vom Papst verliehener Ehrentitel für eine Kirche).

Basilica minor ist ein seit dem 18. Jahrhundert verliehener Ehrentitel für römisch-katholische Kirchen, den der Papst einem bedeutenden Kirchengebäude verleiht. Die Verleihung dieses Titels soll u.a. die Bedeutung dieser Kirchen hervorheben. Das Verfahren zur Erlangung dieses Titels ist durch das „Decreto Domus ecclesiae della Congregazione per il Culto Divino e la Disciplina dei Sacramenti / Norme per la concessione del titolo di Basilica minore”[1] der päpstlichen Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung vom 9.November 1989 geregelt.[2]

Im Gegensatz dazu werden als Basilicae maiores (Singular Basilica maior) die sechs ranghöchsten römisch-katholischen Kirchen bezeichnet. Vier davon stehen in Rom, zwei in Assisi. Alle anderen Kirchen, die den Titel einer Basilika führen, sind Basilicae minores. Mit 30. Juni 2016 gab es weltweit 1.748 Kirchen mit diesem Ehrentitel, von denen die Mehrzahl in Europa und hier wiederum in Italien (570) situiert ist. In Österreich zählen 32 Kirchen dazu.[3] Drei dieser Kirchen finden sich in Wien:

  1. Die PiaristenkircheMaria Treu“, Jodok-Fink-Platz, 1080 Wien, mit dem Patrozinium „Mariae Vermählung“. Papst Pius XII. erhob die Piaristenkirche am 27. August 1949 zum Abschluss des Gedenkjahres 1948/49 des Piaristenordens mit dem Apostolischen Schreiben „Trecentesimum annum“ in den Rang einer Basilica minor für „immerwährende Zeit“. Die Piaristenkirche hatte das Privilegium einer Basilika schon 1724 von Papst Benedict XIII. erhalten, doch musste jeweils alle 15 Jahre um Erneuerung dieses Vorrechtes angesucht werden, was mehrmals auf Schwierigkeiten gestoßen war.[4]
  2. Die Dominikanerkirche „Maria Rotunda“, Postgasse 4, 1010 Wien, mit dem Patrozinium „Maria Rosenkranzkönigin“. Seit ihrer Erhebung zur Basilica minor durch Pius XI. am 20. Mai 1927 anlässlich der 700 Jahr-Feier des Wr. Dominikanerklosters führt die Kirche den Titel „Rosenkranz-Basilika ad Santa Mariam Rotundam".
  3. Die Abteikirche „Unserer Lieben Frau zu den Schotten“, Freyung 6, 1010 Wien, mit dem Patrozinium der „Aufnahme Marias in den Himmel“. Am 6. Juni 1958 wurde die Schottenkirche anlässlich des 800 Jahr-Jubiläums der Schottenabtei von Papst Pius XII. in den Rang einer Basilica minor erhoben.

Literatur

  • Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler Österreichs. Wien I. Bezirk – Innere Stadt. Hg vom Bundesdenkmalamt. Horn/Wien: Berger 2003.
  • Festschrift 250 Jahre Piaristenpfarre Maria Treu. Hg. von Piaristenkollegium Maria Treu. Wien: Eigenverlag 1969.

Einzelnachweise

  1. Vgl. Qumran2.net: Norme per la concessione del titolo di Basilica minore (Stand 27.06.2017)
  2. Vgl. Vatican.va: Congregazione per il culto divino e la disciplina dei sacramenti (Stand 27.06.2017)
  3. Vgl. Wikipedia: Minor basilica (Stand 27.06.2017)
  4. Vgl. Clemens Schober: Die letzten 50 Jahre. In: Festschrift 250 Jahre Piaristenpfarre Maria Treu. Hg. von Piaristenkollegium Maria Treu. Wien: Eigenverlag 1969, S. 33-40, S. 36. Vgl. weiters Anton Brendler: Das Wirken der P.P. Piaristen seit ihrer Ansiedlung in Wien im Collegium in der Josefstadt, zu St. Thekla auf der Wieden und im Löwenburg’schen Convicte . Wien: Kirsch 1896, S.64. Hier wird dieses Breve Papst Benedicts XIII. mit 1727 datiert.