Bankhaus M.L. Biedermann & Co

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Firma
Datum von
Datum bis 1926
Benannt nach
Prominente Personen
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GND
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Letzte Änderung am 24.08.2023 durch WIEN1.lanm08jan

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Vorgänger und Gründung

Vorgänger des Bankhauses M.L.Biedermann & Co war das von Michael Lazar Biedermann (1769-1843) gegründete Großhandelshaus, im Rahmen dessen eine der ältesten Privatbanken von Wien geführt wurde. Biedermann war auch Rabbiner und ein maßgebender Vertreter der Wiener Juden. 1825 war er an der Gründung des Stadttempels entscheidend beteiligt. Nach seinem Tod übernahm sein Sohn Simon das Unternehmen, gründete das Bankhaus M.L. Biedermann, das nach seinem Tod 1870 in eine Kommanditgesellschaft umwandelt wurde. Sitz war in 1., Löwelstraße 10 und später 1., Bräunerstraße 6.

Aktiengesellschaft

Unter Mitwirkung der Anglo-österreichischen Bank wurde 1921 eine Aktiengesellschaft gegründet, die zwar den gleichen Namen des alten Bankhaus, aber mit der Familie nichts mehr zu tun hatte. Erster Präsident des Verwaltungsrates der Aktiengesellschaft war der bekannte Politiker und Nationalökonom Josef Schumpeter, Generaldirektor war Gottfried Kunwald, ein enger Berater von Bundeskanzler Seipel, womit die Bank eine starke Stellung in der christlich-sozialen Partei besaß. Trotz einer Beteiligung der New Yorker Privatbank Morgan, Livermore & Co konnte sie 1922 nur durch eine Stützungsaktion der nunmehrigen Anglo-Austrian Bank und der Nationalbank eine Insolvenz vermeiden, doch als die US-amerikanische Partnerbank 1926 liquidiert werden musste, war dies auch für die Biedermann-Bank das Ende und sie ging im Dezember 1926 in den Konkurs. Dadurch verlor auch die Republik Österreich viel Geld, das sie in dieser Bank investiert hatte.

Quellen

Literatur

  • Karl Ausch: Als die Banken fielen. Wien-Frankfurt-Zürich: Europa Verlag 1968, S.192-197
  • Hans Kernbauer: Währungspolitik in der Zwischenkriegszeit. Geschichte der Oesterreichischen Nationalbank von 1923 bis 1938, 3. Teil 1.Band, Wien: Oesterreichische Nationalbank 1991, S. 256-260
  • Christoph Lind: Juden in den habsburgischen Ländern 1670-1848. In: Eveline Brugger, Martha Keil, Albert Lichtblau, Christoph Lind, Barbare Staudinger: Geschichte der Juden in Österreich. Wien: Ueberreuter 2003, S. 413-414