Antonkirche (10)

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Antonkirche (10.) mit den im Zweiten Weltkrieg erlittenen, später behobenen Beschädigungen.
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Katholische Kirche
Datum von 1901
Datum bis
Andere Bezeichnung Antonius-Pfarrkirche, St. Anton von Padua
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Antonius von Padua
Einlagezahl
Architekt Franz Ritter von Neumann
Prominente Bewohner
PageID 25954
GND
WikidataID
Objektbezug Kirchen, Sakralbauten, Erzdiözese Wien, Katholische Kirche, Katholiken
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 18.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Bildname Antonkirche.jpg
Bildunterschrift Antonkirche (10.) mit den im Zweiten Weltkrieg erlittenen, später behobenen Beschädigungen.
  • 10., Antonsplatz 21

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48° 10' 16.80" N, 16° 22' 39.98" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Antonkirche (10., Antonsplatz 21; Antonius-Pfarrkirche; heiliger Antonius von Padua; St. Anton (Pfarre)).

Antonsplatz, Kirche zum heiligen Anton, um 1906

Seit 1894 gab es Bemühungen, in dem rasch wachsenden Arbeiterbezirk Favoriten eine zweite Kirche zu errichten (seit 1876 bestand die Kirche St. Johann Evangelist, 10, Keplerplatz 6). Als Kardinal Anton Gruscha die Initiative ergriff, ordnete Franz Joseph I. am 18. April 1896 dem Kultusministerium die Bereitstellung der Geldmittel an; die Grundsteinlegung erfolgte am 10. Oktober 1896 in seiner Anwesenheit.

Die Pläne für den monumentalen byzantinisierenden Kuppelbau stammen von Franz Ritter von Neumann; die beiden campanileartigen Fassadentürme (51 Meter hoch) und die vier kleinen Türme orientieren sich an italienischen Vorbildern (Sant' Antonio in Padua und San Marco in Venedig). Die Pfarre wurde bereits am 1. Jänner 1901 errichtet, weshalb zunächst im unfertigen Bau eine Notgottesdienststätte benediziert wurde (Einweihung der Gesamtkirche am 11. November 1901). Am 6. November und 11. Dezember 1944 durch Bomben schwer beschädigt, wurde die Kirche 1946-1961 unter der Leitung von Anton Steflicek baulich wiederhergestellt. Die Vierungskuppel krönt eine Riesenstatue des Erlösers (durch den Kupferschmied Fritzwänger neu geschaffen und am 3. Oktober 1948 wiederaufgestellt), über dem Hauptportal ist eine Statue des heiligen Antonius angebracht (Neuanfertigung von Heinz Satzinger). Die ursprünglichen Wandgemälde (von August Wörndle) gingen fast völlig verloren (Reste in der Taufkapelle). An den Apsiden Glasmosaikbilder von Heiligen, die eine besondere Beziehung zu Wien und Österreich haben (darunter Clemens Maria Hofbauer, Petrus Canisius, Johannes Capistran). Am Altar im linken Querschiff befindet sich eine Pietà-Gruppe aus dem 18. Jahrhundert, die sich in einer Kapelle des Schmelzer Friedhofs befunden hatte; von dort stammt auch die im hinteren Teil der Kirche aufgestellte Barockfigur des heiligen Johannes Nepomuk. Die Statue des heiligen Antonius auf dem Altar im rechten Querschiff schuf der Südtiroler Ferdinand Stuflesser. Der einzige im Originalzustand erhaltene Raum ist die (derzeit unbenutzte) ehemalige Lourdes-oder Trauungskapelle mit kassettierter Holzdecke, Gemälden und Porträtmedaillons.

Seit 1911 bestand an der Pfarre die erste Pfadfindergruppe Wiens, das "Pfadfinderkorps St. Georg", das zur Ausweitung des Gedankens beitrug.

Während des Baus der U-Bahn-Linie U1 in der Favoritenstraße in den 1970er Jahren führte die Umleitung der Straßenbahnlinie 67 an der Kirche vorbei über den Antonsplatz.

Quellen

Weblinks

Literatur

  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. Jänner-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 256
  • Antoniusbote 10-12/1971 (Festschrift 1901-71)
  • Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die Heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989, S. 206 ff.
  • Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, 32
  • Klemens Dorn: Favoriten. Ein Heimatbuch des 10. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1928, S. 98 ff.
  • Matthias Eisterer: Die neue Pfarrkirche des heiligen Antonius von Padua in Wien. Wien: Eigenverlag 1901
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 261 f.
  • Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wien: Wiener Dom-Verlag ³1970, S. 209 ff.
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 150
  • Werner Schubert: Favoriten. Wien: Mohl 1980, S. 78 f.
  • Herbert Tschulk: X. Favoriten. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1985 (Wiener Bezirkskulturführer, 10), S. 5 f.
  • Rolf M. Urrisk-Obertyński: Wien. 2000 Jahre Garnisonsstadt, Bd. 5, Teil 1, X., XI., XII., XIII., XIV. und XV. Bezirk. Gnas: Weishaupt Verlag, S. 30