Afrikanergasse

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48° 13' 1.12" N, 16° 23' 16.83" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Afrikanergasse (2.), benannt 1862.

1783 kam eine marokkanische Delegation zwecks Abschluss eines Friedens- und Handelsvertrages nach Wien: Der Pascha von Tanger, Muhamed Ben Abdil Melak, war von 20. Februar bis 8. Mai 1783 in Wien und wohnte im Kalkreitischen Haus auf der Wieden (im späteren 4. Bezirk) nächst der Paulanerkirche. Der Besuch wurde zum Stadtgespräch, weshalb in der Leopoldstadt nahe der damaligen Jägerzeile eine Marokkanergasse (2) benannt wurde; in der Vorstadt Landstraße hatte man die gleiche Idee. Nach der Eingemeindung der Vorstädte von 1850 musste eine der beiden Gassen umbenannt werden. Die Marokkanergasse im 3. Bezirk, die repräsentativere der beiden Gassen, blieb als solche erhalten, die im 2. Bezirk wurde 1862 in Afrikanergasse umbenannt.

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Literatur

  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Die Leopoldstadt. Ein Heimatbuch. Wien: Lehrer-Arbeitsgemeinschaft 1937, S. 241
  • Österreich zur Zeit Kaiser Josephs II. Mitregent Kaiserin Maria Theresias, Kaiser und Landesfürst. Katalog zur Niederösterreichischen Landesausstellung, Stift Melk, 29. März - 2. November 1980]. Wien: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung 1980 (Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums, N.F. 95), S, 513 ff.