Adele Bloch-Bauer

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Adele Bloch-Bauer, um 1912
Daten zur Person
Personenname Bloch-Bauer, Adele
Abweichende Namensform Bloch, Adele; Bauer, Adele
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 43694
GND 122359410
Wikidata Q90205
Geburtsdatum 9. August 1881
Geburtsort Wien
Sterbedatum 24. Jänner 1925
Sterbeort Wien
Beruf Kunstmäzenin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Von der Casa piccola zur Oper. Wege der Frauen an der Ringstraße, Teil 2
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
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Recherche
Letzte Änderung am 15.04.2024 durch WIEN1.lanm09kka
Begräbnisdatum
Friedhof Feuerhalle Simmering
Grabstelle Abteilung MR, Gruppe 47, Nr. 1G
Bildname Adele Bloch-Bauer.jpg
Bildunterschrift Adele Bloch-Bauer, um 1912
  • 1., Elisabethstraße 18 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Elisabethstraße 18, Wohnsitz von Adele und Ferdinand Bloch-Bauer
Gustav Klimt (1907), Portrait Adele Bloch-Bauer I, Aufnahme von 1937
Erste Seite des Testaments, 1925

Adele Bloch-Bauer, * 9. August 1881 Wien, † 24. Jänner 1925 Wien, Kunstmäzenin und Sammlerin.

Biografie

Adele Bloch-Bauer kam 1881 als Tochter des Bankiers Moriz Bauer und seiner Frau Jeanette, geborene Honig, in Wien zur Welt. Ihr Vater war Generaldirektor des Wiener Bankvereins und Präsident der Orientbank.

1899 heiratete Adele Bauer den Industriellen Ferdinand Bloch. Beide führten von da an den Doppelnamen Bloch-Bauer. Die Ehe blieb kinderlos.

Das Ehepaar Bloch-Bauer ließ sich spätestens 1904 in Wien nieder, wo sie einen Salon führten, in dem Intellektuelle, Künstler, aber auch sozialdemokratische Politiker verkehrten. Alma und Gustav Mahler, Richard Strauss, Stefan Zweig und Karl Renner gehörten zu ihrem Bekanntenkreis. Durch Otto und Amalie Zuckerkandl hatte Adele Bloch-Bauer Julius Tandler kennengelernt und engagierte sich für die Sozialdemokratie, die sie auch mit Geldzuwendungen unterstützte.

Wie Portraitskizzen belegen, lernten Gustav Klimt und Adele Bloch-Bauer einander um das Jahr 1900 kennen. Sie war die einzige Frau, die Gustav Klimt zweimal portraitiert hat. Das "Bildnis Adele Bloch-Bauer I" (1907) gilt als eines der Hauptwerke des Jugendstils. 1912 malte Klimt Adele Bloch-Bauer noch einmal, stehend vor einem farbigen Hintergrund (Bildnis Adele Bloch-Bauer II).

Das Ehepaar Bloch-Bauer förderte aber nicht nur zeitgenössische Künstler, sondern sammelte auch Kunst aus dem 19. Jahrhundert wie Ferdinand Georg Waldmüller, Rudolf von Alt, Peter Fendi, Emil Jakob Schindler oder Friedrich von Amerling. Der Kunsthistoriker Richard Ernst katalogisierte die Porzellansammlung Bloch-Bauer und publizierte die Ergebnisse 1925 ("Wiener Porzellan des Klassizismus. Die Sammlung Bloch-Bauer").

Nach dem Ersten Weltkrieg nahmen Adele und Ferdinand Bloch-Bauer die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft an und lebten zunächst auf Schloss Jungfer-Brezan bei Prag. 1919 erwarben sie ein Palais in der Wiener Elisabethstraße.

Adele Bloch-Bauer starb 1925 an Meningitis und wurde ihrem Wunsch gemäß im Urnenhain des Krematoriums (heute "Feuerhalle Simmering") bestattet.

Um das Erbe des Ehepaares Bloch-Bauer entbrannte um die Jahrtausendwende ein Rechtsstreit zwischen der Republik Österreich, die die Klimt-Bilder in der Österreichischen Galerie im Belvedere ausgestellt hatte, und Maria Altmann (1916–2011), der letzten lebenden Nichte, der schließlich 2006 mit der Restitution der Kunstsammlung endete. Neben anderen Kunstwerken wurden beide Portraits versteigert und erzielten Rekordpreise. Das "Bildnis Adele Bloch Bauer I", die sogenannte "Goldene Adele", wurde um angeblich 135 Millionen US-Dollar von Ronald Lauder erworben und ist in seiner Neuen Galerie in New York öffentlich ausgestellt. Das Werk "Adele Bloch Bauer II" wurde von der amerikanischen Moderatorin und Medienunternehmerin Oprah Winfrey erworben, die das Bild dem New Yorker Museum of Modern Art als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt und es 2017 um angeblich 150 Millionen US-Dollar nach China verkauft hat.

Quellen

Literatur

Weblinks