Elisabethstraße

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Elisabethstraße 5 (links), Ecke Operngasse 5 (rechts), um 1870
Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von 1862
Datum bis
Name seit 08.11.1862
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Elisabeth Amalie Eugenie von Wittelsbach
Bezirk 1
Prominente Bewohner Adele Bloch-Bauer
Besondere Bauwerke
PageID 12834
GND
WikidataID
Objektbezug Adolf Loos (Portal)
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 8.03.2022 durch WIEN1.lanmuswid
Bildname HMW 078079 00033.jpg
Bildunterschrift Elisabethstraße 5 (links), Ecke Operngasse 5 (rechts), um 1870
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48° 12' 8.58" N, 16° 21' 57.31" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Elisabethstraße 18, um 1940
Elisabethstraße 15: Sitzecke in der Wohnung Alfred Sobotka, gestaltet von Adolf Loos; um 1930
Elisabethstraße 15: Schlafzimmer in der Wohnung Alfred Sobotka, gestaltet von Adolf Loos; um 1930

Elisabethstraße (1.), benannt (8. November 1862 laut Morgenpost) nach Kaiserin Elisabeth. Im Mittelalter Grenze zwischen den Vorstädten vor dem Kärntner- und dem Widmertor; ab dem 16. Jahrhundert Glacis.

Die Elisabethstraße verläuft zwischen Kärntner Straße und Babenbergerstraße als erste Parallelstraße zum Opernring auf dem Areal des einstigen Glacis. Die Nummerierung erfolgte nach dem Uhrzeigersystem, daher beginnend an der Kärntner Straße. An der linken Straßenseite befindet sich zwischen den Häusern Nr. 9 und Nr. 11 der Schillerplatz, an der rechten Straßenseite zwischen den Häusern Nr. 14 und 16 der Robert-Stolz-Platz (früher Teil der Goethegasse).

Gebäude

  • Nummer 2-6 (Opernring 1-5, Operngasse 3, Kärntner Straße 42): Heinrichhof (nach dem Zweiten Weltkrieg Neubau des Opernringhofs).
  • Nummer 5 (Operngasse 5): Palais August von Wehli, erbaut 1869/1870 von Ludwig Zettl.
  • Nummer 7 (Operngasse 14): Wohnhaus Adalbert Zinner, erbaut 1871 von Romano und Schwendenwein.
  • Nummer 8 (Operngasse 12): Wohnhaus Graf Traun, erbaut 1861 von Romano und Schwendenwein (Wiederaufbau nach Kriegsbeschädigung 1955/1956).
  • Nummer 9 (Schillerplatz 1-2, Nibelungengasse 4; " Schillerhof"): erbaut 1870 nach Plänen von Romano und Schwendenwein; hier befand sich vor 1933 das Wiener Sekretariat der NSDAP. Während des Zweiten Weltkriegs war hier ein Teil des Luftgaukommandos XVII untergebracht, in dem sich die militärische Widerstandsgruppe Schubert bildete.
  • Nummer 10: Miethaus Carl Schmied, erbaut 1862 von Carl Roesner.
  • Nummer 12: Geschäftshaus der Gebrüder Böhler & Co. Aktiengesellschaft; Altbau (1861) von Hlavka im Zweiten Weltkrieg zerstört; Neubau (1958) von Roland Rainer.
  • Nummer 13 (Eschenbachgasse 5): Miethaus Matthias Prohaska, erbaut 1870/1871 von Josef Hudetz.
  • Nummer 15: Wohnhaus, 1872 nach Plänen von Wilhelm Stiassny errichtet. In diesem Gebäude richtete der Architekt Adolf Loos 1904 für Alfred Sobotka, den Prokuristen der privaten Pfandleihanstalt Gustav Sobotka, eine Wohnung ein. Das Interieur hat sich nicht erhalten.
  • Nummer 16 (Goethegasse 4): Miethaus Ludwig Ladenburg, erbaut 1865 von Carl Schumann; Wohnhaus von Robert Stolz (Gedenktafel von Rudolf Schwaiger, 1979).
  • Nummer 18 und 20: Baudirektion der Österreichischen Bundesbahnen, beide Häuser 1862 von Romano und Schwendenwein erbaut, Nr. 20 war zeitweiliger Wohnsitz von Karl Kraus.
  • Nummer 18: ursprünglich Wohnhaus Johann Mayr, zeitweise Katharina Schratt. Wohnsitz von Adele Bloch-Bauer. Das Gebäude stand von 1919 bis zur Arisierung im Eigentum des Industriellen Ferdinand Bloch-Bauer, bis zur Restitution 2007 wurde auch dieses Gebäude von der Baudirektion der Österreichischen Bundesbahnen genützt.
  • Nummer 22: Von 1916 bis 1924 wohnte an dieser Adresse Alma Mahler-Werfel, von 1921 bis 1926 gemeinsam mit Franz Werfel. Die 1990 angebrachte Gedenktafel erinnert an Franz Werfel, seine Quartiergeberin und spätere Ehefrau Alma Mahler blieb unerwähnt.
  • Nummer 24-26 (Eschenbachgasse 4, Babenbergerstraße 3): Wohn- und Geschäftshaus Jonas von Königswarter, erbaut 1862 von Romano und Schwendenwein.

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Quellen

Literatur

  • Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 38 f. (betreffend Nummer 76)
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Wolfgang Lauber: Wien. Ein Stadtführer durch den Widerstand 1937-1945. Wien / Graz: Böhlau 1987 (Markierungen, 1), S. 156 (betreffend Nummer 9)
  • Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 4. Wiesbaden: Steiner, S. 413 ff., 425 f.
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 7. Wiesbaden: Steiner, Register (betreffend Nummer 8, 10 und 18)
  • Burkhardt Rukschcio / Roland Schachel: Adolf Loos. Leben und Werk. Salzburg: Residenz Verlag 1987, S. 434