Laudongasse: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
 
(27 dazwischenliegende Versionen von 12 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
 
{{Topografisches Objekt
 
{{Topografisches Objekt
|Art des Objekts=Straße
+
|Art des Objekts=Verkehrsfläche
 +
|Datum von=1862
 +
|Datum bis unbekannt=Nein
 +
|Name seit=1862
 +
|Frühere Bezeichnung=Hintere Alstergasse, Herrengasse
 
|Benannt nach=Ernst Gideon von Laudon
 
|Benannt nach=Ernst Gideon von Laudon
 
|Bezirk=8
 
|Bezirk=8
 +
|Prominente Bewohner=Michael Haberlandt; Leopold Kunschak; Franz Hemala; Johann Stand; Karoline Pichler; Ignaz Wetzlar von Plankenstern; Adolf Schärf; Wilhelm Karczag; Johann Strauss (Sohn)
 +
|Besondere Bauwerke=Adolf-Schärf-Studentenheim; Bernardhof; Schönbornpalais (8, Laudongasse 15-19); Lammhof; Melker Hof (8, Florianigasse 40); Haus des Buches; Österreichisches Museum für Volkskunde; Stadttheater (8)
 +
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
 +
|Stadtplan Anzeige=Ja
 +
|Koordinaten manuell=48.2131467439465,16.346661715851
 +
|Bildname=Laudongasse 17.jpg
 +
|Bildunterschrift=Laudongasse 17
 +
|Bildquelle=Portale Von Wiener Profanbauten Des XVII. und XVIII. Jahrhunderts (1894) von Albert Ilg.
 
|Lage=zwischen Schlösselgasse zum Lerchenfelder Gürtel
 
|Lage=zwischen Schlösselgasse zum Lerchenfelder Gürtel
|Prominente Bewohner=Michael Haberlandt; Leopold Kunschak; Franz Hemala; Johann Stand; Karoline Pichler; Ignaz Wetzlar von Plankenstern; Adolf Schärf; Wilhelm Karczag; Johann Strauß Sohn
 
|Besondere Bauwerke=Schönbornpalais (8, Laudongasse 15-19); Lammhof; Museum für Volkskunde; Melker Hof (8, Florianigasse 40); Neues Wiener Stadttheater; Haus des Buches; Adolf-Schärf-Studentenheim; Bernhardhof
 
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
 
 
}}
 
}}
Laudongasse (8), benannt nach [[Ernst Gideon von Laudon|Ernst Gideon Freiherr von Loudon]]; von der Schlösselgasse zum Lerchenfelder Gürtel gerade ansteigender Gassenzug aus der Mitte des 17. Jahrhunderts mit geschlossener viergeschossiger spätbiedermeierlich-frühhistoristischer Verbauung (unterbrochen durch den Barockkomplex des ehemaligen [[Schönbornpalais (8, Laudongasse 15-19)|Schönbornpalais]]).  
+
Laudongasse ([[8]]), benannt (seit 1862) nach [[Ernst Gideon von Laudon|Ernst Gideon Freiherr von Loudon]]; früher Hintere Alstergasse oder [[Herrengasse (8)|Herrengasse]] (1778). Die Verkehrsfläche zwischen [[Skodagasse]]  und knapp über die [[Bennogasse]] hieß ursprünglich [[Andreasgasse (8)|Andreasgasse]] und wurde 1862 in die Laudongasse einbezogen. Nach der Demolierung des [[Linienwall]]s entstand von der [[Schlösselgasse]] zum [[Hernalser Gürtel]] ein gerade ansteigender Gassenzug aus der Mitte des 17. Jahrhunderts mit geschlossener, viergeschossiger spät[[biedermeier]]lich-[[Historismus|frühhistoristischer]] Verbauung (unterbrochen durch den [[Barock]]komplex des ehemaligen [[Schönbornpalais (8, Laudongasse 15-19)|Schönbornpalais]]).  
  
 +
{{:Diskussion:Pfarren }}
 +
* ab 1863: [[Alservorstadt (Pfarre)|Pfarre Alservorstadt]]
 +
* ab 1898: ungerade [[Häusernummerierung|Orientierungsnummern (ONr.)]] 1-51 und gerade ONr. 2-46: [[Alservorstadt (Pfarre)|Pfarre Alservorstadt]]; Rest: [[Breitenfeld (Pfarre)|Pfarre Breitenfeld]]
 +
 
==Gebäude==
 
==Gebäude==
* Nummer 2-4: Freiherr Kirchbergsches Stiftungshaus, erbaut 1843 von Anton Grün (mit 1867 hinzugefügter frühhistoristischer Fassadengliederung). Hier befand sich 1777-1863 die Trivialschule der Alservorstadt (zuvor Stadel der Trinitarier).  
+
* Nummer 2-4: Freiherr Kirchbergsches Stiftungshaus, erbaut 1843 von Anton Grün (mit 1867 hinzugefügter frühhistoristischer Fassadengliederung). Hier befand sich 1777-1863 die [[Trivialschule]] der [[Alservorstadt (Vorstadt)|Alservorstadt]] (zuvor Stadel der Trinitarier).  
* Nummer 5: dreigeschossiges Vorstadthaus mit bemerkenswert reicher Plattenstilfassade, erbaut 1781; ehemaliges Gemeindehaus der Alservorstadt (genutzt ab 1821 [Grundrichter Christoph Schultz] bis 1862). 1862 wurde im Garten ein neuer Trakt für die zuvor Laudongasse 2 untergebracht gewesene Knabenvolksschule errichtet (eröffnet 1863).  
+
* Nummer 5: dreigeschossiges Vorstadthaus mit reicher Plattenstilfassade, erbaut 1781; ehemaliges [[Gemeindehaus Alservorstadt|Gemeindehaus der Alservorstadt]] (genutzt ab 1821 - [[Grundrichter]] Christoph Schultz - bis 1862). 1862 wurde im Garten ein neuer Trakt für die zuvor Laudongasse 2 untergebracht gewesene Knabenvolksschule errichtet (eröffnet 1863). Geburtshaus von [[Caroline Unger-Sabatier]]
* Nummer 9: (Lammgasse 12): [[Lammhof]].  
+
* Nummer 9: ([[Lammgasse]] 12): [[Lammhof]].  
* Nummer 15-19: ehemaliges [[Schönbornpalais (8, Laudongasse 15-19)|Schönbornpalais]] ([[Österreichisches Museum für Volkskunde]]); Gedenktafel für [[Michael Haberlandt]] (1940).  
+
* Nummer 15-19: ehemaliges [[Schönbornpalais (8, Laudongasse 15-19)|Schönbornpalais]] ([[Österreichisches Museum für Volkskunde]]); [[Gedenktafeln|Gedenktafel]] für [[Michael Haberlandt]] (1940).  
* Nummer 16: Das 1826 von Ignaz Göll eraute langgestreckte Biedermeiermiethaus „Zur Dreifaltigkeit" (mit flachem Risalit und Lünettenreliefs) fand Verwendung als christliches Vereinshaus (Haus der 1903 unter der Leitung von [[Leopold Kunschak]], Dr. [[Franz Hemala]] und [[Johann Stand]] gegründete [[Christliche Gewerkschaft]]); 1945 wurde hier der ÖAAB ([[Österreichischer Arbeiter- und Angestelltenbund]]) gegründet.  
+
* Nummer 16: Das 1826 von Ignaz Göll erbaute langgestreckte Biedermeiermiethaus "Zur Dreifaltigkeit" (mit flachem Risalit und Lünettenreliefs) fand Verwendung als christliches Vereinshaus (Haus der 1903 unter der Leitung von [[Leopold Kunschak]], Dr. [[Franz Hemala]] und [[Johann Staud]] gegründete [[Christliche Gewerkschaft]]); 1945 wurde hier der ÖAAB ([[Österreichischer Arbeiter- und Angestelltenbund]]) gegründet.  
* Nummer: Das Haus besaß (ebenso wie das Haus 8, Alser Straße 25) 1802-1816 die seinerzeit Vorleserin Maria Theresias, Karoline von Greiner (Gatte Franz von Greiner, Hofrat der österreichischen und böhmischen Hofkanzlei, † 2. Juni 1798), und 1816-1846 ihre berühmte Tochter, [[Karoline Pichler]]. ''Nummer 33'' (Lederergasse 23): [[Melker Hof (8, Florianigasse 40)|Melker Hof]]; im alten Haus (Konskritpionsnummer 126) starb am 21. März 1841 [[Ignaz Wetzlar von Plankenstern|Ignaz Wetzlar Freiherr von Plankenstern]].  
+
* Nummer 18: Das Haus besaß (ebenso wie das Haus 8, [[Alser Straße]] 25) 1802-1816 die seinerzeitige Vorleserin [[Maria Theresia]]s, Karoline von Greiner (Gatte [[Franz Ritter von Greiner|Franz von Greiner]], [[Hofrat (Titel)|Hofrat]] der [[Österreichische Hofkanzlei|österreichischen]] und [[Böhmische Hofkanzlei|böhmischen Hofkanzlei]], † 2. Juni 1798), und 1816-1846 ihre berühmte Tochter, [[Karoline Pichler]].  
* Nummer 36 (Skodagasse 20): ehemaliges [[Neues Wiener Stadttheater]], heute [[Haus des Buches]] und [[Adolf-Schärf-Studentenheim]] (Gedenkreliefs für [[Adolf Schärf]] und Theaterdirektor [[Wilhelm Karczag]]).  
+
* Nummer 22: [[Gustav-Pretsch-Hof]].
* Nummer 38 (Skodagasse 9, Feldgasse 4): (Großer) [[Bernardhof]].  
+
*Nummer 33 ([[Lederergasse]] 23): [[Melker Hof (8, Florianigasse 40)|Melker Hof]]; im alten Haus ([[Häusernummerierung|Konskriptionsnummer]] 126) starb am 21. März 1841 Ignaz Wetzlar Freiherr von Plankenstern.  
* Nummerr 40: „Zum Schottenprälaten", 1810-1812 erbaut langgestrecktes Vorstadthaus mit 1860 veränderter Fassade.  
+
* Nummer 36 ([[Skodagasse]] 20): ehemaliges [[Stadttheater (8)|Neues Wiener Stadttheater]], heute [[Haus des Buches]] und [[Adolf-Schärf-Studentenheim (8)|Adolf-Schärf-Studentenheim]] (Gedenkreliefs für [[Adolf Schärf]] und [[Theater]]direktor [[Wilhelm Karczag]]).  
* Nummer 49 und 49a'': Die Häuser besaß ab 1883 [[Johann Strauß]] Sohn; er vermachte sie der Gesellschaft der Musikfreunde (Besitzantritt 1902). ''Nummer 54'' (Bennogasse 14): Wohnhaus; in einer Nische an der abgeschrägten Ecke des ersten Stocks Marienstatue.  
+
* Nummer 38 (Skodagasse 9, [[Feldgasse, 8. Bezirk|Feldgasse]] 4): (Großer) [[Bernardhof]].  
 +
* Nummer 40: "Zum Schottenprälaten", 1810-1812 erbautes langgestrecktes Vorstadthaus mit 1860 veränderter Fassade.  
 +
* Nummer 43: [[Säulenhof]]
 +
* Nummer 49 und 49a: Die Häuser besaß ab 1883 [[Johann Strauss (Sohn)|Johann Strauss Sohn]]; er vermachte sie der [[Gesellschaft der Musikfreunde]] (Besitzantritt 1902).  
 +
* Nummer 50: Hier starb der Jurist [[Erwein Höpler von Hermingen|Erwein Höpler Ritter von Hermingen]].
 +
* Nummer 54: (Bennogasse 14): Wohnhaus; in einer Nische an der abgeschrägten Ecke des ersten Stocks [[Marienstatuen|Marienstatue]].  
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
*Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 289 ff.
+
*Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 2014,  9. Auflage, S. 180
 
*Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 356 f.
 
*Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 356 f.
 
*Felix Czeike: VIII. Josefstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 8), S. 44 ff.
 
*Felix Czeike: VIII. Josefstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 8), S. 44 ff.
 +
*Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
 +
*Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 289 ff.

Aktuelle Version vom 7. September 2021, 12:21 Uhr

Laudongasse 17
Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von 1862
Datum bis
Name seit 1862
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Hintere Alstergasse, Herrengasse
Benannt nach Ernst Gideon von Laudon
Bezirk 8
Prominente Bewohner Michael Haberlandt, Leopold Kunschak, Franz Hemala, Johann Stand, Karoline Pichler, Ignaz Wetzlar von Plankenstern, Adolf Schärf, Wilhelm Karczag, Johann Strauss (Sohn)
Besondere Bauwerke Adolf-Schärf-Studentenheim, Bernardhof, Schönbornpalais (8, Laudongasse 15-19), Lammhof, Melker Hof (8, Florianigasse 40), Haus des Buches, Österreichisches Museum für Volkskunde, Stadttheater (8)
PageID 29360
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 7.09.2021 durch WIEN1.lanm09was
Bildname Laudongasse 17.jpg
Bildunterschrift Laudongasse 17
Hier befindet / befand sich:

Die Karte wird geladen …

48° 12' 47.33" N, 16° 20' 47.98" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Laudongasse (8), benannt (seit 1862) nach Ernst Gideon Freiherr von Loudon; früher Hintere Alstergasse oder Herrengasse (1778). Die Verkehrsfläche zwischen Skodagasse und knapp über die Bennogasse hieß ursprünglich Andreasgasse und wurde 1862 in die Laudongasse einbezogen. Nach der Demolierung des Linienwalls entstand von der Schlösselgasse zum Hernalser Gürtel ein gerade ansteigender Gassenzug aus der Mitte des 17. Jahrhunderts mit geschlossener, viergeschossiger spätbiedermeierlich-frühhistoristischer Verbauung (unterbrochen durch den Barockkomplex des ehemaligen Schönbornpalais).

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Gebäude

Literatur

  • Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 2014, 9. Auflage, S. 180
  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 356 f.
  • Felix Czeike: VIII. Josefstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 8), S. 44 ff.
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 289 ff.