VS Stubenbastei 3

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Bauplan zur Schule in der Zedlitzgasse 9/Stubenbastei 3 aus dem Jahr 1866
Daten zur Organisation
Art der Organisation Bildungseinrichtung Volksschule
Datum von 1869
Datum bis
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 68576
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Bildunterschrift Bauplan zur Schule in der Zedlitzgasse 9/Stubenbastei 3 aus dem Jahr 1866
  • 1., Stubenbastei 3

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48° 12' 25.70" N, 16° 22' 43.61" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Die VS Stubenbastei 3 ist eine öffentliche Volksschule im 1. Wiener Gemeindebezirk, Innere Stadt.

Vorgeschichte: Die Pfarrhauptschule im Heiligenkreuzerhof

Im Jahr 1856 merkt der Chronist der Pfarrhauptschule Heiligenkreuzer Hof an, dass sich die Pfarrhauptschule zu St. Maria Rotunda „schon seit über 80 Jahren als öffentliche Schule im Heiligenkreuzerhof 677“ befunden hat. Wegen dieser langen Zeitspanne ist sie auch nach dem Heiligenkreuzer Hof benannt und auch im Volksmunde so bekannt. Als bekannte ehemalige Schüler dieser Lehranstalt sind unter anderem der ehemalige Minister des Inneren, Freiherr Alexander von Bach, und der Ordenspriester und Archivar Benedikt Gsell zu nennen. Anfangs schien diese Schule aus zwei Klassen zu bestehen, doch bereits im Jahr 1815 scheint die als provisorische Hauptschule mit drei Klassen auf. Dieser Status wurde am 31. Juli 1843 mit der Erhebung zu einer wirklichen Hauptschule schließlich auch bestätigt. In einem Stiftbrief des vormaligen Kirchendieners zu St. Maria Rotunda, Lorenz Zimmermann, vom 24. März 1843 erfolgte eine größere finanzielle Zuwendung für die Einrichtung. Damit sollten einerseits arme Kinder unterstützt und andererseits Prämien ausgegeben werden.[1] Bereits seit dem Jahr 1862 wurden mögliche neue Gebäude zur Unterbringung der Schule im Heiligenkreuzer Hof gesucht, da deren Schulgebäude „teilweise ungenügend und nicht mehr zweckmäßig“ war. Demzufolge wurde vom Gemeinderat beschlossen, wegen Überlassung eines noch verfügbaren Platzes auf den Stadterweiterungsgründen vor dem ehemaligen Stubentor zu möglichst günstigen Bedingungen bei dem hohen k. k. Staatsministerium ein Ansuchen zu stellen.[2]

Genau auf diesen Gründen wurde schließlich auch ein Schulbau bewilligt und ein neues Schulgebäude gebaut – die Schule in der Stubenbastei 3. Am 1. August 1868 erfolgte die feierliche Einweihung des neuen Schulhauses am Ende der Wollzeile durch den Bürgermeister Dr. Andreas Zelinka. Der Unterricht wurde aber noch im Heiligenkreuzer Hof abgehalten, lediglich die Schlussprüfungen am 12. und 13. August fanden bereits im Prüfungssaal des neuen Gebäudes statt. [3] Im Jahr 1869 scheint die Geschichte der Pfarrhauptschule im Heiligenkreuzer Hof zu enden. Der direkte Rechtsnachfolger ist die Stubenbastei 3.

Schulgeschichte

Bereits im Jahr 1868 wurden die Gründe bei der Stubenbastei 3 und der Zedlitzgasse 9 von der Stadt Wien erworben und es kam zur Errichtung einer Doppelschule. Hierbei übersiedelte die Schule aus der Pfarrhauptschule im Heiligenkreuzer Hof in das erstgenannte Gebäude, während die Schule aus St. Stefan in das zweitgenannte Gebäude übersiedelte. Am 1. August 1868 erfolgte die feierliche Einweihung des neuen Schulhauses am Ende der Wollzeile durch den Bürgermeister Dr. Andreas Zelinka. Der Unterricht wurde aber noch im Heiligenkreuzer Hof abgehalten, lediglich die Schlussprüfungen am 12. und 13. August fanden bereits im Prüfungssaal des neuen Gebäudes statt. Zu Beginn des Schuljahres 1871/1872 wurde die bis zu diesem Zeitpunkt gemischte fünfklassige Volksschule mit Bezug auf Paragraph 2 des Organisationsplanes für Wiener Volksschulen in eine sechsklassige Knabenschule umgewandelt. Ab diesem Zeitpunkt wurde auch der Turnunterricht für alle Schüler ab der 3. Klasse als obligatorisch erklärt. Die Leitungen der Knabenvolksschule Stubenbastei 3 und der Mädchenvolksschule Zedlitzgasse 9 stellten im Frühjahr 1872 einen gemeinsamen Antrag, die beiden Schulen in eine Bürgerschule für Knaben und eine für Mädchen umzuwandeln, was vom Gemeinderat befürwortet wurde. Anfang Oktober 1872 wurde die Umwandlung der Doppelschule in jeweils eine achtklassige Bürgerschule beschlossen. In der Phase zwischen 1877 und 1883 sind die beiden Schulen aus der Stubenbastei und der Zedlitzgasse in der Werdertorgasse 6 zu finden, ehe sie in letztgenanntem Jahr wieder an ihren vorherigen Standort zurückkehrten. Im Schuljahr 1879/1880 zählte die Schule in der Werdertorgasse 400 Schüler und Schülerinnen, von denen 249 jüdischen Glaubens waren. Ein Schnitt, der sich auch in den nächsten Jahren fortsetzte. Mit Gemeinderatsbeschluss vom 23. Juni 1884 wurde die räumliche Trennung von Volks- und Bürgerschulen mitgeteilt.[4] Zu Beginn des Schuljahres 1887/1888 wurde in der Schule in der Stubenbastei 3, welche eine Bürgerschule und eine Volksschule für Knaben beherbergte, wegen der getroffenen Regelungen auch die Volksschule in das neue Gebäude in der Johannesgasse 4 umgesiedelt.[5]

Erster Weltkrieg

Weil im September 1914 die Mädchenschule aus der Zedlitzgasse mit ihren sieben Klassen in der Stubenbastei einquartiert wurde, da diese für die Belegung durch das Radfahrer-Korps verwendet wurde, konnte an der Schule nur noch halbtags unterrichtet werden. Die Schüler und Schülerinnen beteiligten sich rege an Sammelaktionen für Kriegszwecke – so gab es neben Geld- auch beispielsweise Metall-, Woll- und Kautschuksammelaktionen. Zu Beginn des Schuljahres 1916/1917 besuchten 182 Kinder die Anstalt.

Zwischenkriegszeit

Wie in allen Schulen sollte die Wiener Schulreform auch hier nach den Grundsätzen der Bodenständigkeit und des Arbeitsunterrichts umgesetzt werden. Auch gab es Demonstrationsunterricht. Am 21. März 1925 erfolgte die Vereinigung der beiden Schulen Stubenbastei und Zedlitzgasse unter einer gemeinsamen Leitung.[6]

Zweiter Weltkrieg

Während des Zweiten Weltkriegs kam es zu massiven Zerstörungen am und im Umkreis des Schulgebäudes. Besonders der Trakt Zedlitzgasse wurde hart getroffen.

Nachkriegszeit

Erst im Herbst 1948 konnte der Wiederaufbau der Schule nach den erlittenen Kriegsschäden begonnen werden, neben dem Trakt Zedlitzgasse war auch ein Teil der Stubenbastei, beispielsweise deren Festsaal, unbenutzbar geworden.[7] Zu einer größeren Renovierung des Gebäudes kam es 1985/1986 im Zuge des U-Bahnbaus, nämlich der U3-Haltestelle Stubentor. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Eingang des Gebäudes von der Zedlitzgasse in die Stubenbastei verlegt, welche seither der Institution ihren Namen gibt.[8]

Die heutige Volksschule Stubenbastei 3

Die heutige Volksschule Stubenbastei, bei der es sich um eine Halbtagsschule handelt, weist Schwerpunkte in der Sprachbildung in Französisch und Englisch sowie ein vermehrtes Angebot in den musikalischen, bildnerischen und sportlichen Sparten auf. Außerdem gibt es an dieser Schule auch eine Montessoriklasse. Es wird Wert gelegt auf das Erlernen eines respektvollen Umganges der Kinder untereinander sowie auf soziale Verantwortung der Schülerinnen und Schüler. Die 270 Schülerinnen und Schüler sind auf zwölf Klassen- und vier Gruppenräume aufgeteilt. Das Schulgebäude hat drei Stockwerke, ein Erdgeschoß und ein Kellergeschoß, wo sich der Turnsaal und der Aufgang zum Hof befinden. Außerdem sind ein Musik- und Sprachatelier, eine Schulbibliothek und ein Werkatelier vorhanden.[9]

Quellen

Weblinks

Einzelnachweise