Stefan Fridezko

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Daten zur Person
Personenname Fridezko, Stefan
Abweichende Namensform Fridezko, Stephan
Titel
Geschlecht männlich
PageID 368710
GND 132153857X
Wikidata
Geburtsdatum 10. April 1885
Geburtsort Wien 4066009-6
Sterbedatum 3. Juni 1918
Sterbeort Malga
Beruf Prokurist, Soldat
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Karl Kraus (Portal)
Quelle
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Recherche
Letzte Änderung am 26.03.2024 durch WIEN1.lanm09kka
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 1., Schottenring 24 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Stefan Fridezko, * 10. April 1885 Wien, † 3. Juni 1918 bei Malga, Prokurist, Soldat.

Biografie

Stefan Fridezko wurde 1885 in Wien als Sohn von Emma Fridezko, geborene Kraus, und dem Schuhwarenfabrikant Julius Fridezko (1851–1935) geboren. Seine Schwester Margarethe "Gretl" war ein Jahr vor ihm zur Welt gekommen. 1899 wurde die Ehe der Eltern aufgelöst und die Kinder lebten fortan mit der Mutter in London und Wien.

1912 wurde Stefan Fridezko bei den "Vereinigten Papier- und Ultramarin-Fabriken", dessen Präsident sein Onkel Alfred Kraus war, als Kolletivprokurist bestellt. Wie eng er darüberhinausgehend in das Kraus’sche Familienunternehmen involviert war, ist nicht klar belegt. Im Ersten Weltkrieg kämpfte Stefan Fridezko als Fähnrich. Er war Teil des I. Feldbataillon des 81. k. u. k. Infanterieregiments und Zugskommandant bei der 2. Kompanie. Von seinem Onkel Karl Kraus, an dem er unter anderem seine Antikriegshaltung bewunderte und die er mit ihm teilte, wurde er auch während seines Fronteinsatzes mit den neusten Ausgaben der "Fackel" und anderen seiner Schriften versorgt. Wie aus Stefan Fridezkos Vormerkblatt für die Qualifikationsbeschreibung hervorgeht, wurde der Offizier von seinen Vorgesetzten sehr geschätzt. Im Mai 1918 folgte die Versetzung zu einem Sturmbataillon bei der 6. Infanterie-Division, wo er bei einer Übung in der Nähe von Longhi am 2. Juni durch einen Bauchschuss schwer verletzt wurde. Einen Tag später starb er mit 33 Jahren im Malteser Spital in Malga an den Folgen seiner Verwundung.

Als Karl Kraus acht Tage später die Nachricht vom Tod des Lieblingsneffen erreichte, reagiert er tief erschüttert. Zum Andenken widmete er Stefan Fridezko und drei anderen Gefallenen – Franz Grüner, Franz Janowitz und Franz Koch – die im August 1919 erschienene, zweibändige Ausgabe seiner Kriegsaufsätze "Weltgericht".

Quellen

Literatur

  • Friedrich Pfäfflin (Hg.): Karl Kraus und Georg Jahoda. Der Satiriker und sein Drucker und Verleger. Göttingen: Wallstein Verlag 2023
  • Katharina Prager / Simon Ganahl [Hg.]: Karl Kraus-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. Berlin: J.B. Metzler 2022
  • Marcel Atze: Otto Janowitz rüstet sich mit Stahlhelm, Pistole, Gasmaske und der „Fackel“. In: „Es ist Frühling und ich lebe noch“. Eine Geschichte des Ersten Weltkriegs in Infinitiven. Von Aufzeichnen bis Zensieren. Hg. Von Marcel Atze / Kyra Waldner. St. Pölten / Salzburg / Wien: Residenz Verlag 2014, S. 236–241
  • Kurt Krolop: Sprachsatire als Zeitsatire bei Karl Kraus. Berlin: Akademie Verlag 1992
  • Paul Schick: Karl Kraus in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1965


Stefan Fridezko im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.

Weblinks