Max Fellerer

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Max Fellerer (1950)
Daten zur Person
Personenname Fellerer, Max
Abweichende Namensform
Titel Hochsch.-Prof., Baurat h. c.
Geschlecht männlich
PageID 16438
GND 1024265900
Wikidata Q1912493
Geburtsdatum 15. Oktober 1889
Geburtsort Linz
Sterbedatum 27. März 1957
Sterbeort Wien
Beruf Architekt
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum 2. April 1957
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 30 C, Reihe 8, Nummer 11
Bildname Max Fellerer.jpg
Bildunterschrift Max Fellerer (1950)

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Grand Prix Paris (Verleihung: 1937)
  • Preis der Stadt Wien für Architektur (Verleihung: 1950)
  • Großer österreichischer Staatspreis für Architektur (Verleihung: 1954)
  • Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 1954)


Max Fellerer, * 15. Oktober 1889 Linz, † 27. März 1957 Wien, Architekt.

Biografie

Max Fellerer studierte (bis 1913) an der Technischen Hochschule Wien bei Karl König und 1913/1914 an der Wiener Kunstgewerbeschule. Im Büro seines Lehrers Josef Hoffmann war er von 1919 bis 1926 in leitender Funktion tätig. 1926 bis 1932 arbeitete Fellerer als Assistent von Clemens Holzmeister an der Akademie der bildenden Künste, von 1932 bis 1934 lehrte er als außerordentlicher Professor an der Akademie. Parallel dazu war Fellerer von 1928 bis 1934 Chefarchitekt im Atelier Clemens Holzmeister.

1934 wurde Max Fellerer als Nachfolger Hoffmanns zum Leiter einer Fachklasse für Architektur und zum Direktor der Kunstgewerbeschule ernannt. Nach dem "Anschluss" trat Fellerer von seinem Direktorenposten zurück. In seiner Atelierwohnung im Hochhaus in der Herrengasse nahm er verfolgte jüdische Freunde und Nachbarn auf.

Nach Kriegsende wurde Fellerer 1945 erneut provisorischer Leiter und fungierte von 1946 bis 1955 als Präsident der Akademie für angewandte Kunst (wie die ehemalige Kunstgewerbeschule nun hieß). Von 1945 bis 1951 war er auch Präsident der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs. Bei der Ausstellung "Niemals vergessen!" (1946 im Künstlerhaus) gehörte Fellerer zum Kernteam.

Als freischaffender Architekt arbeitete Fellerer von 1934 bis 1942 und ab 1945 vor allem mit Eugen Wörle zusammen. Fellerer baute 1928/1929 die städtische Wohnhausanlage Mistinger-Mraz-Hof, 1930 das Doppelhaus 13, Woinovichgasse 6-8 der Werkbundsiedlung (er war Vizepräsident des Werkbunds), 1947-1951 (mit Pangratz, Schuster und Simony) die Per-Albin-Hansson-Siedlung, 1951-1953 (mit Carl Appel) das (zweite) Haashaus (1, Stock-im-Eisen-Platz 4; Abbruch 1986) und 1952-1958 (mit Wörle und Hasenörl) den Concordia-Hof; außerdem adaptierte er 1955/1956 (mit Wörle) den großen Sitzungssaal des Parlaments und erweiterte 1958/1959 das Finanzministerium in der Himmelpfortgasse, 1948-1950 (mit Wörle und Appel) das Strandbad Gänsehäufel.

Für das Funkhaus in der Argentinierstraße lieferte Fellerer einen Entwurf ab, verwirklicht wurde allerdings jener von Clemens Holzmeister. Ebenfalls nicht verwirklicht wurde sein Entwurf für die Wiener Stadthalle. Das gemeinsam mit Eugen Wörle entworfene Projekt wurde auf den zweiten Platz gereiht. Max Fellerer war Mitglied der Secession (1939 und wieder von 1946 bis 1957), des Kunstsenats (1954 bis 1957) und wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Grand Prix Paris (1937), Goldene Medaille Mailand (1947), Preis der Stadt Wien für Architektur (1950), Österreichischer Staatspreis für Architektur (1954), Großes Ehrenzeichen der Republik Österreich. Zudem ernannte man ihn zum Baurat h. c. Im Jahr 1967 widmete ihm die Österreichische Gesellschaft für Architektur eine Ausstellung.

Max Fellerer war mit der Architektin Ernie Kniepert verheiratet.

Quellen

Literatur

  • Heidrun-Ulrike Wenzel: "Eine Ausstellung ist wie ein Buch" – Victor Slama, der kreative Kopf hinter der Idee. In: Bernhard Hachleitner/ Julia König [Hg.]: Victor Th. Slama. Plakate Ausstellungen Masseninszenierungen. Wien: Metroverlag 2019, S. 162–172, hier 167
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Astrid Gmeiner / Gottfried Pirhofer: Der österreichische Werkbund. Alternative zur klassischen Moderne in Architektur, Raum- und Produktgestaltung. Salzburg/Wien: Residenz-Verlag 1985, S. 226
  • Helmut Weihsmann: Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919-1934. Wien: Promedia 1985, S. 372
  • Die Vertreibung des Geistigen aus Österreich. Zur Kulturpolitik des Nationalsozialismus. [Zusammenstellung der Ausstellung: Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. Katalog: Gabriele Koller ... Für den Inhalt verantwortlich: Oswald Oberhuber]. Wien: Zentralsparkasse 1982, S. 208 f.
  • Marco Pozzetto: Die Schule Otto Wagners 1894-1912. Wien [u.a.]: Schroll 1980
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach [Isartal]: Verlag Dokumentation 1972
  • Robert Weissenberger: Die Wiener Secession. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1971, S. 258
  • Friedrich Achleitner: Neue Architektur in Österreich 1945-1970. Wien: Bohmann 1969
  • Ottokar Uhl: Moderne Architektur in Wien von Otto Wagner bis heute. Wien [u.a.]: Schroll 1966, S. 109
  • Lebendige Stadt. Almanach. Wien: Amt für Kultur, Volksbildung und Schulverwaltung der Stadt Wien 1954-1963. Band 10,1963
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951

Weblinks