Zwangsarbeiterlager Wiedner Hauptstraße 10, Lager Freihaus: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Zeile 25: Zeile 25:
 
Als Arbeitgeber der im Lager untergebrachten [[Zwangsarbeit|Zwangsarbeiter]] scheint unter anderem die Baufirma Philipp Holzmann mit der Baustelle [[Arenbergpark]] auf sowie im Auftrag der [[Gemeinde Wien]] ([[Magistratsabteilung 19 - Architektur und Stadtgestaltung|Abteilung G 45]]) die Elektrofirma Hans Scheff (laut Fernsprechbuch 1941: Scheff Hans Elektroinstallationen, [[Josefstadt|8.]], [[Josefstädter Straße]] 9), die an der Elektrifizierung von Luftschutzkellern arbeitete. Die Freihaus-Adresse wird gelegentlich auch als Anschrift der "Bauleitung Flakturm" genannt: "4, Wiedner Hauptstraße 10, bei Bauleitung Flakturm".  
 
Als Arbeitgeber der im Lager untergebrachten [[Zwangsarbeit|Zwangsarbeiter]] scheint unter anderem die Baufirma Philipp Holzmann mit der Baustelle [[Arenbergpark]] auf sowie im Auftrag der [[Gemeinde Wien]] ([[Magistratsabteilung 19 - Architektur und Stadtgestaltung|Abteilung G 45]]) die Elektrofirma Hans Scheff (laut Fernsprechbuch 1941: Scheff Hans Elektroinstallationen, [[Josefstadt|8.]], [[Josefstädter Straße]] 9), die an der Elektrifizierung von Luftschutzkellern arbeitete. Die Freihaus-Adresse wird gelegentlich auch als Anschrift der "Bauleitung Flakturm" genannt: "4, Wiedner Hauptstraße 10, bei Bauleitung Flakturm".  
  
Mehrere Insassen dieses Lagers waren zeitweise im von der [[GESTAPO|Wiener Gestapo]] betriebenen, KZ-ähnlichen [[Arbeitserziehungslager Oberlanzendorf|Arbeitserziehungslager (AEL) Oberlanzendorf inhaftiert
+
Mehrere Insassen dieses Lagers waren zeitweise im von der [[GESTAPO|Wiener Gestapo]] betriebenen, KZ-ähnlichen [[Arbeitserziehungslager Oberlanzendorf|Arbeitserziehungslager (AEL) Oberlanzendorf]] inhaftiert
  
 
Bei den meisten der Flakturm-Zwangsarbeiter handelte es sich um Kriegsgefangene. Außerdem sind für jenes spezielle Projekt auch Häftlinge aus [[Konzentrationslager]]n als Arbeitskräfte belegt.
 
Bei den meisten der Flakturm-Zwangsarbeiter handelte es sich um Kriegsgefangene. Außerdem sind für jenes spezielle Projekt auch Häftlinge aus [[Konzentrationslager]]n als Arbeitskräfte belegt.

Version vom 29. November 2018, 12:54 Uhr

Daten zur Organisation
Art der Organisation NS-Institution Lager„Lager“ befindet sich nicht in der Liste (Gauleitung und Gauamt, Kreis, Ortsgruppe, Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei, NSDAP angeschlossener Verband, NSDAP-Gliederung, Sammelwohnung, Zwangsarbeiterlager, Flüchtlingslager, Sammellager, ...) zulässiger Werte für das Attribut „NS-Institution“.
Datum von 1943
Datum bis 1945
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 58851
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle NS-Lager in Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 29.11.2018 durch WIEN1.lanm08pil

Es wurden noch keine Adressen erfasst!


Frühere Adressierung

Es wurden noch keine Bezeichnungen erfasst.

Es wurden noch keine Personen erfasst.

Die Karte wird geladen …

48° 11' 54.56" N, 16° 22' 2.99" E  zur Karte im Wien Kulturgut

In 4.), Wiedner Hauptstraße 10 / Obstmarkt 1, befand sich ab Ende April 1943 bis 1945 das "Lager Freihaus" als Lager für Flakturmarbeiter (für die Zeit davor siehe Lager Wiedner Hauptstraße 10, Lager Klima).

Das "Lager Freihaus" ist eines von drei Lagern im Kontext der Errichtung der Wiener Flaktürme (neben dem Lager Sportplatz in der Brigittenauer Lände 236-238 und dem Lager Pater-Abel-Platz). In den Meldedaten und anderen Dokumenten scheinen ab Ende April 1943 unterschiedliche Angaben auf: manchmal nur Wien "4, Freihaus", detailliert etwa als Wien "4, Freihaus 1, Obstmarkt (Lagerverwaltung)" sowie auch als Wien "4, Obstmarkt 1 Freihaus Lager". Oft scheint für jenes Lager aber auch die Adresse Wiedner Hauptstraße 10 auf; dabei ist unklar, ob es zwei eigene Lagerteile waren oder bloß eine willkürliche Adressierung war.

Es handelte sich um die damals bereits deutlich reduzierten Reste des einst riesigen Komplexes Freihaus auf der Wieden. Laut Lehmanns Adressbuch 1938 war der verbliebene Komplex mit den Adressen Wiedner Hauptstraße 10, Obstmarkt 1 und Mühlgasse 1-3 im Besitz der Wienerberger Ziegelfabriks- und Baugesellschaft.

Als Arbeitgeber der im Lager untergebrachten Zwangsarbeiter scheint unter anderem die Baufirma Philipp Holzmann mit der Baustelle Arenbergpark auf sowie im Auftrag der Gemeinde Wien (Abteilung G 45) die Elektrofirma Hans Scheff (laut Fernsprechbuch 1941: Scheff Hans Elektroinstallationen, 8., Josefstädter Straße 9), die an der Elektrifizierung von Luftschutzkellern arbeitete. Die Freihaus-Adresse wird gelegentlich auch als Anschrift der "Bauleitung Flakturm" genannt: "4, Wiedner Hauptstraße 10, bei Bauleitung Flakturm".

Mehrere Insassen dieses Lagers waren zeitweise im von der Wiener Gestapo betriebenen, KZ-ähnlichen Arbeitserziehungslager (AEL) Oberlanzendorf inhaftiert

Bei den meisten der Flakturm-Zwangsarbeiter handelte es sich um Kriegsgefangene. Außerdem sind für jenes spezielle Projekt auch Häftlinge aus Konzentrationslagern als Arbeitskräfte belegt.

Für die Adresse Wiedner Hauptstraße 10, ebenfalls im Freihaus-Komplex, nennen Meldedaten zumindest für August 1942 bis April 1943 auch ein Lager der Baufirma Klima.

Siehe auch: Zwangsarbeit, Zwangsarbeiterlager, Lager in Wien

Quellen

  • Hermann Rafetseder: Gesammeltes Material aus Versöhnungsfonds-Akten (Kopien)

Literatur

  • Hermann Rafetseder: Lager und lagerartige Unterkünfte der NS-Zeit in Wien für das Online-Lexikon "Wien Geschichte Wiki", auf Basis von Material des Österreichischen Versöhnungsfonds. 108 Lager-Artikel und vier "Bonus-Tracks", erstellt im Auftrag des Wiener Stadt- und Landesarchivs. Linz: Eigenverlag 2017
  • Hermann Rafetseder: NS-Zwangsarbeits-Schicksale. Erkenntnisse zu Erscheinungsformen der Oppression und zum NS-Lagersystem aus der Arbeit des Österreichischen Versöhnungsfonds. Bremen: Wiener Verlag für Sozialforschung in EHV Academicpress GmbH 2014, S. 361–368
  • Ute Bauer: Die Wiener Flaktürme im Spiegel österreichischer Erinnerungskultur. Wien: Phoibos 2003