Zur goldenen Krone (7)

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung Bürgerhaus zur Goldenen Krone
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 55947
GND
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Letzte Änderung am 28.02.2018 durch DYN.michaelaleo
  • 7., Siebensterngasse 19

Frühere Adressierung

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48° 12' 7.87" N, 16° 21' 12.75" E  zur Karte im Wien Kulturgut

An der Stelle in der Siebensterngasse 19 bestand ab 1632 nahe dem "Spitalberg" mit dem Bürgerspital (heute Spittelberg) gelegen ein Weinhaus - beziehungsweise ein Einkehrgasthof - umgeben von Viehweiden, Äcker und Weingärten. Zusammen mit der Pfarre St. Ulrich bot die noch unverbaute Umgebung der Vorstadt von Wien einen guten Ausblick auf die Festung Wien, den schon Kara Mustafa und auch Napoleon zu nutzen wussten. Im Bereich der unteren Siebensterngasse in Höhe Haus Nummer 19 und Stiftgasse 23 befanden sich die Gefechtsstände der Belagerungstruppen.

Um 1792 an der Chaosischen Gasse gelegen, entstand das nach den Türkenkriegen ab 1690 erbaute, bis 1837 genannte, zwei Stockwerke hohe Bürgerhaus "Zur goldenen Krone" mit der Gastwirtschaft im Erdgeschoß. Das Bürgerhaus hatte rund um einen Innenhof gelegene Wohnungen und einen Garten im Hinterhof. Das Haus Siebensterngasse 19 bildet ca. 300 Jahre später mit dem unter Denkmalschutz stehenden Haus Nummer 17 ("Zur grünen Säule") ein Beispiel barocker Vorstadtverbauung mit spätbarocker Fassade.

Im Jahr 1903 eröffnete das Gastwirt-Ehepaar Caroline Leopoldine Schöner und der in der Siebensterngasse 19 geborene Andreas Carl Schöner das bis circa 1992 bestehende "Restaurant Schöner" (auch das "Schöner") mit dem bekannten "Schöner Garten". Mit dem Entstehen des Filmviertels Neubau und dem Sascha-Film (Siebensterngasse 31) entstand im Gartensaal des Schöner ein Kino. Im ersten Stock des Hause Nummer 19 war eine Niederlassung der "Austria Film und Video GmbH", besser bekannt als "Austria Wochenschau". Die Inhaber nannten das Haus Siebensterngasse 19 bis circa 1992 "Im Filmhaus".

Das noch 1952 bestehende, ebenfalls nur zwei Stockwerke hohe Haus Siebensterngasse 21 musste einem Neubau weichen und war später bis über die Jahrtausendwende hinaus eine Bankfiliale. Im Haus Nummer 19 wurden um 1965 Renovierungsarbeiten durchgeführt. Es kamen zwei Dachwohnungen dazu. Ab 1992 erfolgten durch einen neuen Inhaber der Gastwirtschaft Anpassungen der Innenräume an die Bedürfnisse der Siebensternbräu Betriebs GesmbH. Im ehemals "Gartensaal" wurde eine Bierbrauanlage eingerichtet. Die Fassade ist bis in das Jahr 2018 im Original erhalten.

Neben dem "Schöner Garten", der noch heute besteht, gab es bis circa 1990 das Königszimmer, das Rote, das Weiße das Blaue Gäste-Zimmer, sowie das Spiegelzimmer das noch 1985 Treffpunkt der Familie Habsburg war. Das Schöner hatte einen Hotelbetrieb mit einigen Gästezimmern im Biedermeierstil und das "Windsor Zimmer" (benannt nach dem Herzog von Windsor, späteren Edward VII., der 1903 nach einer Aussage des Autors Milan Dubrovic nach einem Besuch bei Kaiser Franz Joseph I. im Schöner speisen war. Nach dem Essen ruhte sich der der Herzog in einem Gästezimmer im ersten Stock aus, was dem Zimmer den Namen gab). Der mittelalterliche Weinkeller bestand noch 1985.