Zentraltheater (Ottakring): Unterschied zwischen den Versionen

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Das Zentraltheater ([[16]]., [[Johann-Nepomuk-Berger-Platz]] 6) wurde 1911 gegründet und hatte 1914 einen länglichen Saal für 600 Personen. 1918 hatte das Kino einen Fassungsraum für 583 Personen, 1922 für 606 Personen. 1931 wurde der Tonfilm eingeführt und es erfolgte ein Umbau mit einer Vergrößerung des Platzangebots für 652 Personen. 1934 bot das Kino Platz für 600 Personen. Aus Geschäftsgründen war das Kino im Sommer geschlossen.
 
Das Zentraltheater ([[16]]., [[Johann-Nepomuk-Berger-Platz]] 6) wurde 1911 gegründet und hatte 1914 einen länglichen Saal für 600 Personen. 1918 hatte das Kino einen Fassungsraum für 583 Personen, 1922 für 606 Personen. 1931 wurde der Tonfilm eingeführt und es erfolgte ein Umbau mit einer Vergrößerung des Platzangebots für 652 Personen. 1934 bot das Kino Platz für 600 Personen. Aus Geschäftsgründen war das Kino im Sommer geschlossen.
  
Bereits 1906 eröffnete Johann Leopold Nehez im 16. Bezirk das [[Elektro Theater (Ottakring)|Elektro-Theater American Bioscop]] in der [[Ottakringer Straße]]. Zwei Jahre, 1908, später legte seine Ehefrau [[Sophie Nehez|Sophie]] als erste Frau in Österreich die Prüfung der Kino-Operateure ab, saß darüber hinaus an der Kassa und sprang bei Bedarf als Filmvorführerin ein.
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Bereits 1906/1907 eröffnete [[Johann Leopold Nehez]] im 16. Bezirk das [[Elektro Theater (Ottakring)|Elektro-Theater American Bioscop]] in der [[Ottakringer Straße]] 79. Ein Jahr später, 1908, legte seine Gattin [[Sophie Nehez|Sophie]] als erste Frau in Österreich die Prüfung der Kino-Operateure ab, saß darüber hinaus an der Kassa und sprang bei Bedarf als Filmvorführerin ein.
  
1911 übersiedelte das Kino in das Erdgeschoß eines neu errichteten Gründerzeithauses am Johann-Nepomuk-Berger-Platz. Zudem betrieb das Ehepaar weitere Kinos in Wien. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] übernahm ihr Sohn Stefan Nehez das Kino und führt es bis zur Schließung am 30. Dezember 1966.
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1911 übersiedelte das Ehepaar Nehez die Kinolizenz in das Erdgeschoß eines neu errichteten Gründerzeithauses am Johann-Nepomuk-Berger-Platz.
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Während der [[NS-Zeit]] wurde das Kino vom Ehepaar Nehez als "ostmärkisches" Kino geführt und erhielt daher nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] einen von der zuständigen [[Magistratsabteilung 7 - Kultur|Magistratsabteilung XI/1]] eingesetzten Geschäftsführer, da das Ansuchen von Johann Leopold Nehez um die Kinokonzession als ehemaliges Mitglied der [[NSDAP]] abgelehnt wurde. In der Folge wurde das Kino von Dr. [[Alfred Migsch]] als öffentlicher Verwalter geführt und die Konzession 1947 der [[Kiba]] erteilt. Erst mit 12. März 1949 ging die Konzession wieder auf Johann Nehez über, allerdings musste er sich mit der Programmierung des Kinos durch die Kiba einverstanden erklären. Das Kino hatte in den darauffolgenden Jahren mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen und wurde 1951 zwangsverwaltet.
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Um 1953 hatte bereits der Sohn des Ehepaares Nehez, Stefan Nehez, das Kino inoffiziell geführt, 1960 erfolgte die formelle Übergabe an. Er führte das Kino bis zur Schließung am 30. Dezember 1966.
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Siehe auch: [[Kino]]
 
Siehe auch: [[Kino]]

Version vom 26. August 2020, 15:27 Uhr

Daten zur Organisation
Art der Organisation Kino
Datum von 1911
Datum bis 30. Dezember 1966
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 58009
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle
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Letzte Änderung am 26.08.2020 durch WIEN1.lanm08pil
  • 16., Johann-Nepomuk-Berger-Platz 6

Frühere Adressierung

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Es wurden noch keine Personen erfasst.

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48° 12' 43.97" N, 16° 19' 33.88" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Der Johann-Nepomuk-Berger-Platz am Generalstadtplan von 1912

Das Zentraltheater (16., Johann-Nepomuk-Berger-Platz 6) wurde 1911 gegründet und hatte 1914 einen länglichen Saal für 600 Personen. 1918 hatte das Kino einen Fassungsraum für 583 Personen, 1922 für 606 Personen. 1931 wurde der Tonfilm eingeführt und es erfolgte ein Umbau mit einer Vergrößerung des Platzangebots für 652 Personen. 1934 bot das Kino Platz für 600 Personen. Aus Geschäftsgründen war das Kino im Sommer geschlossen.

Bereits 1906/1907 eröffnete Johann Leopold Nehez im 16. Bezirk das Elektro-Theater American Bioscop in der Ottakringer Straße 79. Ein Jahr später, 1908, legte seine Gattin Sophie als erste Frau in Österreich die Prüfung der Kino-Operateure ab, saß darüber hinaus an der Kassa und sprang bei Bedarf als Filmvorführerin ein.

1911 übersiedelte das Ehepaar Nehez die Kinolizenz in das Erdgeschoß eines neu errichteten Gründerzeithauses am Johann-Nepomuk-Berger-Platz.

Während der NS-Zeit wurde das Kino vom Ehepaar Nehez als "ostmärkisches" Kino geführt und erhielt daher nach dem Zweiten Weltkrieg einen von der zuständigen Magistratsabteilung XI/1 eingesetzten Geschäftsführer, da das Ansuchen von Johann Leopold Nehez um die Kinokonzession als ehemaliges Mitglied der NSDAP abgelehnt wurde. In der Folge wurde das Kino von Dr. Alfred Migsch als öffentlicher Verwalter geführt und die Konzession 1947 der Kiba erteilt. Erst mit 12. März 1949 ging die Konzession wieder auf Johann Nehez über, allerdings musste er sich mit der Programmierung des Kinos durch die Kiba einverstanden erklären. Das Kino hatte in den darauffolgenden Jahren mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen und wurde 1951 zwangsverwaltet.

Um 1953 hatte bereits der Sohn des Ehepaares Nehez, Stefan Nehez, das Kino inoffiziell geführt, 1960 erfolgte die formelle Übergabe an. Er führte das Kino bis zur Schließung am 30. Dezember 1966.

Fassungsraum

Siehe auch: Kino

Quellen

Literatur

  • Werner Michael Schwarz: Kino und Kinos in Wien. Eine Entwicklungsgeschichte bis 1934. Wien: Turia & Kant 1992, S. 271-271