Zacherlhaus: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Bauwerk | {{Bauwerk | ||
|Art des Bauwerks=Gebäude | |Art des Bauwerks=Gebäude | ||
− | |Jahr von= | + | |Jahr von=1444 |
+ | |Andere Bezeichnung=Wanzenburg | ||
|Benannt nach=Johann Evangelist Zacherl | |Benannt nach=Johann Evangelist Zacherl | ||
|Architekt=Josef Plečnik; Josef Tölk | |Architekt=Josef Plečnik; Josef Tölk | ||
− | |Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien | + | |Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien; Paul Harrer: Wien, seine Häuser; |
}} | }} | ||
{{Adresse | {{Adresse | ||
Zeile 21: | Zeile 22: | ||
|Bezirk=1 | |Bezirk=1 | ||
|Straße=Bauernmarkt | |Straße=Bauernmarkt | ||
− | |Hausnummer=5 | + | |Hausnummer=5-7 |
|von Objekt=Bauwerk | |von Objekt=Bauwerk | ||
}} | }} | ||
− | Zacherlhaus (1, Brandstätte 6, Wildpretmarkt 2-4, Bauernmarkt 5), vom Otto-Wagner-Schüler [[Josef Plečnik]] 1903-1905 gemeinsam mit Josef Tölk für | + | {{Konskriptionsnummer |
+ | |Konskriptionsbezirk=Stadt | ||
+ | |Konskriptionsnummer=549 | ||
+ | |Jahr von=1821 | ||
+ | |Jahr bis=1862 | ||
+ | }} | ||
+ | {{Konskriptionsnummer | ||
+ | |Konskriptionsbezirk=Stadt | ||
+ | |Konskriptionsnummer=579 | ||
+ | |Jahr von=1821 | ||
+ | |Jahr bis=1862 | ||
+ | }} | ||
+ | {{Konskriptionsnummer | ||
+ | |Konskriptionsbezirk=Stadt | ||
+ | |Konskriptionsnummer=590 | ||
+ | |Jahr von=1795 | ||
+ | |Jahr bis=1821 | ||
+ | }} | ||
+ | {{Konskriptionsnummer | ||
+ | |Konskriptionsbezirk=Stadt | ||
+ | |Konskriptionsnummer=618 | ||
+ | |Jahr von=1795 | ||
+ | |Jahr bis=1821 | ||
+ | }} | ||
+ | {{Konskriptionsnummer | ||
+ | |Konskriptionsbezirk=Stadt | ||
+ | |Konskriptionsnummer=558 | ||
+ | |Jahr von=1770 | ||
+ | |Jahr bis=1795 | ||
+ | }} | ||
+ | {{Konskriptionsnummer | ||
+ | |Konskriptionsbezirk=Stadt | ||
+ | |Konskriptionsnummer=559 | ||
+ | |Jahr von=1770 | ||
+ | |Jahr bis=1795 | ||
+ | }} | ||
+ | Zacherlhaus (1, [[Brandstätte]] 6, [[Wildpretmarkt]] 2-4, [[Bauernmarkt]] 5-7; Konskriptionsnummern 549 und 579). | ||
+ | |||
+ | == Vorgängerbauten == | ||
+ | === Haus Stadt 549 === | ||
+ | Dieses Haus stand nur zu einem geringen Teil auf der Grundfläche des heutigen Zacherlhauses, der Rest befand sich an der Stelle der verlängerten [[Brandstätte]]. Die erste urkundlicher Erwähnung stammt aus dem Jahr 1460. 1837 fand ein Umbau statt und im Jahr 1893 wurde es von [[Johann Evangelist Zacherl]] erworben und zu Beginn des 20. Jahrhunderts niedergerissen. | ||
+ | |||
+ | === Haus Stadt 579 === | ||
+ | Dieses Gebäude wird bereits im Jahr 1444 erstmals urkundlich erwähnt und noch im selben Jahr an den Bürgermeister [[Hans Haringseer]] verkauft. 1893 wurde es von Johann Evangelist Zacherl erworben und später abgetragen. | ||
+ | |||
+ | |||
+ | == Zacherlhaus == | ||
+ | Das heutige Wohn- und Geschäftshaus wurde vom Otto-Wagner-Schüler [[Josef Plečnik]] 1903-1905 gemeinsam mit Josef Tölk für Johann Evangelist Zacherl erbaut. In Anspielung auf das bekannte, von seiner Firma hergestellte Insektenpulver, kam im Volksmund auch die Bezeichnung "Wanzenburg" auf. | ||
− | + | === Architektur === | |
+ | Das Gebäude zeigt interessante Ecklösungen. Zwischen dem als Sockel ausgebildeten Erdgeschoß und dem schweren Dach ist eine feingliedrige Wand mit strengem, durchgehendem Raster, in dem flächig die Fenster liegen (keine Trennung zwischen Wohn- und Geschäftsbereich ersichtlich). Die Skulptur "Erzengel Michael" aus getriebenem Metall an der Hausecke schuf [[Ferdinand Andri]], die Karyatiden am Obergeschoß [[Franz Metzner]]. Material und Farbe ergeben eine vornehme Wirkung. | ||
− | + | === Kriegsschäden === | |
+ | Am 8. April 1945 fiel eine Bombe in den schmalen Lichthof. Infolge der Druckwelle stürzte die Stiege in sich zusammen, wobei die Mauern des Stiegenhauses stehen blieben. | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
Zeile 35: | Zeile 85: | ||
* Dietmar Steiner: Architektur in Wien. 300 sehenswerte Bauten. Wien: Magistrat 1984, S. 97 | * Dietmar Steiner: Architektur in Wien. 300 sehenswerte Bauten. Wien: Magistrat 1984, S. 97 | ||
* Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 27 f. | * Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 27 f. | ||
+ | * Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 1, 3. Teil. Wien ²1951 (Manuskript im WStLA), S. 704-707 |
Version vom 9. September 2014, 21:19 Uhr
48° 12' 35.83" N, 16° 22' 17.42" E zur Karte im Wien Kulturgut
Zacherlhaus (1, Brandstätte 6, Wildpretmarkt 2-4, Bauernmarkt 5-7; Konskriptionsnummern 549 und 579).
Vorgängerbauten
Haus Stadt 549
Dieses Haus stand nur zu einem geringen Teil auf der Grundfläche des heutigen Zacherlhauses, der Rest befand sich an der Stelle der verlängerten Brandstätte. Die erste urkundlicher Erwähnung stammt aus dem Jahr 1460. 1837 fand ein Umbau statt und im Jahr 1893 wurde es von Johann Evangelist Zacherl erworben und zu Beginn des 20. Jahrhunderts niedergerissen.
Haus Stadt 579
Dieses Gebäude wird bereits im Jahr 1444 erstmals urkundlich erwähnt und noch im selben Jahr an den Bürgermeister Hans Haringseer verkauft. 1893 wurde es von Johann Evangelist Zacherl erworben und später abgetragen.
Zacherlhaus
Das heutige Wohn- und Geschäftshaus wurde vom Otto-Wagner-Schüler Josef Plečnik 1903-1905 gemeinsam mit Josef Tölk für Johann Evangelist Zacherl erbaut. In Anspielung auf das bekannte, von seiner Firma hergestellte Insektenpulver, kam im Volksmund auch die Bezeichnung "Wanzenburg" auf.
Architektur
Das Gebäude zeigt interessante Ecklösungen. Zwischen dem als Sockel ausgebildeten Erdgeschoß und dem schweren Dach ist eine feingliedrige Wand mit strengem, durchgehendem Raster, in dem flächig die Fenster liegen (keine Trennung zwischen Wohn- und Geschäftsbereich ersichtlich). Die Skulptur "Erzengel Michael" aus getriebenem Metall an der Hausecke schuf Ferdinand Andri, die Karyatiden am Obergeschoß Franz Metzner. Material und Farbe ergeben eine vornehme Wirkung.
Kriegsschäden
Am 8. April 1945 fiel eine Bombe in den schmalen Lichthof. Infolge der Druckwelle stürzte die Stiege in sich zusammen, wobei die Mauern des Stiegenhauses stehen blieben.
Literatur
- Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 55 f.
- Ottokar Uhl: Moderne Architektur in Wien von Otto Wagner bis heute. Wien [u.a.]: Schroll 1966, S. 19, 28
- Dietmar Steiner: Architektur in Wien. 300 sehenswerte Bauten. Wien: Magistrat 1984, S. 97
- Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 27 f.
- Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 1, 3. Teil. Wien ²1951 (Manuskript im WStLA), S. 704-707