Zacherlhaus

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Wohn- und Geschäftshaus Zacherl, errichtet 1903-1905 nach Plänen von Josef Plečnik und Josef Tölk
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1444
Datum bis
Andere Bezeichnung Wanzenburg
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Johann Evangelist Zacherl
Einlagezahl
Architekt Josef Plečnik, Josef Tölk
Prominente Bewohner
PageID 6811
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 28.02.2023 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname Zacherlhaus.jpg
Bildunterschrift Wohn- und Geschäftshaus Zacherl, errichtet 1903-1905 nach Plänen von Josef Plečnik und Josef Tölk
  • 1., Brandstätte 6
  • 1., Wildpretmarkt 2-4
  • 1., Bauernmarkt 5-7
  • Nr.: 549 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 558 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 559 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 579 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 590 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 618 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)

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48° 12' 35.83" N, 16° 22' 17.42" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Skulptur des Erzengels Michael von Ferdinand Andri, 1909

Zacherlhaus (1., Brandstätte 6, Wildpretmarkt 2-4, Bauernmarkt 5-7; Konskriptionsnummern 549 und 579).

Vorgängerbauten

Haus Stadt 549

Dieses Haus stand nur zu einem geringen Teil auf der Grundfläche des heutigen Zacherlhauses, der Rest befand sich an der Stelle der verlängerten Brandstätte. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1460. 1837 fand ein Umbau statt und im Jahr 1893 wurde es von Johann Evangelist Zacherl erworben und zu Beginn des 20. Jahrhunderts niedergerissen.

Haus Stadt 579

Dieses Gebäude wird bereits im Jahr 1444 erstmals urkundlich erwähnt und noch im selben Jahr an den Bürgermeister Hans Haringseer verkauft. 1893 wurde es von Johann Evangelist Zacherl erworben und später abgetragen.

Zacherlhaus

Das heutige Wohn- und Geschäftshaus wurde vom Otto-Wagner-Schüler Josef Plečnik 1903-1905 gemeinsam mit Josef Tölk für Johann Evangelist Zacherl erbaut. In Anspielung auf das bekannte, von seiner Firma hergestellte Insektenpulver, kam im Volksmund auch die Bezeichnung "Wanzenburg" auf.

1., Wildpretmarkt 2-4, um 1940
Altes Zacherlhaus am Bauernmarkt (vor 1903)

Architektur

Das Gebäude zeigt interessante Ecklösungen. Zwischen dem als Sockel ausgebildeten Erdgeschoß und dem schweren Dach ist eine feingliedrige Wand mit strengem, durchgehendem Raster, in dem flächig die Fenster liegen (keine Trennung zwischen Wohn- und Geschäftsbereich ersichtlich). Die Skulptur "Erzengel Michael" aus getriebenem Metall an der Hausecke schuf Ferdinand Andri, die Karyatiden am Obergeschoß Franz Metzner. Material und Farbe ergeben eine vornehme Wirkung.

Kriegsschäden

Am 8. April 1945 fiel eine Bombe in den schmalen Lichthof. Infolge der Druckwelle stürzte die Stiege in sich zusammen, wobei die Mauern des Stiegenhauses stehen blieben.

Quellen

Literatur

  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 55 f.
  • Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 27 f.
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 1, 3. Teil. Wien ²1951 (Manuskript im WStLA), S. 704-707
  • Dietmar Steiner: Architektur in Wien. 300 sehenswerte Bauten. Wien: Magistrat 1984, S. 97
  • Ottokar Uhl: Moderne Architektur in Wien von Otto Wagner bis heute. Wien [u.a.]: Schroll 1966, S. 19, S. 28
  • Nikolaus Zacherl / Peter Zacherl / Ulrich Zacherl [Hg.]: Josef Plečnik Zacherlhaus. Geschichte und Architektur eines Wiener Stadthauses. Basel: Birkhäuser 2016