Wiener Domkapitel: Unterschied zwischen den Versionen

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1358 bewilligte Papst Innozenz VI. auf Antrag Herzog [[Rudolf IV.|Rudolfs IV.]] die Errichtung eines exemten Kollegiatkapitels, das in der [[Allerheiligenkapelle (1, Hofburg)|Allerheiligenkapelle]] der [[Hofburg]] seinen Sitz haben sollte. Aufgrund zweier Stiftsbriefe Rudolfs IV. und seiner Brüder vom 16. März 1365 wurde dieses Kapitel nach [[Stephansdom|St. Stephan]] verlegt, dessen Ausbau 1359 (Grundsteinlegung für den Südturm) begonnen wurde. Abgestimmt war diese Maßnahme auch mit der Gründung der [[Universität Wien (Institution)|Universität Wien]] (1365), als deren Kanzler der Propst des Kapitels fungieren sollte. Propst und Kapitel besaßen getrennte Vermögen. Zu jenem der Propstei gehörten die Pfarre St. Stephan samt ihren Gütern ([[Wieden]]) sowie Grundrechte in [[Ober-St.-Veit (Vorort)|Ober-St.-Veit]]; das Kapitel war auf der [[Laimgrube (Vorstadt)|Laimgrube]] begütert. Nach der Errichtung des [[Bistum]]s Wien (Bewilligung 1469, Realisierung 1480) erhielt dieses die bisherigen Propsteigüter, der Propst wurde mit der Pfarre [[Perchtoldsdorf]] entschädigt. Das Kapitel, dessen Kanonikate 1554 durch [[Ferdinand I. (Heiliges Römisches Reich)|Ferdinand I.]] von 24 auf 16 verringert wurden, behielt seine Unabhängigkeit auch gegenüber dem Bistum (ab 1723 Erzbistum); erst 1729 wurde es ihm unterstellt.
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1358 bewilligte Papst Innozenz VI. auf Antrag Herzog [[Rudolf IV.|Rudolfs IV.]] die Errichtung eines exemten Kollegiatkapitels, das in der [[Allerheiligenkapelle (1, Hofburg)|Allerheiligenkapelle]] der [[Hofburg]] seinen Sitz haben sollte. Aufgrund zweier Stiftsbriefe Rudolfs IV. und seiner Brüder vom 16. März 1365 wurde dieses Kapitel nach [[Stephansdom|St. Stephan]] verlegt, dessen Ausbau 1359 (Grundsteinlegung für den Südturm) begonnen wurde. Abgestimmt war diese Maßnahme auch mit der Gründung der [[Universität Wien (Institution)|Universität Wien]] (1365), als deren Kanzler der Propst des Kapitels fungieren sollte. Propst und Kapitel besaßen getrennte Vermögen. Zu jenem der Propstei gehörten die [[St. Stefan (Pfarre)|Pfarre St. Stephan]] samt ihren Gütern ([[Wieden]]) sowie Grundrechte in [[Ober-St.-Veit (Vorort)|Ober-St.-Veit]]; das Kapitel war auf der [[Laimgrube (Vorstadt)|Laimgrube]] begütert. Nach der Errichtung des [[Bistum]]s Wien (Bewilligung 1469, Realisierung 1480) erhielt dieses die bisherigen Propsteigüter, der Propst wurde mit der Pfarre [[Perchtoldsdorf]] entschädigt. Das Kapitel, dessen Kanonikate 1554 durch [[Ferdinand I. (Heiliges Römisches Reich)|Ferdinand I.]] von 24 auf 16 verringert wurden, behielt seine Unabhängigkeit auch gegenüber dem Bistum (ab 1723 Erzbistum); erst 1729 wurde es ihm unterstellt.
  
 
== Literatur ==
 
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Version vom 31. Juli 2017, 14:35 Uhr

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1358 bewilligte Papst Innozenz VI. auf Antrag Herzog Rudolfs IV. die Errichtung eines exemten Kollegiatkapitels, das in der Allerheiligenkapelle der Hofburg seinen Sitz haben sollte. Aufgrund zweier Stiftsbriefe Rudolfs IV. und seiner Brüder vom 16. März 1365 wurde dieses Kapitel nach St. Stephan verlegt, dessen Ausbau 1359 (Grundsteinlegung für den Südturm) begonnen wurde. Abgestimmt war diese Maßnahme auch mit der Gründung der Universität Wien (1365), als deren Kanzler der Propst des Kapitels fungieren sollte. Propst und Kapitel besaßen getrennte Vermögen. Zu jenem der Propstei gehörten die Pfarre St. Stephan samt ihren Gütern (Wieden) sowie Grundrechte in Ober-St.-Veit; das Kapitel war auf der Laimgrube begütert. Nach der Errichtung des Bistums Wien (Bewilligung 1469, Realisierung 1480) erhielt dieses die bisherigen Propsteigüter, der Propst wurde mit der Pfarre Perchtoldsdorf entschädigt. Das Kapitel, dessen Kanonikate 1554 durch Ferdinand I. von 24 auf 16 verringert wurden, behielt seine Unabhängigkeit auch gegenüber dem Bistum (ab 1723 Erzbistum); erst 1729 wurde es ihm unterstellt.

Literatur

  • Hermann Zschokke: Geschichte des Metropolitan-Kapitels zum heiligen Stephan in Wien. Wien: Konegen 1895
  • Viktor Flieder: Stephansdom und Wiener Bistumsgründung. In: Veröffentlichungen des kirchenhistorischen Instituts der theologischen Fakultät der Universität Wien 6 (1968), S. 137 ff.
  • Walter Goldinger: Das Domkapitel zu St. Stephan in der Humanistenzeit. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Band 34. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1978, S. 89 ff.
  • Hermann Göhler: Das Wiener Kollegiat-, nachmals Domkapitel zu St. Stephan in Wien 1365-1554 [Dissertation von 1932]. Hg. von Johannes Seidl, Angelika Ende und Johann Weißensteiner. Wien/Köln/Weimar: Böhlau 2015
  • Domkirche St. Stephan zu Wien: Domkapitel [Stand: 20.12.2016]

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