Wenzel Scholz: Unterschied zwischen den Versionen

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1811 trat Scholz erstmals bei der von seiner Mutter geleiteten Gesellschaft in Klagenfurt auf (mit der er 1815 auch am Leopoldstädter Theater gastierte). Im selben Jahr wurde er ans Hofburgtheater engagiert, das er jedoch (motiviert durch Besuche des Leopoldstädter Theaters, die in ihm die Liebe zur Volkskomik erweckten) nach wenigen Monaten wieder verließ, da er dort keine Möglichkeit fand, sein komisches Talent zu entfalten (Schreyvogel wollte ihn für das Fach des Naturburschen heranbilden).  
 
1811 trat Scholz erstmals bei der von seiner Mutter geleiteten Gesellschaft in Klagenfurt auf (mit der er 1815 auch am Leopoldstädter Theater gastierte). Im selben Jahr wurde er ans Hofburgtheater engagiert, das er jedoch (motiviert durch Besuche des Leopoldstädter Theaters, die in ihm die Liebe zur Volkskomik erweckten) nach wenigen Monaten wieder verließ, da er dort keine Möglichkeit fand, sein komisches Talent zu entfalten (Schreyvogel wollte ihn für das Fach des Naturburschen heranbilden).  
  
1819-1826 spielte er in Graz; am 5. April 1826 debütierte er als Klapperl in Meisls "Die schwarze Frau" am Theater in der Josefstadt in Wien, womit er beim Publikum einen durchschlagenden Erfolg verbuchen konnte und seither mit [[Johann Nestroy]] das populärste und zugkräftigste Komikerduo Wiens bildete. Ab 1827 arbeitete Scholz bis zu dessen Tod (1854) unter Direktor von [[Carl Carl]] an dessen Bühnen, wobei sich allerdings 1833 vor Gericht ausgetragene Honorierungsprobleme ergaben, danach (am Leopoldstädter Theater) bis 1857 unter der Direktion von Nestroy. Scholz, der unter anderem Stammgast im Gasthaus "[[Zu den drei Hacken (Singerstraße)|Zu den drei Hacken]]" ([[1]], [[Singerstraße 28]]; Gedenktafel) war, gilt als letzter Repräsentant der Wiener Lokalkomik. Am 6. September 1857 betrat er in Nestroys "Der gemütliche Teufel" zum letzten Mal die Bühne. [[Scholzgasse]]
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1819-1826 spielte er in Graz; am 5. April 1826 debütierte er als Klapperl in Meisls "Die schwarze Frau" am Theater in der Josefstadt in Wien, womit er beim Publikum einen durchschlagenden Erfolg verbuchen konnte und seither mit [[Johann Nestroy]] das populärste und zugkräftigste Komikerduo Wiens bildete. Ab 1827 arbeitete Scholz bis zu dessen Tod (1854) unter Direktor von [[Carl Carl]] an dessen Bühnen, wobei sich allerdings 1833 vor Gericht ausgetragene Honorierungsprobleme ergaben, danach (am Leopoldstädter Theater) bis 1857 unter der Direktion von Nestroy. Scholz, der unter anderem Stammgast im Gasthaus "[[Zu den drei Hacken (Singerstraße)|Zu den drei Hacken]]" ([[1]], [[Singerstraße 28]]; Gedenktafel) war, gilt als letzter Repräsentant der Wiener Lokalkomik. Am 6. September 1857 betrat er in Nestroys "Der gemütliche Teufel" zum letzten Mal die Bühne.
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Zu seinem 100. Todestag, im Herbst 1957, zeigte die [[Wienbibliothek im Rathaus|Wiener Stadt- und Landesbibliothek]] eine Ausstellung über Scholz.
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* Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959  
 
* Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959  
 
* Moriz Schlesinger, Das verlorene Paradies. Ein improvisiertes Leben in Wien um 1900. Wien: Picus-Verlag 1993, S. 234
 
* Moriz Schlesinger, Das verlorene Paradies. Ein improvisiertes Leben in Wien um 1900. Wien: Picus-Verlag 1993, S. 234
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* Amtsblatt der Stadt Wien, 21.09.1957, S. 6
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==Links==
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* [https://de.wikipedia.org/wiki/Wenzel_Scholz Wikipedia: Wenzel Scholz]
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* [http://lithes.uni-graz.at/handbuch/scholz_wenzel.html Literatur- und kulturgeschichtliches Handbuch der Steiermark im 19. Jahrhundert: Wenzel (Wenzislaus) Johann Scholz]
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* [https://de.wikisource.org/wiki/ADB:Scholz,_Wenzel Allgemeine Deutsche Biographie: Wenzel Scholz]
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* [http://www.literature.at/viewer.alo?objid=12540&page=233&scale=3.33&viewmode=fullscreen Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich: Wenzel Scholz]
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* [http://www.biographien.ac.at/oebl_11/132.pdf Österreichisches Biographisches Lexikon: Wenzel Scholz]

Version vom 13. Mai 2016, 14:57 Uhr

Daten zur Person
Personenname Scholz, Wenzel
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 12028
GND 128642866
Wikidata
Geburtsdatum 28. März 1787
Geburtsort Innsbruck, Tirol
Sterbedatum 5. Oktober 1857
Sterbeort Wien
Beruf Komiker, Schauspieler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 13.05.2016 durch WIEN1.lanm09bar
Begräbnisdatum
Friedhof Friedhof Dornbach
Grabstelle
  • 2., Praterstraße 33 (Sterbeadresse)
  • 2., Weintraubengasse 2 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Wenzel Scholz, * 28. März 1787 Innsbruck, † 5. Oktober 1857 Wien 2, Praterstraße 33, Weintraubengasse 2, Komiker, Sohn des Leopold Scholz († 16. Februar 1826, zuletzt Regisseur am Theater an der Wien).

1811 trat Scholz erstmals bei der von seiner Mutter geleiteten Gesellschaft in Klagenfurt auf (mit der er 1815 auch am Leopoldstädter Theater gastierte). Im selben Jahr wurde er ans Hofburgtheater engagiert, das er jedoch (motiviert durch Besuche des Leopoldstädter Theaters, die in ihm die Liebe zur Volkskomik erweckten) nach wenigen Monaten wieder verließ, da er dort keine Möglichkeit fand, sein komisches Talent zu entfalten (Schreyvogel wollte ihn für das Fach des Naturburschen heranbilden).

1819-1826 spielte er in Graz; am 5. April 1826 debütierte er als Klapperl in Meisls "Die schwarze Frau" am Theater in der Josefstadt in Wien, womit er beim Publikum einen durchschlagenden Erfolg verbuchen konnte und seither mit Johann Nestroy das populärste und zugkräftigste Komikerduo Wiens bildete. Ab 1827 arbeitete Scholz bis zu dessen Tod (1854) unter Direktor von Carl Carl an dessen Bühnen, wobei sich allerdings 1833 vor Gericht ausgetragene Honorierungsprobleme ergaben, danach (am Leopoldstädter Theater) bis 1857 unter der Direktion von Nestroy. Scholz, der unter anderem Stammgast im Gasthaus "Zu den drei Hacken" (1, Singerstraße 28; Gedenktafel) war, gilt als letzter Repräsentant der Wiener Lokalkomik. Am 6. September 1857 betrat er in Nestroys "Der gemütliche Teufel" zum letzten Mal die Bühne.

Zu seinem 100. Todestag, im Herbst 1957, zeigte die Wiener Stadt- und Landesbibliothek eine Ausstellung über Scholz.

Scholzgasse


Literatur

  • Herwig Rischbieter [Hg.]: Theater-Lexikon. Zürich: Orell Füssli 1983
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923 (*Brixen)
  • Karl Glossy: Theatergeschichtliche Ausstellung der Stadt Wien 1892. Wien: Verlag der Bibliothek und des historischen Museums der Stadt Wien 1892, S. 112
  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverl. 1918, S. 213
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959
  • Moriz Schlesinger, Das verlorene Paradies. Ein improvisiertes Leben in Wien um 1900. Wien: Picus-Verlag 1993, S. 234
  • Amtsblatt der Stadt Wien, 21.09.1957, S. 6

Links