Technologisches Gewerbemuseum: Unterschied zwischen den Versionen

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Technologisches Gewerbemuseum (TOM), errichtet zur Förderung der technischen Seite des Gewerbesonders 1866 gründete [[Wilhelm Exner]] die erste Versuchsanstalt in Österreich; 1867 leitete er die österreichische Gruppe bei der Weltausstellung in Paris, lernte dort das Conservatoire des Arts et Métiers kennen und plante die Errichtet einer ähnlichen Anstalt in Österreich. Sie konnte am 26. Oktober 1879 als „Technologisches Gewerbemuseum" begündet werden.
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Technologisches Gewerbemuseum (TOM), errichtet zur Förderung der technischen Seite des Gewerbesonders 1866 gründete [[Wilhelm Franz von Exner|Wilhelm Exner]] die erste Versuchsanstalt in Österreich; 1867 leitete er die österreichische Gruppe bei der Weltausstellung in Paris, lernte dort das Conservatoire des Arts et Métiers kennen und plante die Errichtung einer ähnlichen Anstalt in Österreich. Sie konnte am 26. Oktober 1879 als „Technologisches Gewerbemuseum" begündet werden.
 
==Altbau==
 
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(9, Währinger Straße 59, Severingasse 9, Wilhelm-Exner-Gasse 10-12): Das Technologische Gewerbemuseum wurde 1884 (nach entsprechenden Umbauten, bei denen jedoch mit der Rohziegelarchitektur der typischen Industriecharakter erhalten blieb) in der 1873 aufgelassenen Lokomotivfabrik des Industriellen [[Georg Sigl]] (zuvor Lokomotivzweigfabrik von Norris aus Philadelphia) eröffnet (das ehemalig Direktion- und Wohngebäude [9, Währinger Straße 59] hatte 1866 [[Carl Tietz]] errichtet [allegorische Figuren, Technologie, Wissenschaften und Maschinenbau über dem Eingang von [[Franz Melnitzky]]; die ehemalig Fabrik befand sich 9, Severingasse 9 beziehungsweise 9, Wilhelm-Exner-Gasse 10-12 [hier heute Bundesprüfanstalt für Kraftfahrzeuge]). 1884 brachte Exner die erste Festigkeitsprüfmaschine an das Technologische Gewerbemuseum, 1887 wurde die Versuchsanstalt für Elektrotechnik eröffnet (zwigeschossiger Backsteinbau im Hof, erbaut nach Plänen von Ferdinand Fellner und Hermann Helmer), 1890 jene für Maschinenmaterial und eine weitere für Baustoffe. Das Technologische Gewerbemuseum wurde 1905 verstaatlicht (Direktor wurde Professor Lauböck) und 1908 dem Handelsministerium unterstellt. Nach 1920 wurde eine ganze Reihe weiterer Versuchsanstalten ins Leben gerufen (1920 für chemisch-technische Materialuntersuchung, 1922 für mechanisch- technische Messungen, 1924 für Werkzeugmaschinen beziehungsweise für Wärmeschutz, 1934 für Schalltechnik, 1937 für Heizung und Lüftung); 1925 wurde die Höhere Abteilung für Betriebstechnik, 1939 jene für Radio- und Fernmeldetechnik gegründet, 1945 eine weitere für Kraftfahrzeugtechnik. 1947 erfolgte die Eröffnung der Versuchsanstalt für Röntgentechnik. Heute WUK (Werkstätten- und Kulturzentrum).  
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(9, Währinger Straße 59, Severingasse 9, Wilhelm-Exner-Gasse 10-12): Das Technologische Gewerbemuseum wurde 1884 (nach entsprechenden Umbauten, bei denen jedoch mit der Rohziegelarchitektur der typischen Industriecharakter erhalten blieb) in der 1873 aufgelassenen Lokomotivfabrik des Industriellen [[Georg Sigl]] (zuvor Lokomotivzweigfabrik von Norris aus Philadelphia) eröffnet (das ehemalig Direktion- und Wohngebäude [9, Währinger Straße 59] hatte 1866 [[Carl Tietz]] errichtet [allegorische Figuren, Technologie, Wissenschaften und Maschinenbau über dem Eingang von [[Franz Melnitzky]]; die ehemalige Fabrik befand sich 9, Severingasse 9 beziehungsweise 9, Wilhelm-Exner-Gasse 10-12 [hier heute Bundesprüfanstalt für Kraftfahrzeuge]). 1884 brachte Exner die erste Festigkeitsprüfmaschine an das Technologische Gewerbemuseum, 1887 wurde die Versuchsanstalt für Elektrotechnik eröffnet (zwigeschossiger Backsteinbau im Hof, erbaut nach Plänen von Ferdinand Fellner und Hermann Helmer), 1890 jene für Maschinenmaterial und eine weitere für Baustoffe. Das Technologische Gewerbemuseum wurde 1905 verstaatlicht (Direktor wurde Professor Lauböck) und 1908 dem Handelsministerium unterstellt. Nach 1920 wurde eine ganze Reihe weiterer Versuchsanstalten ins Leben gerufen (1920 für chemisch-technische Materialuntersuchung, 1922 für mechanisch- technische Messungen, 1924 für Werkzeugmaschinen beziehungsweise für Wärmeschutz, 1934 für Schalltechnik, 1937 für Heizung und Lüftung); 1925 wurde die Höhere Abteilung für Betriebstechnik, 1939 jene für Radio- und Fernmeldetechnik gegründet, 1945 eine weitere für Kraftfahrzeugtechnik. 1947 erfolgte die Eröffnung der Versuchsanstalt für Röntgentechnik. Heute WUK (Werkstätten- und Kulturzentrum).  
 
==Neubau==
 
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(20, Wexstraße 19-23): Über Initiative des damaligen Direktors des Technologisches Gewerbemuseums, K. Scheerer, konnte das Grundstück erworben und 1963 ein Architekten
 
(20, Wexstraße 19-23): Über Initiative des damaligen Direktors des Technologisches Gewerbemuseums, K. Scheerer, konnte das Grundstück erworben und 1963 ein Architekten

Version vom 25. September 2013, 22:37 Uhr

Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung TOM
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Ferdinand Fellner der Jüngere, Hermann Gottlieb Helmerr, Carl Tietz, Franz Melnitzky, Heinrich Schlöss
Prominente Bewohner
PageID 23382
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 25.09.2013 durch WIEN1.lanm08w07
  • 20., Wexstraße 23

Frühere Adressierung

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Technologisches Gewerbemuseum (TOM), errichtet zur Förderung der technischen Seite des Gewerbesonders 1866 gründete Wilhelm Exner die erste Versuchsanstalt in Österreich; 1867 leitete er die österreichische Gruppe bei der Weltausstellung in Paris, lernte dort das Conservatoire des Arts et Métiers kennen und plante die Errichtung einer ähnlichen Anstalt in Österreich. Sie konnte am 26. Oktober 1879 als „Technologisches Gewerbemuseum" begündet werden.

Altbau

(9, Währinger Straße 59, Severingasse 9, Wilhelm-Exner-Gasse 10-12): Das Technologische Gewerbemuseum wurde 1884 (nach entsprechenden Umbauten, bei denen jedoch mit der Rohziegelarchitektur der typischen Industriecharakter erhalten blieb) in der 1873 aufgelassenen Lokomotivfabrik des Industriellen Georg Sigl (zuvor Lokomotivzweigfabrik von Norris aus Philadelphia) eröffnet (das ehemalig Direktion- und Wohngebäude [9, Währinger Straße 59] hatte 1866 Carl Tietz errichtet [allegorische Figuren, Technologie, Wissenschaften und Maschinenbau über dem Eingang von Franz Melnitzky; die ehemalige Fabrik befand sich 9, Severingasse 9 beziehungsweise 9, Wilhelm-Exner-Gasse 10-12 [hier heute Bundesprüfanstalt für Kraftfahrzeuge]). 1884 brachte Exner die erste Festigkeitsprüfmaschine an das Technologische Gewerbemuseum, 1887 wurde die Versuchsanstalt für Elektrotechnik eröffnet (zwigeschossiger Backsteinbau im Hof, erbaut nach Plänen von Ferdinand Fellner und Hermann Helmer), 1890 jene für Maschinenmaterial und eine weitere für Baustoffe. Das Technologische Gewerbemuseum wurde 1905 verstaatlicht (Direktor wurde Professor Lauböck) und 1908 dem Handelsministerium unterstellt. Nach 1920 wurde eine ganze Reihe weiterer Versuchsanstalten ins Leben gerufen (1920 für chemisch-technische Materialuntersuchung, 1922 für mechanisch- technische Messungen, 1924 für Werkzeugmaschinen beziehungsweise für Wärmeschutz, 1934 für Schalltechnik, 1937 für Heizung und Lüftung); 1925 wurde die Höhere Abteilung für Betriebstechnik, 1939 jene für Radio- und Fernmeldetechnik gegründet, 1945 eine weitere für Kraftfahrzeugtechnik. 1947 erfolgte die Eröffnung der Versuchsanstalt für Röntgentechnik. Heute WUK (Werkstätten- und Kulturzentrum).

Neubau

(20, Wexstraße 19-23): Über Initiative des damaligen Direktors des Technologisches Gewerbemuseums, K. Scheerer, konnte das Grundstück erworben und 1963 ein Architekten Wettbewerb ausgeschrieben werden, bei dem das von Wilhelm Reichel & Hans Riedl eingereichte Projekt den ersten Preis erhielt. Nach mehreren Umplanungen (die die veranschlagten Baukosten in die Höhe trieben) erhielt Heinrich Schlöss den Auftrag, ein neues Funktions- und Raumprogramm auszuarbeiten, worauf das Gebäude 1972-1979 erbaut werden konnte. Hinter einem Hochhaus (in dem die Unterrichtsräume beliebig angeordnet werden können) wurden an der Jägerstraße (jedoch parallel zur Wexstraße). Drei Flachbauten für Laboratorien, Werkstätten und Versuchsanstalten (die durch Brücken miteinander verbunden sind) sowie eine Tiefgarage errichtet

Literatur

  • Festschrift anlässlich des 100jährigen Bestehens des TOM 1879-1979. 1979, S. 81 ff., S. 357 ff.
  • Festschrift 75 Jahre Technische Bundeslehr- und Versuchsanstalt Technologisches Gewerbemuseum Wien. 1954
  • Wilhelm Exner: Das k.k. Technologische Gewerbemuseum in Wien 1879-1904. Denkschrift 1904
  • Veröfffentlichungen aus dem Technologischen Gewerbemuseum in Wien.
  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 404 f.
  • Heinrich Schlöss, Wilhelm Reichel, Albert Kellner: Technologisches Gewerbemuseum. In: PORR-Nachrichten Nummer 61/62 (1974), S. 59 ff.
  • Hans Mück: Das Technologische Gewerbemuseum. In:Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 36 (1981), S. 66 ff.
  • Felix Czeike: IX. Alsergrund. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1979 (Wiener Bezirkskulturführer, 9), S. 59 f.
  • Josef Ullreich: 100 Jahre Technologisches Gewerbemuseum. In: Briefmarkenabhandlung der Postdirektion anläßlich des Erscheinens von österreichischen Briefmarken, 10.10.1979
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 1: Geschichte, historische Hilfswissenschaften, Festungswerke und Kriegswesen, Rechtswesen, Kulturgeschichte, Sittengeschichte. Wien: Touristik-Verlag 1947, S. 320