Sofie Lazarsfeld: Unterschied zwischen den Versionen

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Sofie Lazarsfeld, * 26. Mai 1882 Troppau (Opava, Tschechische Republik), † 24. September 1976 New York, Psychologin, Schriftstellerin.
 
Sofie Lazarsfeld, * 26. Mai 1882 Troppau (Opava, Tschechische Republik), † 24. September 1976 New York, Psychologin, Schriftstellerin.
  
==Biographie==
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==Biografie==
 
Die als Sofie Munk geborene Sofie Lazarsfeld war eine der aktivsten Individualpsychologinnen in den 1920er und 1930er Jahren in Wien. Ihr Vater starb, als sie vier Jahre alt war. Munk übersiedelte Ende der 1890er Jahre nach Wien, wo sie den Wiener Rechtsanwalt Robert Lazarsfeld (1871–1940) heiratete. Aus der Ehe stammen zwei Kinder: [[Paul Felix Lazarsfeld]] (1901–1976) und Elisabeth Henriette Lazarsfeld, verheiratete Zerner (1903–1983).
 
Die als Sofie Munk geborene Sofie Lazarsfeld war eine der aktivsten Individualpsychologinnen in den 1920er und 1930er Jahren in Wien. Ihr Vater starb, als sie vier Jahre alt war. Munk übersiedelte Ende der 1890er Jahre nach Wien, wo sie den Wiener Rechtsanwalt Robert Lazarsfeld (1871–1940) heiratete. Aus der Ehe stammen zwei Kinder: [[Paul Felix Lazarsfeld]] (1901–1976) und Elisabeth Henriette Lazarsfeld, verheiratete Zerner (1903–1983).
  
Die Wohnung Lazarsfeld war ein bekannter Treffpunkt österreichischer Sozialisten. Bereits 1915 hatte Sofie Lazarsfeld [[Helene Bauer]] kennengelernt, die sie politisch stark beeinflusste und mit der sie eine enge Freundschaft verband. Helenes Mann [[Otto Bauer]] lernte sie erst nach dessen Rückkehr aus der russischen Kriegsgefangenschaft 1917 kennen. Zur selben Zeit entstand auch die Freundschaft zum sozialdemokratischen Politiker und Ökonomen [[Rudolf Hilferding]] und dessen Frau, der Ärztin und Individualpsychologin Margarethe Hilferding, die Sofie Lazarsfeld mit dem Kreis der Wiener Individualpsychologen bekannt machte, insbesondere mit [[Alfred Adler]], der bald zu den engsten Freunden zählte. Sofie Lazarsfeld selbst hatte nie eine Hochschule besucht, sondern sich ihre Bildung autodidaktisch angeeignet. Als Mitglied der Sozialdemokratischen Partei war sie Referentin der sozialdemokratischen Kunststelle. 1924 begann sie ihre Schriftstellerkarriere und beschäftigte sich vorwiegend mit Kindererziehung, Frauen-, Ehe- und Sexualproblemen sowie mit Individualpsychologie. 1925 hielt sie auf dem Internationalen Kongress für Individualpsychologie einen Vortrag über “Mut zur Unvollkommenheit“. Dieser von Sofie Lazarsfeld geprägte Begriff wurde in der Individualpsychologie zum geflügelten Wort. Im selben Jahr gründete sie in ihrer Wohnung in Wien 1., Seilergasse 16, eine individualpsychologische “Erziehungs- und Eheberatungsstelle“, die sie bis zu ihrer Schließung durch die Nationalsozialisten leitete. 1932 organisierte sie die erste individualpsychologische Sommerschule, zu der Gäste aus 53 Ländern anreisten. Ihre aufgeschlossene Haltung in Bezug auf sexuelle Themen war unter den individualpsychologischen Kollegen nicht unumstritten. 1936 wurde ihr Buch “Wie die Frau den Mann erlebt“ kurzfristig beschlagnahmt.  
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Die Wohnung Lazarsfeld war ein bekannter Treffpunkt österreichischer Sozialisten. Bereits 1915 hatte Sofie Lazarsfeld [[Helene Bauer]] kennengelernt, die sie politisch stark beeinflusste und mit der sie eine enge Freundschaft verband. Helenes Mann [[Otto Bauer]] lernte sie erst nach dessen Rückkehr aus der russischen Kriegsgefangenschaft 1917 kennen. Zur selben Zeit entstand auch die Freundschaft zum sozialdemokratischen Politiker und Ökonomen [[Rudolf Hilferding]] und dessen Frau, der Ärztin und Individualpsychologin Margarethe Hilferding, die Sofie Lazarsfeld mit dem Kreis der Wiener Individualpsychologen bekannt machte, insbesondere mit [[Alfred Adler]], der bald zu den engsten Freunden zählte. Sofie Lazarsfeld selbst hatte nie eine Hochschule besucht, sondern sich ihre Bildung autodidaktisch angeeignet.  
  
1934 zeigte sich nochmals das enge Verhältnis zum Ehepaar Bauer: Während Otto Bauer bereits in die Tschechoslowakei geflohen war, flüchtete Helene Bauer am [[Februarkämpfe|12. Februar]] zum Ehepaar Lazarsfeld, um dort vorübergehend unterzutauchen. Später konnte sie ins Ausland gelangen. Ansonsten blieben Robert und Sofie Lazarsfeld während des Ständestaat-Regimes weitgehend unbeschadet, hielten sich aber auch von illegaler Parteiarbeit fern. 1938 flüchteten Robert und Sofie Lazarsfeld gemeinsam mit Tochter, Schwiegersohn und Enkelkind nach Paris - dort nahm Sofie Lazarsfeld Kontakt zur Auslandsvertretung der Sozialdemokraten auf – und nach der Besetzung Frankreichs weiter nach Montauban (Tarn-et-Garonne).  
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Als Mitglied der [[Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP)|Sozialdemokratischen Arbeiterpartei war sie Referentin der sozialdemokratischen Kunststelle. 1924 begann sie ihre publizistische Karriere und beschäftigte sich vorwiegend mit Kindererziehung, Frauen-, Ehe- und Sexualproblemen sowie mit Individualpsychologie. 1925 hielt sie auf dem Internationalen Kongress für Individualpsychologie einen Vortrag über “Mut zur Unvollkommenheit“. Dieser von Sofie Lazarsfeld geprägte Begriff wurde in der Individualpsychologie zum geflügelten Wort. Im selben Jahr gründete sie in ihrer Wohnung in Wien-[[Innere Stadt]], [[Seilergasse]] 16, eine individualpsychologische "Erziehungs- und Eheberatungsstelle", die sie bis zu ihrer Schließung durch die Nationalsozialisten leitete. 1932 organisierte sie die erste individualpsychologische Sommerschule, zu der Gäste aus 53 Ländern anreisten. Ihre aufgeschlossene Haltung in Bezug auf sexuelle Themen war unter den individualpsychologischen Kollegen nicht unumstritten. 1936 wurde ihr Buch "Wie die Frau den Mann erlebt", in dem sie die dem Konzept einer "natürlichen Rollenverteilung" widerspricht, kurzfristig beschlagnahmt.  
  
Nach dem Tod ihres Mannes emigrierte Sofie Lazarsfeld 1941 in die Vereinigten Staaten von Amerika, deren Staatsbürgerschaft sie später annahm. Sie ließ sich in New York nieder, wo ihr Sohn Paul, der bereits 1935 ausgewandert war, lebte und nahm schon bald ihre Tätigkeit als individualpsychologische Beraterin wieder auf. Sie hielt Kurse und Vorträge im Rahmen der Individual Psychology Association in New York, deren Vizepräsidentin sie eine Zeit lang war.
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1934 zeigte sich noch einmal das enge Verhältnis zum Ehepaar Bauer: Während Otto Bauer bereits in die Tschechoslowakei geflohen war, flüchtete Helene Bauer am [[Februarkämpfe|12. Februar]] zum Ehepaar Lazarsfeld, um dort vorübergehend unterzutauchen. Später konnte sie ins Ausland gelangen. Ansonsten blieben Robert und Sofie Lazarsfeld während des Dollfuß-Schuschnigg-Regimes weitgehend unbeschadet, hielten sich aber auch von illegaler Parteiarbeit fern. 1938 flüchteten Robert und Sofie Lazarsfeld gemeinsam mit Tochter, Schwiegersohn und Enkelkind nach Paris – dort nahm Sofie Lazarsfeld Kontakt zur Auslandsvertretung der Sozialdemokraten auf – und nach der Besetzung Frankreichs weiter nach Montauban (Tarn-et-Garonne).
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Nach dem Tod ihres Mannes emigrierte Sofie Lazarsfeld 1941 weiter in die Vereinigten Staaten von Amerika, deren Staatsbürgerschaft sie später annahm. Sie ließ sich in New York nieder, wo ihr Sohn Paul, der bereits 1935 ausgewandert war, lebte und nahm schon bald ihre Tätigkeit als individualpsychologische Beraterin wieder auf. Sie hielt Kurse und Vorträge im Rahmen der Individual Psychology Association in New York, deren Vizepräsidentin sie eine Zeit lang war.
  
 
2011 wurde in Wien-Simmering die [[Sofie-Lazarsfeld-Straße]] nach der Psychologin und Schriftstellerin benannt.
 
2011 wurde in Wien-Simmering die [[Sofie-Lazarsfeld-Straße]] nach der Psychologin und Schriftstellerin benannt.
  
==Literatur==  
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==Quellen==  
 
*Wienbibliothek im Rathaus/Tagblattarchiv: Lazarsfeld, Sophie [Sign.: TP-029082]
 
*Wienbibliothek im Rathaus/Tagblattarchiv: Lazarsfeld, Sophie [Sign.: TP-029082]
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==Literatur==
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* Martina Siems: Sofie Lazarsfeld (1881-1976). Leben und Werk unter besonderer Berücksichtigung von Pädagogik und weiblicher Persönlichkeitsentwicklung in der Individualpsychologie in der Zeit des Roten Wien. Klagenfurt, Univ., Diss. 2013
 
*Clara Kenner: Der zerrissene Himmel. Emigration und Exil der Wiener Individualpsychologie. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2007
 
*Clara Kenner: Der zerrissene Himmel. Emigration und Exil der Wiener Individualpsychologie. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2007
 
* Doris Ingrisch/Ilse Korotin/Charlotte Zwiauer [Hg.]: Die Revolutionierung des Alltags. Zur intellektuellen Kultur von Frauen im Wien der Zwischenkriegszeit. Frankfurt [u.a.]: P. Lang 2004
 
* Doris Ingrisch/Ilse Korotin/Charlotte Zwiauer [Hg.]: Die Revolutionierung des Alltags. Zur intellektuellen Kultur von Frauen im Wien der Zwischenkriegszeit. Frankfurt [u.a.]: P. Lang 2004
  
 
==Links==
 
==Links==
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Sophie_Lazarsfeld Wikipedia: Sofie Lazarsfeld]
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* [http://de.wikipedia.org/wiki/Sophie_Lazarsfeld Wikipedia: SoPHie Lazarsfeld]
 
* [http://agso.uni-graz.at/marienthal/biografien/lazarsfeld_sofie.htm  Archiv für die Geschichte der Soziologie in Österreich: Sofie Lazarsfeld]
 
* [http://agso.uni-graz.at/marienthal/biografien/lazarsfeld_sofie.htm  Archiv für die Geschichte der Soziologie in Österreich: Sofie Lazarsfeld]
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* [https://fraueninbewegung.onb.ac.at/node/2472 Frauen in Bewegung 1848-1938: Sophie Lazarsfeld]

Version vom 30. August 2021, 12:57 Uhr

Daten zur Person
Personenname Lazarsfeld, Sofie
Abweichende Namensform Lazarsfeld, Sophie; Munk, Sofie
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 34180
GND 124177808
Wikidata Q89135
Geburtsdatum 26. Mai 1882
Geburtsort Troppau (Opava, Tschechische Republik)
Sterbedatum 24. September 1976
Sterbeort New York
Beruf Psychologin, Schriftstellerin, Frauenrechtsaktivistin
Parteizugehörigkeit Sozialdemokratische Arbeiterpartei
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 30.08.2021 durch WIEN1.lanm09mer
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 1., Seilergasse 16 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Sofie Lazarsfeld, * 26. Mai 1882 Troppau (Opava, Tschechische Republik), † 24. September 1976 New York, Psychologin, Schriftstellerin.

Biografie

Die als Sofie Munk geborene Sofie Lazarsfeld war eine der aktivsten Individualpsychologinnen in den 1920er und 1930er Jahren in Wien. Ihr Vater starb, als sie vier Jahre alt war. Munk übersiedelte Ende der 1890er Jahre nach Wien, wo sie den Wiener Rechtsanwalt Robert Lazarsfeld (1871–1940) heiratete. Aus der Ehe stammen zwei Kinder: Paul Felix Lazarsfeld (1901–1976) und Elisabeth Henriette Lazarsfeld, verheiratete Zerner (1903–1983).

Die Wohnung Lazarsfeld war ein bekannter Treffpunkt österreichischer Sozialisten. Bereits 1915 hatte Sofie Lazarsfeld Helene Bauer kennengelernt, die sie politisch stark beeinflusste und mit der sie eine enge Freundschaft verband. Helenes Mann Otto Bauer lernte sie erst nach dessen Rückkehr aus der russischen Kriegsgefangenschaft 1917 kennen. Zur selben Zeit entstand auch die Freundschaft zum sozialdemokratischen Politiker und Ökonomen Rudolf Hilferding und dessen Frau, der Ärztin und Individualpsychologin Margarethe Hilferding, die Sofie Lazarsfeld mit dem Kreis der Wiener Individualpsychologen bekannt machte, insbesondere mit Alfred Adler, der bald zu den engsten Freunden zählte. Sofie Lazarsfeld selbst hatte nie eine Hochschule besucht, sondern sich ihre Bildung autodidaktisch angeeignet.

Als Mitglied der [[Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP)|Sozialdemokratischen Arbeiterpartei war sie Referentin der sozialdemokratischen Kunststelle. 1924 begann sie ihre publizistische Karriere und beschäftigte sich vorwiegend mit Kindererziehung, Frauen-, Ehe- und Sexualproblemen sowie mit Individualpsychologie. 1925 hielt sie auf dem Internationalen Kongress für Individualpsychologie einen Vortrag über “Mut zur Unvollkommenheit“. Dieser von Sofie Lazarsfeld geprägte Begriff wurde in der Individualpsychologie zum geflügelten Wort. Im selben Jahr gründete sie in ihrer Wohnung in Wien-Innere Stadt, Seilergasse 16, eine individualpsychologische "Erziehungs- und Eheberatungsstelle", die sie bis zu ihrer Schließung durch die Nationalsozialisten leitete. 1932 organisierte sie die erste individualpsychologische Sommerschule, zu der Gäste aus 53 Ländern anreisten. Ihre aufgeschlossene Haltung in Bezug auf sexuelle Themen war unter den individualpsychologischen Kollegen nicht unumstritten. 1936 wurde ihr Buch "Wie die Frau den Mann erlebt", in dem sie die dem Konzept einer "natürlichen Rollenverteilung" widerspricht, kurzfristig beschlagnahmt.

1934 zeigte sich noch einmal das enge Verhältnis zum Ehepaar Bauer: Während Otto Bauer bereits in die Tschechoslowakei geflohen war, flüchtete Helene Bauer am 12. Februar zum Ehepaar Lazarsfeld, um dort vorübergehend unterzutauchen. Später konnte sie ins Ausland gelangen. Ansonsten blieben Robert und Sofie Lazarsfeld während des Dollfuß-Schuschnigg-Regimes weitgehend unbeschadet, hielten sich aber auch von illegaler Parteiarbeit fern. 1938 flüchteten Robert und Sofie Lazarsfeld gemeinsam mit Tochter, Schwiegersohn und Enkelkind nach Paris – dort nahm Sofie Lazarsfeld Kontakt zur Auslandsvertretung der Sozialdemokraten auf – und nach der Besetzung Frankreichs weiter nach Montauban (Tarn-et-Garonne).

Nach dem Tod ihres Mannes emigrierte Sofie Lazarsfeld 1941 weiter in die Vereinigten Staaten von Amerika, deren Staatsbürgerschaft sie später annahm. Sie ließ sich in New York nieder, wo ihr Sohn Paul, der bereits 1935 ausgewandert war, lebte und nahm schon bald ihre Tätigkeit als individualpsychologische Beraterin wieder auf. Sie hielt Kurse und Vorträge im Rahmen der Individual Psychology Association in New York, deren Vizepräsidentin sie eine Zeit lang war.

2011 wurde in Wien-Simmering die Sofie-Lazarsfeld-Straße nach der Psychologin und Schriftstellerin benannt.

Quellen

  • Wienbibliothek im Rathaus/Tagblattarchiv: Lazarsfeld, Sophie [Sign.: TP-029082]

Literatur

  • Martina Siems: Sofie Lazarsfeld (1881-1976). Leben und Werk unter besonderer Berücksichtigung von Pädagogik und weiblicher Persönlichkeitsentwicklung in der Individualpsychologie in der Zeit des Roten Wien. Klagenfurt, Univ., Diss. 2013
  • Clara Kenner: Der zerrissene Himmel. Emigration und Exil der Wiener Individualpsychologie. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2007
  • Doris Ingrisch/Ilse Korotin/Charlotte Zwiauer [Hg.]: Die Revolutionierung des Alltags. Zur intellektuellen Kultur von Frauen im Wien der Zwischenkriegszeit. Frankfurt [u.a.]: P. Lang 2004

Links