Schmelz

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Daten zum Objekt
Art des Objekts Grätzel
Datum von
Datum bis
Name seit
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Schmelzhaus
Bezirk 15
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 9910
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 5.12.2013 durch WIEN1.lanm09mai

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48° 12' 13.96" N, 16° 19' 11.04" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Schmelz (15, Fünfhaus, Rustendorf), eine jahrhundertelang unverbaute Acker- beziehungsweise (später) Wiesenfläche (besonders fruchtbar durch den Lößboden), Wasserscheide zwischen Wienfluß (Niveauunterschied 46 m) und Ottakringer Bach (heute als Sammelkanal eingewölbt; Niveauunterschied 29 m), aber auch zum Urban-Loritz-Platz abfallend (30 m). Der Name wird erstmals im 14. Jahrhundert (1309, 1343) als "Smeltz im Preitensewer aigen" erwähnt. Bis 1683 stand hier ein Schmelzhaus (das die Türken zerstörten), in dem andernorts verbotene Schmelzarbeiten durchgeführt wurden. 1847 wurde der zum Areal der Gemeinde Rustendorf gehörende Teil der Schmelz um 50.000 Gulden vom Ärar angekauft und zur Abhaltung militärischer Paraden und Übungen benutzt (insbesondere nach der Auflassung des Exerzier- und Paradeplatzes auf dem Josefstädter Glacis); alljährlich fand vor dem Kaiser die Frühjahrsparade statt. 1896 wurde im Zuge der Kasernentransaktion an der Nordseite die Graf- Radetzky-Kaserne erbaut. Die südlichen und östlichen Teile der Schmelz (zunächst etwa ein Fünftel des Areals) wurden 1911 vom Militärärar zur Verbauung freigegeben, daraufhin parzelliert und in den folgenden Jahren, verstärkt nach dem Ersten Weltkrieg, verbaut. Allmählich entwickelte sich auf den parzellierten Flächen der Bezirksteil Neu-Fünfhaus dessen Straßen und Gassen überwiegend Namen aus der Nibelungensage und aus der Österreichischen Geschichte tragen (Nibelungenviertel). Anstelle des Schmelzer Friedhofs (eines der fünf Kommunalfriedhöfe) entstand der Märzpark (benannt 1928) beziehungsweise nach dem Zweiten Weltkrieg (teilweise anstelle aufgelassener Schrebergärten) die Stadthalle (mit dem Stadthallenbad). Den mittleren Teil der Schmelz bedeckten Kleingärten, die sich teilweise erhalten haben (Schrebergärten, die zu einer Verhüttelung des Gebiets führten). Im westlichen Teil (an der Possingergasse) wurde das Universitäts-Sportzentrum errichtet Pensionistenheim (sub 9), Schmelzplatte.

Literatur

  • Edgar Weyrich: Rudolfsheim und Fünfhaus. Ein Heimatbuch. Wien: Selbstverlag 1922, Reg.
  • Ottakring. Ein Heimatbuch des 16. Wiener Gemeindebezirkes. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Ottakring. Wien: Schulbücherverlag 1924, S. 22 ff.
  • Hietzing. Ein Heimatbuch für den 13. Wiener Gemeindebezirkes. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Hietzing. Band 2: Aus Geschichte und Gegenwart. Wien: Österr. Bundesverlag 1925, S. 118 ff.
  • Heinrich May: Breitensee in alter und neuer Zeit. 1933, S. 22 ff
  • Ferdinand Lettmayer [Hg.]: Wien um die Mitte des XX. Jahrhunderts - ein Querschnitt durch Landschaft, Geschichte, soziale und technische Einrichtungen, wirtschaftliche und politische Stellung und durch das kulturelle Leben. Wien: 1958, Register
  • Felix Czeike: XV. Rudolfsheim-Fünfhaus. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 15), S. 43 f.
  • Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Rudolfsheim-Fünfhaus. Zwischen Wienfluß und Schmelz. Wien: Mohl 1978, S. 85 ff., S. 171 ff., S. 195 ff., Register
  • Hertha Wohlrab: Wien in alten Ansichtskarten 14/15, S. 94 f.
  • Festschrift zum 60. Jubiläum des Kleingartenvereines auf der Schmelz. 1980
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 387 f.
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