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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 8.10.2013 durch WIEN1.lanm08w13
  • 2., Rotundenplatz

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48° 12' 40.99" N, 16° 24' 32.50" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Rotunde (2, Prater), zentrales Gebäude der Wiener Weltausstellung (1873), einschließlich der großen und kleinen Laterne 84 Meter hoch (Durchmesser 108 meter), an der Stelle einer aufgelassenen Fasanerie nach einem Entwurf des Engländers Scott Rüssel von der Duisburger Firma Harkort erbaut. Anschließend stand der 960 Meter lange und 205 Meter breite Industriepalast. Den figuralen Schmuck des Haupttors schuf Vincenz Pilz (nach Entwürfen von Ferdinand Laufberger). Nach der Weltausstellung (1. Mai–2. November 1873), deren bauliche Gestaltung Carl von Hasenauer übertragen war, fanden in der Rotunde (da infolge des Defizits, mit dem die Weltausstellung schloß, das Geld zur projektierten Abtragung fehlte) auch weiterhin Ausstellungen statt: 1883 die „Elektrische Ausst.", 1892 die Internationale Musik- und Theaterausstellung, 1898 die Kaiserjubiläumsgewerbeausstellung. Unter den sonstigen Veranstaltungen in der Rotunde sind zu nennen: das Auftreten des Seiltänzers Blondin, des „Helden des Niagara" (1879), die Premiere des berühmt gewordenen „Fiakerlieds" von Gustav Pick, gesungen von Alexander Girardi (1885), ein grandioses Frühlingsfest der Fürstin Pauline Metternich zugunsten der Rettungsgesellschaft (1887); der berühmteste Zirkus der Welt, Barnum und Bailey, trat 1900 in der Rotunde auf. An späteren Ausstellungen sind noch die Jagdausstellung und (als letzte vor dem Ersten Weltkrieg) die Adriaausstellung (1914?) zu nennen. In der Rotunde wohnte und starb der österreichische Afrikaforscher Emil Holub († 11. Mai 1902). Nach dem Ersten Weltkrieg stand die Rotunde der Wiener Internationalen Messe zur Verfügung (für diese Zwecke adaptiert 1921 durch Cäsar Poppovits und Robert Oerley). Am 17. September 1937 wurde sie durch einen Großbrand (nach Messeschluß) völlig zerstört. An ihrer Stelle steht heute das Hauptgebäude des Ausstellungsgeländes (Südportal).

Literatur

  • M. Hinträger: Die Rotunde im k. k. Prater in Wien. 1897
  • Hans Pemmer / Nini Lackner: Der Prater einst und jetzt. Leipzig / Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1935, Register
  • Hans Pemmer / Ninni Lackner: Der Prater. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien, München: Jugend & Volk 1974 (Wiener Heimatkunde), S. 128 ff. (Praterfeste), S. 174 ff. (Die Rotunde)
  • Ursula Storch: Das Pratermuseum. Katalog 1993, S. 57 f.
  • Robert Weissenberger: Wiener Nutzbauten des 19. Jahrhunderts als Beispiele zukunftsweisenden Bauens. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1977 (Wiener Schriften, 38), S. 146 f.
  • Die Leopoldstadt. Ein Heimatbuch. Wien: Lehrer-Arbeitsgemeinschaft 1937, S. 171, S. 332 ff.
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1906. Band 2, 1906, S. 459 ff.
  • Technischer Führer durch Wien. Hg. vom Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein. Red. von Martin Paul. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. 527 ff.
  • Emil Winkler: Technischer Führer durch Wien. Wien: Lehmann & Wentzel 1873, S. 98 ff.
  • Harry Kühnel [Red.]: Das Zeitalter Kaiser Franz Josephs [Katalog zur Niederösterreichischen Landesausstellung in Grafenegg]. Band 2: 1880-1916, Glanz und Elend. Wien: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung 1984, S. 153 f.
  • Helmut Bouzek: Wien und seine Feuerwehr. Geschichte und Gegenwart. 1990, S. 709
  • Hans Pemmer: Abschied von der Rotunde. Glanz und Ende einer berühmten Ausstellungshalle. In: Wiener Schr. 29, S. 79 ff.
  • Zeitschrift des Österreichischen Ingenieur-und Architekten-Vereins 25. Wien: Österreichische Staatsdruckerei 1873
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 32