Reinprechtsdorf (Vorstadt): Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
(Die Seite wurde neu angelegt: „{{Topografisches Objekt |Art des Objekts=Vorort |Bezirk=5 |Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien }} Reinprechtsdorf, Vorstadtgemeinde auf dem Boden de…“)
 
Zeile 4: Zeile 4:
 
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
 
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
 
}}
 
}}
Reinprechtsdorf, Vorstadtgemeinde auf dem Boden des heutigen 5. Bezirks 1) Die erstmals 1270 erwähnte Ortschaft Reinprechtsdorf dürfte ein Uferzeilendorf an der Schönbrunner Straße nahe dem [[Hundsturm]] gewesen sein; der sicher ältere Ort verödete im Spätmittelalter (nach der Türkenbelagerung 1529 aufgegeben); der Name lebte nur noch in Riedbezeichnungen weiter: Nieder-Reinprechtsdorf reichte vom Platz Am Hundsturm bis zur Reinprechtsdorfer Straße; Mitter-Reinprechtsdorf („zunächst der Gasse am Bach") südlich davon von der Margaretenstraße bis zur Siebenbrunnengasse (wo eine Viehtrift verlief); Ober-Reinprechtsdorf (auch Siebenbrunnenfeld genannt) bis zum nachmaligen Linienwall (Margaretengürtel). Die zuständige Herrschaft war [[Matzleinsdorf]]. - 2) 1730 entstanden die ersten Häuser einer neuen Vorstadt, die Reinprechtsdorf genannt wurde und nach heutigen topographischen Begriffen von Ramperstorffergasse, Margaretenstraße, Reinprechtsdorfer Straße und Schönbrunner Straße begrenzt war. Die Grundherrschaft über diese neue Vorstadt wurde 1786 beziehungsweise 1795 vom Bürgerspital an die Gemeinde Wien verkauft. Mit der mittelalterlichen Wiener Ratsbürgerfamilie Ramperstorffer hat Reinprechtsdorf (entgegen manchen Deutungen in der älteren Literatur) nichts zu tun. 1850 wurde Reinprechtsdorf als Teil des 4. (seit 1861 des neuen 5.) Bezirks ([[Margareten]]) eingemeindet.  
+
Reinprechtsdorf, Vorstadtgemeinde auf dem Boden des heutigen 5. Bezirks.
 +
1) Die erstmals 1270 erwähnte Ortschaft Reinprechtsdorf dürfte ein Uferzeilendorf an der Schönbrunner Straße nahe dem [[Hundsturm]] gewesen sein; der sicher ältere Ort verödete im Spätmittelalter (nach der Türkenbelagerung 1529 aufgegeben); der Name lebte nur noch in Riedbezeichnungen weiter: Nieder-Reinprechtsdorf reichte vom Platz Am Hundsturm bis zur Reinprechtsdorfer Straße; Mitter-Reinprechtsdorf („zunächst der Gasse am Bach") südlich davon von der Margaretenstraße bis zur Siebenbrunnengasse (wo eine Viehtrift verlief); Ober-Reinprechtsdorf (auch Siebenbrunnenfeld genannt) bis zum nachmaligen Linienwall (Margaretengürtel). Die zuständige Herrschaft war [[Matzleinsdorf]].  
 +
2) 1730 entstanden die ersten Häuser einer neuen Vorstadt, die Reinprechtsdorf genannt wurde und nach heutigen topographischen Begriffen von Ramperstorffergasse, Margaretenstraße, Reinprechtsdorfer Straße und Schönbrunner Straße begrenzt war. Die Grundherrschaft über diese neue Vorstadt wurde 1786 beziehungsweise 1795 vom Bürgerspital an die Gemeinde Wien verkauft. Mit der mittelalterlichen Wiener Ratsbürgerfamilie Ramperstorffer hat Reinprechtsdorf (entgegen manchen Deutungen in der älteren Literatur) nichts zu tun. 1850 wurde Reinprechtsdorf als Teil des 4. (seit 1861 des neuen 5.) Bezirks ([[Margareten]]) eingemeindet.  
 
==Literatur==  
 
==Literatur==  
 
*Adalbert Klaar: Die Siedlungsformen Wiens. Wien: Zsolnay 1971, S. 59  
 
*Adalbert Klaar: Die Siedlungsformen Wiens. Wien: Zsolnay 1971, S. 59  

Version vom 23. September 2013, 15:20 Uhr

Daten zum Objekt
Art des Objekts Vorort
Datum von
Datum bis
Name seit
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Bezirk 5
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 25389
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 23.09.2013 durch WIEN1.lanm08w13

Die Karte wird geladen …

48° 11' 19.40" N, 16° 21' 6.00" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Reinprechtsdorf, Vorstadtgemeinde auf dem Boden des heutigen 5. Bezirks. 1) Die erstmals 1270 erwähnte Ortschaft Reinprechtsdorf dürfte ein Uferzeilendorf an der Schönbrunner Straße nahe dem Hundsturm gewesen sein; der sicher ältere Ort verödete im Spätmittelalter (nach der Türkenbelagerung 1529 aufgegeben); der Name lebte nur noch in Riedbezeichnungen weiter: Nieder-Reinprechtsdorf reichte vom Platz Am Hundsturm bis zur Reinprechtsdorfer Straße; Mitter-Reinprechtsdorf („zunächst der Gasse am Bach") südlich davon von der Margaretenstraße bis zur Siebenbrunnengasse (wo eine Viehtrift verlief); Ober-Reinprechtsdorf (auch Siebenbrunnenfeld genannt) bis zum nachmaligen Linienwall (Margaretengürtel). Die zuständige Herrschaft war Matzleinsdorf. – 2) 1730 entstanden die ersten Häuser einer neuen Vorstadt, die Reinprechtsdorf genannt wurde und nach heutigen topographischen Begriffen von Ramperstorffergasse, Margaretenstraße, Reinprechtsdorfer Straße und Schönbrunner Straße begrenzt war. Die Grundherrschaft über diese neue Vorstadt wurde 1786 beziehungsweise 1795 vom Bürgerspital an die Gemeinde Wien verkauft. Mit der mittelalterlichen Wiener Ratsbürgerfamilie Ramperstorffer hat Reinprechtsdorf (entgegen manchen Deutungen in der älteren Literatur) nichts zu tun. 1850 wurde Reinprechtsdorf als Teil des 4. (seit 1861 des neuen 5.) Bezirks (Margareten) eingemeindet.

Literatur

  • Adalbert Klaar: Die Siedlungsformen Wiens. Wien: Zsolnay 1971, S. 59
  • Ferdinand Opll: Erstnennung von Siedlungsnamen im Wiener Raum. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Kommentare zum Historischen Atlas von Wien, 2), S. 44 f.
  • Franz Maurer: Die ehemalige Wiener Vorstadt Margareten. In: BM 43 (1910), S. 37, Anmerkung 5;
  • 44 (1911), S. 36 f.
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1895]). Cosenza: Brenner 1967, Band 3, S. 129
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 134