Pauline Metternich-Sándor: Unterschied zwischen den Versionen
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Metternich Pauline Fürstin, * 26. Februar 1836 Wien, † 28. September 1921 Wien 3, Fasangasse 34 (Familiengruft Bajna in Pusztagyarmat), Gatte Richard Fürst Metternich (ihr Onkel), Tochter von Moritz Graf Sándor de Slavnicza und dessen Gattin Leontine, geborene Komtesse Metternich (Tochter [[Clemens Wenzel Lothar Metternich|Clemens Fürst Metternich]]s aus erster Ehe); sie war die Enkelin und durch ihre Ehe mit Richard Fürst Metternich, einem Halbbruder, ihrer Mutter, zugleich die Schwiegertochter des Staatskanzlers. Pauline erhielt eine sorgfältige Erziehung und lernte auf zahlreichen Reisen die Welt kennen. Am sächsischen Königshof hatte sie Gelegenheit, ihre gesellschaftlichen Talente zu entwickeln, in Paris (wo ihr Gatte Botschafter am Hof Napoleons III. war) verkehrte sie mit den geistigen Größen ihrer Zeit, vor allem mit [[Franz Liszt]] und [[Richard Wagner]]. 1870 kam sie nach Wien zurück und verstand es, das Palais Metternich zu einem Mittelpunkt des Wiener Gesellschaftslebens zu machen. Fast vier Jahrzehnte lang war sie Organisatorin von Veranstaltungen, die in die letzte Glanzzeit der Kaiserstadt fielen. Viele davon, wie der über ihre Initiative erstmals am 29. Mai 1886 abgehaltene [[Blumenkorso]] und die nach ihr benannten Redouten (Hauptattraktionen des Wiener Faschings), wurden weltberühmt und brachten viel Geld ein, das für wohltätige Zwecke verwendet wurde (für Institutionen zur Linderung der Not der Armen, die Poliklinik, die Wiener Freiwillige Rettungsgesellschaft und im besonderen Maß die Gesellschaft zur Erforschung der Krebskrankheit). Bei kulturellen Veranstaltungen stellte sie ebenfalls ihre organisatorischen Fähigkeiten unter Beweis; unter anderem initiierte sie 1892 die [[Internationale Musik- und Theaterausstellung]] im Prater, für die eine ganze Theaterstadt errichtet wurde, in der die hervorragendsten Bühnen Europas Gastspiele gaben. [[Metternich-Sándor-Palais (3, Jacquingasse 39)|Metternich-Sándor-Palais]], [[Paulinengasse]]. | Metternich Pauline Fürstin, * 26. Februar 1836 Wien, † 28. September 1921 Wien 3, Fasangasse 34 (Familiengruft Bajna in Pusztagyarmat), Gatte Richard Fürst Metternich (ihr Onkel), Tochter von Moritz Graf Sándor de Slavnicza und dessen Gattin Leontine, geborene Komtesse Metternich (Tochter [[Clemens Wenzel Lothar Metternich|Clemens Fürst Metternich]]s aus erster Ehe); sie war die Enkelin und durch ihre Ehe mit Richard Fürst Metternich, einem Halbbruder, ihrer Mutter, zugleich die Schwiegertochter des Staatskanzlers. Pauline erhielt eine sorgfältige Erziehung und lernte auf zahlreichen Reisen die Welt kennen. Am sächsischen Königshof hatte sie Gelegenheit, ihre gesellschaftlichen Talente zu entwickeln, in Paris (wo ihr Gatte Botschafter am Hof Napoleons III. war) verkehrte sie mit den geistigen Größen ihrer Zeit, vor allem mit [[Franz Liszt]] und [[Richard Wagner]]. 1870 kam sie nach Wien zurück und verstand es, das Palais Metternich zu einem Mittelpunkt des Wiener Gesellschaftslebens zu machen. Fast vier Jahrzehnte lang war sie Organisatorin von Veranstaltungen, die in die letzte Glanzzeit der Kaiserstadt fielen. Viele davon, wie der über ihre Initiative erstmals am 29. Mai 1886 abgehaltene [[Blumenkorso]] und die nach ihr benannten Redouten (Hauptattraktionen des Wiener Faschings), wurden weltberühmt und brachten viel Geld ein, das für wohltätige Zwecke verwendet wurde (für Institutionen zur Linderung der Not der Armen, die Poliklinik, die Wiener Freiwillige Rettungsgesellschaft und im besonderen Maß die Gesellschaft zur Erforschung der Krebskrankheit). Bei kulturellen Veranstaltungen stellte sie ebenfalls ihre organisatorischen Fähigkeiten unter Beweis; unter anderem initiierte sie 1892 die [[Internationale Musik- und Theaterausstellung]] im Prater, für die eine ganze Theaterstadt errichtet wurde, in der die hervorragendsten Bühnen Europas Gastspiele gaben. [[Metternich-Sándor-Palais (3, Jacquingasse 39)|Metternich-Sándor-Palais]], [[Paulinengasse]]. |
Version vom 27. Oktober 2013, 13:32 Uhr
- Gatte; Onkel Richard Fürst Metternich
- Großvater; Schwiegervater Clemens Wenzel Lothar Metternich
Metternich Pauline Fürstin, * 26. Februar 1836 Wien, † 28. September 1921 Wien 3, Fasangasse 34 (Familiengruft Bajna in Pusztagyarmat), Gatte Richard Fürst Metternich (ihr Onkel), Tochter von Moritz Graf Sándor de Slavnicza und dessen Gattin Leontine, geborene Komtesse Metternich (Tochter Clemens Fürst Metternichs aus erster Ehe); sie war die Enkelin und durch ihre Ehe mit Richard Fürst Metternich, einem Halbbruder, ihrer Mutter, zugleich die Schwiegertochter des Staatskanzlers. Pauline erhielt eine sorgfältige Erziehung und lernte auf zahlreichen Reisen die Welt kennen. Am sächsischen Königshof hatte sie Gelegenheit, ihre gesellschaftlichen Talente zu entwickeln, in Paris (wo ihr Gatte Botschafter am Hof Napoleons III. war) verkehrte sie mit den geistigen Größen ihrer Zeit, vor allem mit Franz Liszt und Richard Wagner. 1870 kam sie nach Wien zurück und verstand es, das Palais Metternich zu einem Mittelpunkt des Wiener Gesellschaftslebens zu machen. Fast vier Jahrzehnte lang war sie Organisatorin von Veranstaltungen, die in die letzte Glanzzeit der Kaiserstadt fielen. Viele davon, wie der über ihre Initiative erstmals am 29. Mai 1886 abgehaltene Blumenkorso und die nach ihr benannten Redouten (Hauptattraktionen des Wiener Faschings), wurden weltberühmt und brachten viel Geld ein, das für wohltätige Zwecke verwendet wurde (für Institutionen zur Linderung der Not der Armen, die Poliklinik, die Wiener Freiwillige Rettungsgesellschaft und im besonderen Maß die Gesellschaft zur Erforschung der Krebskrankheit). Bei kulturellen Veranstaltungen stellte sie ebenfalls ihre organisatorischen Fähigkeiten unter Beweis; unter anderem initiierte sie 1892 die Internationale Musik- und Theaterausstellung im Prater, für die eine ganze Theaterstadt errichtet wurde, in der die hervorragendsten Bühnen Europas Gastspiele gaben. Metternich-Sándor-Palais, Paulinengasse.
Literatur
- Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1923-1935. Band 3
- Theophila Wassilko: Fürstin Pauline Metternich. 1958
- Frauenbilder aus Österreich. 1955, S. 119 ff.
- Pauline Metternich: Geschehenes, Gesehenes, Erlebtes. 1920 (Memoiren)