Otto Pötzl: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Sohn des Publizisten [[Eduard Pötzl]] studierte nach der Matura am Wiener [[Schottengymnasium]] Medizin an der [[Universität Wien]], an der er 1901 zum Dr. med. promovierte. Im Anschluss wirkte er an der Psychiatrisch-Neurologische Universitätsklinik unter Leitung von [[Julius Wagner-Jauregg]]. 1903/1904 war er als Assistent an der Nervenheilanstalt Gugging und an der "[[Nervenheilanstalten|Landesirrenanstalt am Brünnlfeld]]" tätig. 1905 kehrte er wieder zu Wagner-Jauregg zurück und habilitierte sich bei diesem 1911. 1919 avancierte Pötzl zum außerordentlichen Professor, 1922 zum Ordinarius für Psychiatrie an die Deutsche Universität Prag. 1928 kehrte Pötzl als Wagner-Jaureggs Nachfolger nach Wien zurück und leitete als Vorstand die Psychiatrisch-Neurologische Universitätsklinik bis zu seiner Pensionierung 1945.  
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Der Sohn des Publizisten [[Eduard Pötzl]] studierte nach der Matura am Wiener [[Schottengymnasium]] Medizin an der [[Universität Wien]], an der er 1901 zum Dr. med. promovierte. Im Anschluss wirkte er an der Psychiatrisch-Neurologische Universitätsklinik unter Leitung von [[Julius Wagner-Jauregg]]. 1903/1904 war er als Assistent an der Nervenheilanstalt Gugging und an der "[[Nervenheilanstalten|Landesirrenanstalt am Brünnlfeld]]" tätig. 1905 kehrte er wieder zu Wagner-Jauregg zurück und habilitierte sich bei diesem 1911. 1919 avancierte Pötzl zum außerordentlichen Professor, 1922 zum Ordinarius für Psychiatrie an die Deutsche Universität Prag. 1928 kehrte Pötzl als Wagner-Jaureggs Nachfolger nach Wien zurück und leitete als Vorstand die Psychiatrisch-Neurologische Universitätsklinik bis zu seiner Pensionierung 1945. In dieser Zeit war Pötzl Mitglied der [[NSDAP]] und setzte sich für den an Maßnahmen der Euthanasie ("T4") maßgeblich beteiligten Kollegen Hans Bartha ein.
  
 
Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählten die Aphasie sowie optisch-agnostische Störungen, Großhirn und Farbenwelt, Traumbilder und -inhalte sowie Raum- und Zeitbildung des Menschen.  
 
Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählten die Aphasie sowie optisch-agnostische Störungen, Großhirn und Farbenwelt, Traumbilder und -inhalte sowie Raum- und Zeitbildung des Menschen.  
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Pötzl war Mitglied der NSDAP
  
  
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* Hans Hoff: In memoriam Otto Pötzl. In: Wiener klinische Wochenschrift 6 (1962), S. 369-370
 
* Hans Hoff: In memoriam Otto Pötzl. In: Wiener klinische Wochenschrift 6 (1962), S. 369-370
 
* Gerhard Harrer / Hans Hoff: Otto Pötzl zum Gedenken. In: Wiener klinische Wochenschrift 45/46 (1968), S. 826-827
 
* Gerhard Harrer / Hans Hoff: Otto Pötzl zum Gedenken. In: Wiener klinische Wochenschrift 45/46 (1968), S. 826-827
* Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Springer 107 (1957), S. 928  
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* Wiener medizinische Wochenschrift 107 (1957), S. 928  
* Die Feierliche Inauguration des Rektors der Wiener Universität für das Studienjahr 1962/63. Wien: Selbstverlag der Universität 1962
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* Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945? Frankfurt am Main: S. Fischer 2003, S. 467
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==Links==
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* [https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_P%C3%B6tzl Wikipedia: Otto Pötzl]
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* [https://www.deutsche-biographie.de/gnd136570356.html#ndbcontent Deutsche Biographie: Pötzl, Otto]

Version vom 30. Dezember 2021, 10:26 Uhr

Daten zur Person
Personenname Pötzl, Otto
Abweichende Namensform Pötzl, Otto Maximilian
Titel Dr. med. univ., Univ.Prof.
Geschlecht männlich
PageID 17198
GND 136570356
Wikidata Q115176
Geburtsdatum 29. Oktober 1877
Geburtsort Wien
Sterbedatum 1. April 1962
Sterbeort Wien
Beruf Psychiater, Neurologe
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Nathaniel Freiherr von Rothschild'sche Stiftung für Nervenkranke in Wien
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 30.12.2021 durch WIEN1.lanm09mer
Begräbnisdatum 10. April 1962
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 0, Reihe 1, Nummer 72
Ehrengrab ja„ja“ befindet sich nicht in der Liste (historisches Grab, ehrenhalber gewidmetes Grab, Ehrengrab) zulässiger Werte für das Attribut „Ehrengrab“.

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Wiener Ehrenmedaille (Verleihung: 15. November 1957, Übernahme: 28. November 1957)


  • Ehrenpräsident der Gesellschaft für Psychotherapie )

Otto Pötzl, * 29. Oktober 1877 Wien, † 1. April 1962 Wien, Psychiater.

Biografie

Der Sohn des Publizisten Eduard Pötzl studierte nach der Matura am Wiener Schottengymnasium Medizin an der Universität Wien, an der er 1901 zum Dr. med. promovierte. Im Anschluss wirkte er an der Psychiatrisch-Neurologische Universitätsklinik unter Leitung von Julius Wagner-Jauregg. 1903/1904 war er als Assistent an der Nervenheilanstalt Gugging und an der "Landesirrenanstalt am Brünnlfeld" tätig. 1905 kehrte er wieder zu Wagner-Jauregg zurück und habilitierte sich bei diesem 1911. 1919 avancierte Pötzl zum außerordentlichen Professor, 1922 zum Ordinarius für Psychiatrie an die Deutsche Universität Prag. 1928 kehrte Pötzl als Wagner-Jaureggs Nachfolger nach Wien zurück und leitete als Vorstand die Psychiatrisch-Neurologische Universitätsklinik bis zu seiner Pensionierung 1945. In dieser Zeit war Pötzl Mitglied der NSDAP und setzte sich für den an Maßnahmen der Euthanasie ("T4") maßgeblich beteiligten Kollegen Hans Bartha ein.

Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählten die Aphasie sowie optisch-agnostische Störungen, Großhirn und Farbenwelt, Traumbilder und -inhalte sowie Raum- und Zeitbildung des Menschen.

Pötzl war Mitglied der NSDAP


Literatur

  • Hans Hoff: Professor Dr. Otto Pötzl - 75 Jahre. In: Wiener medizinische Wochenschrift 49 (1952), S. 971-972
  • Hans Hoff: In memoriam Otto Pötzl. In: Wiener klinische Wochenschrift 6 (1962), S. 369-370
  • Gerhard Harrer / Hans Hoff: Otto Pötzl zum Gedenken. In: Wiener klinische Wochenschrift 45/46 (1968), S. 826-827
  • Wiener medizinische Wochenschrift 107 (1957), S. 928
  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945? Frankfurt am Main: S. Fischer 2003, S. 467

Links