Eduard Pötzl

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Daten zur Person
Personenname Pötzl, Eduard
Abweichende Namensform Kleinpetz
Titel
Geschlecht männlich
PageID 17192
GND 116250305
Wikidata Q1289603
Geburtsdatum 17. März 1851
Geburtsort Wien
Sterbedatum 20. August 1914
Sterbeort Mödling
Beruf Schriftsteller, Journalist
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 17.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum 23. August 1914
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 0, Reihe 1, Nummer 72
Ehrengrab Ehrengrab

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Vizepräsident des Journalisten- und Schriftstellervereins Concordia (1905 bis 1908)

Eduard Pötzl, * 17. März 1851 Wien, † 20. 8. 1914 Mödling, Niederösterreich, Schriftsteller, Journalist.

Biografie

Nach seinem juristischem Studium arbeitete Eduard Pötzl (Pseudonym Kleinpetz) 1869 bis 1871 als Beamter der Kaiser-Franz-Josephs-Bahn, wandte sich jedoch dem Journalismus zu (vorübergehend verantwortlicher Redakteur der "Wiener Neustädter Zeitung"). 1874 trat er in die Redaktion des Neuen Wiener Tagblatts ein und wurde einer der populärsten Mitarbeiter: 1874 bis 1884 war er als Gerichtssaalberichterstatter tätig, danach als Feuilletonist, wobei er die kulturelle Richtung des Blatts entscheidend mitprägte).

Pötzl war ein Meister der Wiener Lokalskizze, die er mit der ihm eigenen Satire würzte; die scharf pointierten Schilderungen des Wiener Alltagslebens begeisterten bald einen großen Leserkreis. In seinen teilweise im Dialekt geschriebenen Humoresken schuf Pötzl die typischen Wiener Gestalten des "Gigerl" (eines Stutzers und Schürzenjägers) und des "Herrn Nigerl" (eines spießerischen Kleinbürgers).

Der Journalist machte sich einen Namen als Verfasser der Wiener Vorstadtskizze und war ein humorvoller Chronist seiner Zeit. Zu seinen wichtigsten Publikationen zählen: "Wiener Skizzen aus dem Gerichtssaal" (1884); "Jung Wien" (1885); "Wien" (3 Bände, 1885/1886); "Die Leute von Wien" (1889); "Wiener von heute" (1891; Anhang wienerischer Ausdrücke); "Der Herr von Nigerl" (1892); "Wiener Schattenbilder" (1892); "Wiener Zeitbilder" (1897); "Hoch vom Kahlenberg" 3 Bände, 1898) oder "Wiener Skizzen" (18 Bände [Gesamtausgabe], 1906). Eine Auswahl seiner Werke erschien 1947 unter dem Titel "Heuriges von dazumal".

Nach dem Journalisten wurde die Eduard-Pötzl-Gasse benannt. Das Grabdenkmal auf dem Zentralfriedhof von Josef Anton Engelhart wurde am 24. Oktober 1916 enthüllt.

Literatur

  • Dieter Schmutzer: Wienerisch g'redt. Geschichte der Wiener Mundartdichtung. Wien: Der Apfel 1993, S. 324 f.
  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 17
  • Wilhelm Kosch: Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. Band 1–4. Bern: Francke 1949–1958
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • B. Jasper: Das Feuilleton in der Wiener Tagespresse der Gegenwart. Diss. Univ. Wien. Wien 1956, S. 62 ff.
  • Eugenie Gause: Eduard Pötzl und die Wiener Skizze. Diss. Univ. Wien. Wien 1934
  • J. Pötzl: Eduard Pötzls letzte Lebensjahre. In: Alt-Wiener Kalender 1925, S. 168 ff.
  • E. Stüber-Gunther. Eduard Pötzl. Ein literarisches Charakterbild. In: Österreichische Rundschau 26 (1911), S. 387 ff.
  • Wilhelm Kosch: Das katholische Deutschland. Biographisch-bibliographisches Lexikon. Augsburg: Literarisches Institut von Haas und Grabherr 1938
  • R. Wengraf: Eduard Pötzl. In: Das literarische Echo 12 (1909/1910), S. 238 ff.
  • Hermann Clemens Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Band 1: Biographien der Wiener Künstler und Schriftsteller. Wien: Verlag der Gesellschaft für Graphische Industrie 1902
  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Band 2/1. Wien: Daberkow 1892 ff.
  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Band 1/4. Wien: Daberkow 1889 ff.

Weblinks