Oscar Pollak: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 28. Juli 2014, 11:31 Uhr

Oscar Pollak (1956)
Daten zur Person
Personenname Pollak, Oscar
Abweichende Namensform Peter, Oscar
Titel Dr. jur.
Geschlecht männlich
PageID 16121
GND
Wikidata
Geburtsdatum 7. Oktober 1893
Geburtsort Wien
Sterbedatum 28. August 1963
Sterbeort Hinterstoder
Beruf Journalist, Schriftsteller
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 28.07.2014 durch WIEN1.lanm09mur
Begräbnisdatum 6. September 1963
Friedhof
Grabstelle Zentrafriedhof, Ehrengrab im Urnenhain, linker Mauerbogen 20B
Bildname Oscar Pollak.jpg
Bildunterschrift Oscar Pollak (1956)
  • 13., Bossigasse 26 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Preis der Stadt Wien für Publikzistik (Verleihung: 5. Mai 1956)

Pollak Oscar (Pseudnym Oscar Peter), * 7. Oktober 1893 Wien, † 28. August 1963 Hinterstoder, Oberösterreich (während des Urlaubs; Wiener Zentrafriedhof, Ehrengrab im Urnenhain, linker Mauerbogen 20B), Journalist, Schriftsteller, Gattin (1915) Marianne Springer (Pollak Marianne), Sohn eines Kaufmanns. Studierte an der Universität Wien (Dr. jur. 1919; war nie als Jurist tätig) und wandte sich nach dem Ersten Weltkrieg (Einsatz als Offizier am Balkan) dem Journalismus zu (1920). 1923-1926 arbeitete er mit seiner Frau unter Friedrich Adler im Sekretariat der Sozialistischen Internationale in London und war gleichzeitig Londoner Korrespondent der Arbeiterzeitung. 1926 kehrte er nach Wien zurück, arbeitete zunächst als außenpolitischer Redakteur unter Friedrich Austerlitz bei der Arbeiterzeitung und wurde nach dessen Tod im Juli 1931 Chefredakteur. Nach dem Februar 1934 organisierte Pollak mit seinen Redakteuren Otto Leichter und Karl Hans Sailer den Widerstand gegen das Dollfuß-Regime und war einer der Mitbegründer der Bewegung der Revolutionären Sozialisten (RS). 1936 arbeitete er im Sekretariat der Sozialistischen Internationale in Brüssel (dort Herausgeber der „Internationale Information"), 1938 ging er zum Hauptstandort der Internationale nach Paris, 1940 emigrierte er nach London, wo er mit Karl Czernetz die Auslandsorganisation der Österreichischen Sozialisten aufbaute. Nach seiner Rückkehr aus dem Exil (1945) wurde Pollak wieder Chefredakteur der Arbeiterzeitung und Redaktionssekretär der Zeitschrift „Der Kampf. In Wien arbeitete er an der Neuorganisation der Sozialistischen Partei, unterstützte Innenminister Oskar Helmer bei seinem Kampf gegen die Besatzungsmächte, hielt in der Arbeiterzeitung konsequent eine antikommunistische Linie ein, vertrat kompromißlos eine demokratische Berichterstattung und war maßgeblich an der Schaffung des Presserats beteiligt. 1961 legte er aus Altersgründen die Chefredaktion der Arbeiterzeitung nieder und konzentrierte sich auf „Die Zukunft". 1956-1958 war er Präsident des von ihm gegründeten „Internationalen Presse-Instituts" (I. P. I), 1962 erschien sein Buch „Der neue Humanismus". Preis der Stadt Wien für Publizistik (1956).

Nachlaß Archiv Verein für Geschichte der Arbeiterbewegung.

Marianne-und-Oscar-Pollak-Hof.

Literatur

  • Jean Maitron / Georges Haupt [Hg.]: Dictionnaire biographique du mouvement ouvrier international. Band 1: Autriche. Paris: Éditions Ouvrières 1971
  • Werner Röder [Hg.]: Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. International biographical dictionary of Central European émigrés 1933 – 1945. München: Saur 1980
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Norbert Leser [Hg.]: Werk und Widerhall. Große Gestalten des österreichischen Sozialismus. Wien: Verlag der Wiener Volksbuchhandlung 1964, S. 285 ff.
  • Lebendige Stadt. Almanach. Wien: Amt für Kultur, Volksbildung und Schulverwaltung der Stadt Wien 1954-1963. Band 10,1963, S. 191
  • Norbert Leser: Grenzgänger. Österreichische Geistesgeschichte in Totenbeschwörungen. Band 2. 1982, S. 171 ff.
  • Karl Ausch (Hg.): Oskar Pollak. Ein Kämpfer für Freiheit und Recht. Ztg.aufsätze (1964);
  • Hans Havelka: Der Wiener Zentralfriedhof. Wien: Jugend und Volk 1989, S. 139 f.
  • Harry Zohn: "...ich bin ein Sohn der deutschen Sprache nur...". Jüdisches Erbe in der österreichischen Literatur. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1986
  • Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der Sozialistischen Partei Österreichs. Wien: Vorwärts-Verlag, 27.08.1988