Oesterreichische Nationalbank

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Anstalt
Datum von 1816
Datum bis
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 44662
GND
WikidataID
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Quelle
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Letzte Änderung am 1.02.2016 durch WIEN1.lanm08wei
  • 9., Otto-Wagner-Platz 3

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48° 12' 58.16" N, 16° 21' 16.10" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Kurz nach dem Wiener Kongress, noch unter dem Eindruck der Napoleonischen Kriege und des durch diesen verursachten Staatsbankrotts (1811) stehend, schlossen sich hochrangigen Persönlichkeiten zur Gründung einer Notenbank, der privatrechtlich organisierten "Privilegirten Oesterreichischen National-Bank", zusammen (Gründungspatente [Haupt- und Bankpatent] vom 1. Juni 1816). Von der Staatsverwaltung unabhängig, jedoch mit dem Privileg der Banknotenausgabe ausgestattet, vermochte das Institut, durch umsichtliche Gebarung die Währung zu stabilisieren und durch eine zurückhaltende Emissionspolitik den Geldwert zu erhalten. Die Wahrung der Unabhängigkeit gegenüber der Regierung, der Aufbau eines Zweigstellennetzes zur Befriedigung der Wirtschaft in einer Zeit kommerziell-gewerblichen Wachstums und die Sicherung einer gleichmäßigen Geld- und Kreditversorgung bei gleichzeitigem Verzicht auf inflationäre Ausweitung der Geldmenge sicherten dem Institut Erfolg und Anerkennung. Nach dem Ausgleich mit Ungarn (1867) wurde die Nationalbank nach schwierigen Verhandlungen in ein Institut übergeleitet, an dem Österreich und Ungarn gleichermaßen beteiligt waren und das die Aufgaben einer Notenbank beider Reichshälften erfüllen sollte. Ab 1878 führte die Nationalbank den Namen "Österreichisch-ungarischen Bank". Nach dem Zerfall der Monarchie wurde 1923 bei gleichzeitiger Liquidierung der Österreichisch-ungarischen Bank die Oesterreichischen Nationalbank gegründet. Zu den bedeutendsten Aufgaben, die die Bank in den folgenden Jahrzehnten zu bewältigen hatte, gehörte der Übergang von der Silberwährung (Gulden) zur Goldwährung (Krone), der 1900 abgeschlossen war. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs musste aufgrund der Friedensverträge von 1919 die Österreichisch-ungarische Bank liquidiert werden. An ihre Stelle trat (in Form einer AG) die Oesterreichische Nationalbank, die im Jänner 1923 ihre Tätigkeit aufnahm. In diese Zeit fällt die durch die immense Nachkriegsinflation notwendig gewordene Währungssanierung, die 1924 mit der Einführung der Schillingwährung erfolgreich abgeschlossen wurde. Nach der Annexion Österreichs durch das Deutsche Reich (1938) wurde die Notenbank als eigenständiges Institut liquidiert; die Gold- und Devisenbestände wurden nach Berlin gebracht, die bisherigen Dienststellen bis 1945 als Außenstellen der Deutschen Reichsbank geführt. 1945 nahm die Oesterreichische Nationalbank ihre Tätigkeit wieder auf. Eine endgültige Regelung konnte allerdings erst nach dem Staatsvertrag durch das "Nationalbankgesetz 1955" getroffen werden; bei dieser Gelegenheit wurde ein neues währungspolitisches Instrumentarium geschaffen, zu dem die Mindestreserven- und Offenmarkt- sowie die Devisen- und Wechselkurspolitik gehören. Als Organe der Bank fungieren die Generalversammlung, der Generalrat und das Direktorium. Zu den Aufgaben der Oesterreichische Nationalbank gehören die Regelung des Geldumlaufs, die Aufrechterhaltung des Werts der österreichischen Währung, der Zahlungsausgleich mit dem Ausland und eine volkswirtschaftlichen Erfordernissen entsprechende Kreditpolitik.

Leitung

Gouverneure (1816-1878 Privilegirte Oesterreichische National-Bank, 1878-1922 Österreichisch-ungarische Bank):

  • Adam Graf Nemes (1816-1817)
  • Joseph Graf Dietrichstein (1817-1825)
  • Melchior Ritter von Steiner (1825-1830)
  • Adrian Nicolaus Freiherr von Barbier (1830-1837)
  • Carl Freiherr von Lederer (1837-1848)
  • Josef Mayer Ritter (ab 1850 Freiherr) von Gravenegg (1848-1849)
  • Dr. Josef (ab 1856 Ritter von) Pipitz (1849-1877)
  • Alois Moser (1878-1892)
  • Dr. Julius Kautz (1892-1900)
  • Dr. Leon Ritter von Bilinski (1900-1910)
  • Dr. Alexander Popovics (1910-1918)
  • Dr. Ignaz Gruber Ritter von Menningen (1918-1919; provisorischer Vizegouverneur)
  • Dr. Alexander Freiherr von Spitzmüller (1919-1922)

Präsidenten (1922-1938, seit 1945):

Jubiläumsfonds.

Literatur

  • Michael Wagner, Erneuerung durch Integration. 175 Jahre Oesterreichische Nationalbank, Wien: 1991.
  • Katalog Geld - 800 Jahre Münzstätte Wien. 1994.
  • Ferdinand Lettmayer [Hg.]: Wien um die Mitte des XX. Jahrhunderts - ein Querschnitt durch Landschaft, Geschichte, soziale und technische Einrichtungen, wirtschaftliche und politische Stellung und durch das kulturelle Leben. Wien: 1958, S. 743 ff.
  • Österreichische Nationalbank. Wien 1925.
  • Öffentliche Wirtschaft und Gemeinwirtschaft in Österreich. Wien 1992, S. 253 ff.
  • S. Pressburger: Oesterreichische Notenbank 1816-1966. 1966.