Niklas Salm

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Daten zur Person
Personenname Salm, Niklas Graf
Abweichende Namensform
Titel Graf
Geschlecht männlich
PageID 1519
GND
Wikidata
Geburtsdatum 1459 JL
Geburtsort Ober-Salm, Belgien
Sterbedatum 4. Mai 1530 JL
Sterbeort Schloß Marchegg, Niederösterreich
Beruf Feldherr
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 2.08.2013 durch WIEN1.lanm08tau
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 1., Josefsplatz 5
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Niklas (II.) Graf Salm, * 1459 Ober-Salm, Ardennen, Belgien, † 4. Mai 1530 Schloß Marchegg, Niederösterreich (nicht im Salmhof nahe Marchegg, der 1530 noch nicht bestand; Wiener Dorotheerkirche [[[Salmgrabmal]]; heute Votivkirche]), Feldherr, Gattin (1502) Elisabeth von Rogendorf († 1550). Entstammte der Linie Ober-Salm der Grafen von Salm; Sohn von Graf Johann IV. und dessen Gattin Margarete von Sirck. Angaben über Kriegsdienst vor 1487 lassen sich nicht beweisen; in diesem Jahr nahm Salm an den Feldzügen des kaiserlichen Feldherrn Herzog Albrecht von Sachsen gegen Matthias Corvinus und 1488 gegen das rebellierende Flandern teil, 1490 kämpfte er in Ungarn und 1499 gegen die Schweizer. Durch seine Heirat wurde er in Niederösterreich ansässig. 1504 stand er in kaiserlichem Kriegsdienst gegen Bayern, 1506 gab er Maximilians Sohn Philipp das Geleit nach Spanien, 1508-1516 kämpfte er gegen Venedig (Eroberung von Istrien 1509) und 1522-1523 (schon als Oberbefehlshaber) gegen die Türken in Krain und der Untersteiermark sowie 1524-1525 gegen die Franzosen in Italien (in der Schlacht bei Pavia [24. Februar 1525] war er an der Gefangennahme König Franz' I. beteiligt und wurde bei dieser Gelegenheit verwundet; Franz mußte auf Italien, Flandern und Burgund verzichten). 1525 schlug er den Knappenaufstand im steirischen Ennstal nieder (Zerstörung von Schladming), am 27. September 1527 besiegte er bei Tokaj (Ungarn) Erzherzog Ferdinands Rivalen Johann Szapolyai. 1529 (20. September - 15. Oktober) leitete er die Verteidigung Wiens gegen die Türken (Erste Türkenbelagerung, wobei er am 14. Oktober durch ein abgesprengtes Steinstück am Oberschenkel schwer verwundet wurde. Im November 1529 eroberte er Raab und Gran, im März 1530 wurde er Leiter des Kriegsrats in Preßburg. Am 16. April 1530 wurde er auf eigenes Ersuchen (wegen fortdauernden Siechtums als Folge seiner Verwundung) des Kommandos enthoben. - Salm wohnte in Wien in einem ihm 1526 von Erzherzog Ferdinand geschenkten Haus (1, Josefsplatz 5; Pallavicinipalais), das seine Nachkommen 1559 verkauften. Besitzungen in Niederösterreich (die ebenfalls von seinen Nachkommen veräußert wurden) waren: Marchegg (ab 1502; Verkauf 1583), Orth an der Donau (1510; Verkauf 1568), Kreuzenstein (1523; Verkauf 1568). - Salms Söhne: Niklas III. (1503-1550) war 1527-1550 Oberstkämmerer Ferdinands I., von dem er (nicht sein Vater) 1528 Schloß und Herrschaft Neuburg am Inn (damals Österreich, heute Niederbayern) als Lehen erhielt (bis 1654 im Besitz der Nachkommen); er starb als Oberster Feldhauptmann in Ungarn. Wolfgang (1514-1555) war 1540-1555 Bischof von Passau. - Denkmal von Franz Erler im Festsaal des Rathauses, Statue über dem Gesims des Mittelrisalits des Erzherzog-Ludwig-Viktor-Palais; Salmdenkmal, Salmgasse, Salmgrabmal.

Literatur

  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begr. von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearb. von Karl Bosl [u.a.]. Band 3: S-Z. Register. München: A. Francke 1975 (als Sterbeort wird irrig der Salmhof bei Marcheck in Mähren angegeben)
  • Johann Newald: Niklas Graf zu Salm. Eine historische Studie. In: Berichte und Mitteilungen des Altertums-Vereines zu Wien. Band 22. Wien: Gerold 1883, S. 127 ff.
  • Emil Rajakovics: Wer waren die Eltern des Verteidigers von Wien, Graf Niklas Salm. In: Adler 3 (1955), S. 190 f.
  • Walter Hummelberger: Wiens erste Belagerung durch die Türken 1529. In: Militärhistorische Schriftenreihe 33 (1976), S. 50 ff.
  • Roland Schäffer: Der obersteirische Knappenaufstand und der Überfall auf Schladming 1525. In: Militärhistorische Schriftenreihe 62 (1989), S. 68 ff.
  • Katalog Historisches Museum der Stadt Wien 62 (Wien 1529 - die erste Türkenbelagerung; Katalog-Nr. 52 [Medaille auf S.], 94 f. [Grabmal])
  • Emil Muck: Die Geschichte von Marchegg. Band 3. 1961, S. 19 ff.
  • Hans Willinger: Orth an der Donau - ein Grenzlandschicksal. Orth 21989, S. 44 ff.
  • Gottfried Schäffer: Schloß Neuburg/Inn. In: Schnell-Kunstführer 1151. München-Zürich 1979
  • Josef Bergauer: Auf den Spuren berühmter Menschen in Wien. Wien: Österreichischer Bundesverlag für Unterricht, Wissenschaft und Kunst 1949, S. 104
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 41 (falsche Angabe).
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