Meidlinger Hauptstraße: Unterschied zwischen den Versionen

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Meidlinger Hauptstraße (12), benannt (1905) nach dem gleichnamigen früheren Vorort [[Meidling (Vorort)|Meidling]], den sie von Norden nach Süden durchzog; zuvor war sie einfach die Hauptstraße. Nach der Eingemeindung Meidlings (1890/1892) entwickelte sich die vom Tal des [[Wienfluss|Wienflusses]] mit der [[Lobkowitzbrücke]] und der [[Stadtbahn|Wientallinie]] der Stadtbahn zur im Einschnitt unter der [[Philadelphiabrücke]] verlaufenden [[Eisenbahn|Südbahn]] ansteigende Straße zur Hauptgeschäftsstraße des zwölften Bezirks. Sie war auch für Fahrgäste der Badner Bahn ([[Lokalbahn Wien-Baden]]) sehr gut erreichbar, da diese bei der Philadelphiabrücke eine Haltestelle hatte. Die Frequenz wurde durch die 1962 eröffnete Wiener Schnellbahn (Floridsdorf - Meidling) und ihren südlichen Außenast bis Wiener Neustadt weiter verstärkt. Nach der Fertigstellung der U 6 von der Längenfeldgasse im Wiental zur Station Philadelphiabrücke (heute Bahnhof Wien Meidling [Südbahn, Pottendorfer Linie, Donauländebahn, Verbindungsbahn nach Hütteldorf und Penzing]) wurde die Meidlinger Hauptstraße nach Einstellung des Straßenbahnbetriebs der Linie 8 (die längere Diskussionen auslöste) zu einer Fußgängerzone umgestaltet (Planung Boris Podrecca) und am 7. Mai 1994 mit einem Volksfest offiziell eröffnet.
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Die Meidlinger Hauptstraße im 12. Bezirk wurde 1905 benannt nach dem gleichnamigen früheren Vorort [[Meidling (Vorort)|Meidling]], den sie von Norden nach Süden durchzieht; zuvor war sie einfach die Hauptstraße. Heute ist die Straße großteils Fußgängerzone.
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Nach der Eingemeindung Meidlings (1890 / 1892) entwickelte sich die vom Tal des [[Wienfluss|Wienflusses]] mit der [[Lobkowitzbrücke]] und der hier 1898 eröffneten [[Stadtbahn|Oberen Wientallinie]] der Stadtbahn zur im Einschnitt unter der [[Philadelphiabrücke]] verlaufenden [[Eisenbahn|Südbahn]] ansteigende Straße zur Hauptgeschäftsstraße des zwölften Bezirks. Sie ist auch für Fahrgäste der Badner Bahn ([[Lokalbahn Wien-Baden]]) sehr gut erreichbar, da diese bei der Philadelphiabrücke eine Haltestelle hat. Die Frequenz wurde durch die 1962 eröffnete Wiener [[Schnellbahn]] (Floridsdorf - Meidling) und ihren südlichen Außenast über Liesing (23. Bezirk) und Mödling bis Wiener Neustadt weiter verstärkt. Die Straße wurde später großteils verkehrsberuhigt bzw. Fußgängerzone, hatte allerdings noch Straßenbahnbetrieb.
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Nach der Fertigstellung der U 6 von der Längenfeldgasse im Wiental zur Station Philadelphiabrücke (heute Bahnhof Wien Meidling mit Südbahn, Pottendorfer Linie, Donauländebahn, Verbindungsbahn nach Hütteldorf und Penzing) wurde der Betrieb der Straßenbahnlinie 8 in der Meidlinger Hauptstraße 1989 eingestellt (was längere Diskussionen auslöste) und die Straße nun komplett zur Fußgängerzone umgestaltet (Planung Boris Podrecca). Als solche wurde sie am 7. Mai 1994 mit einem Volksfest offiziell eröffnet.
 
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Die Straße weist in ihrem nördlichen Teil unterschiedliche Straßenbreiten auf, je nachdem, ob historische Gebäude noch bestehen oder im Interesse der Straßenverbreiterung demoliert worden sind.
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Die Straße weist unterschiedliche Straßenbreiten auf, je nachdem, ob historische Gebäude noch bestehen oder im Interesse der Straßenverbreiterung demoliert worden sind.
  
 
== Gebäude==
 
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* Nummer 12-14 (Theresienbadgasse 2): Keramikmosaik "Abstrakte Felderteilung" von Rotraut Brauneis (1956).
 
* Nummer 12-14 (Theresienbadgasse 2): Keramikmosaik "Abstrakte Felderteilung" von Rotraut Brauneis (1956).
 
* Nummer 17: ehemaliges Schulhaus, erbaut 1753, in Verwendung bis 1862.
 
* Nummer 17: ehemaliges Schulhaus, erbaut 1753, in Verwendung bis 1862.
* Nummer 19: Während der ersten nationalsozialistischen Terrorwelle warf am 12. Juni 1933 ein Attentäter eine Bombe in das im Haus befindliche Juwelengeschäft, die den Besitzer Norbert Futterweit und einen Passanten tötete.
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* Nummer 19: Während der ersten nationalsozialistischen Terrorwelle warf am 12. Juni 1933 ein Attentäter eine Bombe in das im Haus befindliche Juweliergeschäft, die den Besitzer Norbert Futterweit und einen Passanten tötete.
 
* Nummer 26: [[Füchselhof (12)|Füchselhof]].
 
* Nummer 26: [[Füchselhof (12)|Füchselhof]].
 
* Nummer 79 (Wilhelmstraße 70): Mosaike (darunter die Lokomotive "Philadelphia" mit Tender und Waggon; [[Philadelphiabrücke]]).
 
* Nummer 79 (Wilhelmstraße 70): Mosaike (darunter die Lokomotive "Philadelphia" mit Tender und Waggon; [[Philadelphiabrücke]]).
 
  
 
== Literatur ==  
 
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Version vom 17. Mai 2015, 21:08 Uhr

Die Fußgängerzone in der Meidlinger Hauptstraße (1973)
Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von
Datum bis
Name seit 1905
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Hauptstraße
Benannt nach Meidling (Vorort)
Bezirk 12
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 29256
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 17.05.2015 durch DYN.wolfgang j kraus
Bildname Meidlingerhauptstrasse.jpg
Bildunterschrift Die Fußgängerzone in der Meidlinger Hauptstraße (1973)
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48° 10' 43.95" N, 16° 19' 47.59" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Die Meidlinger Hauptstraße im 12. Bezirk wurde 1905 benannt nach dem gleichnamigen früheren Vorort Meidling, den sie von Norden nach Süden durchzieht; zuvor war sie einfach die Hauptstraße. Heute ist die Straße großteils Fußgängerzone.

Nach der Eingemeindung Meidlings (1890 / 1892) entwickelte sich die vom Tal des Wienflusses mit der Lobkowitzbrücke und der hier 1898 eröffneten Oberen Wientallinie der Stadtbahn zur im Einschnitt unter der Philadelphiabrücke verlaufenden Südbahn ansteigende Straße zur Hauptgeschäftsstraße des zwölften Bezirks. Sie ist auch für Fahrgäste der Badner Bahn (Lokalbahn Wien-Baden) sehr gut erreichbar, da diese bei der Philadelphiabrücke eine Haltestelle hat. Die Frequenz wurde durch die 1962 eröffnete Wiener Schnellbahn (Floridsdorf - Meidling) und ihren südlichen Außenast über Liesing (23. Bezirk) und Mödling bis Wiener Neustadt weiter verstärkt. Die Straße wurde später großteils verkehrsberuhigt bzw. Fußgängerzone, hatte allerdings noch Straßenbahnbetrieb.

Nach der Fertigstellung der U 6 von der Längenfeldgasse im Wiental zur Station Philadelphiabrücke (heute Bahnhof Wien Meidling mit Südbahn, Pottendorfer Linie, Donauländebahn, Verbindungsbahn nach Hütteldorf und Penzing) wurde der Betrieb der Straßenbahnlinie 8 in der Meidlinger Hauptstraße 1989 eingestellt (was längere Diskussionen auslöste) und die Straße nun komplett zur Fußgängerzone umgestaltet (Planung Boris Podrecca). Als solche wurde sie am 7. Mai 1994 mit einem Volksfest offiziell eröffnet.

Meidlinger Hauptstraße 3 und 5, um 1904

Die Straße weist unterschiedliche Straßenbreiten auf, je nachdem, ob historische Gebäude noch bestehen oder im Interesse der Straßenverbreiterung demoliert worden sind.

Gebäude

(Die Nummerierung beginnt im Norden, im Wiental. Gebäude mit ungeraden Nummern befinden sich an der östlichen, mit geraden Nummern an der westlichen Straßenseite.)

  • Vor Nummer 3: Bildstock (Rundsäule auf Vierkantsockel, die einen Quader mit zwei Reliefs trägt (über der Jahreszahl 1687 "Bekehrung des Saulus", über der Jahreszahl 1756 Gnadenstuhl); vermutlich eine Pestsäule.
  • Nummer 5: Müller-Fembeck-Hof (an der Stelle des Gemeindegasthauses "Zum goldenen Lamm"); im Hausflur Gedenktafel mit Porträtrelief von Josef Müller-Fembeck.
  • Nummer 8-14 (Theresienbadgasse 7-9): August-Fürst-Hof; Majoliken von Leopold Schmid (1955; historische Wappen der ehemaligen Vorortgemeinden).
  • Nummer 12-14 (Theresienbadgasse 2): Keramikmosaik "Abstrakte Felderteilung" von Rotraut Brauneis (1956).
  • Nummer 17: ehemaliges Schulhaus, erbaut 1753, in Verwendung bis 1862.
  • Nummer 19: Während der ersten nationalsozialistischen Terrorwelle warf am 12. Juni 1933 ein Attentäter eine Bombe in das im Haus befindliche Juweliergeschäft, die den Besitzer Norbert Futterweit und einen Passanten tötete.
  • Nummer 26: Füchselhof.
  • Nummer 79 (Wilhelmstraße 70): Mosaike (darunter die Lokomotive "Philadelphia" mit Tender und Waggon; Philadelphiabrücke).

Literatur

  • Verwaltungsbericht der Stadt Wien 1905, S. 121
  • Wolfgang Mayer: XII. Meidling. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 12), S. 46 ff.
  • Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Meidling. Vom Wienfluß zum Wienerberg. Wien: Mohl 1992, Register
  • Wiener Zeitung, 18.11.2014, S. 19