Maxim Bio (Rudolfsheim-Fünfhaus): Unterschied zwischen den Versionen

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Das Maxim Bio ([[15]]., [[Mariahilfer Straße]] 139) wurde 1908 gegründet und hatte 1909 einen Fassungsraum für 290 Personen. 1913 wurde es geschlossen und an den neuen Standort in der Mariahilfer Straße 139 transferiert. Dort hatte es 1914 einen schmalen Saal für 344 Personen. 1922 hatte das Kino einen Fassungsraum für 357 Personen, 1934 für 370 Personen.
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Das Maxim Bio wurde 1908 in [[15]]., [[Mariahilfer Straße]] 137 gegründet und hatte 1909 einen Fassungsraum für 290 Personen. Die Kinolizenz hatte Leo Mittler inne. 1913 wurde das Kino inklusive der Lizenz von Leo Mittler an den neuen Standort in der Mariahilfer Straße 139 transferiert. Dort hatte es 1914 einen schmalen Saal für 344 Personen. 1922 hatte das Kino einen Fassungsraum für 357 Personen, 1934 für 370 Personen.
  
1942 wurde es als Maxim - Filmtheater, Gebauer, Schuster & Co. als Kommanditgesellschaft neu gegründet, nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] in Maxim Kino umbenannt. In den letzten Jahren des Bestehens wurde das Kino als Pornokino geführt. 1988 wurde es geschlossen
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Leo Mittler hatte die Lizenz beziehungsweise Konzession bis zum "[[Anschluss]]" 1938 inne, auch der Mietvertrag für die Räunlichkeiten lief auf seinen Namen. Am 22. Jänner 1938 hatte Leo Mittler 50 Prozent des Kinos an Alois Josef Kurt Gebauer verkauft, der die restlichen 50 Prozent aufgrund seines politischen Führungszeugnis, das ihn als [[NSDAP]]-Mitglied auswies, am 14. Jänner 1939 von der Vermögensverkehrsstelle zugewiesen bekam. 1942 wurde es als Maxim - Filmtheater, Gebauer, Schuster & Co. als Kommanditgesellschaft eingetragen.
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Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde das Kino unter öffentliche Verwaltung unter Dr. [[Alfred Migsch]] gestellt und 1948 an Leo Mittler zurückgestellt. Zu diesem Zeitpunkt wurde es in Maxim-Kino umbenannt. Nach der [[Entnazifizierung während der Alliierten Besatzung|Entnazifizierung]] von Kurt Gebauer, trat der Gesellschaftsvertrag vom Jänner 1938 wieder in Kraft. 1964 schied Leo Mittler aus und Johann Schuster (35 Prozent) und seine Tochter Stefanie Gerhold (15 Prozent) traten als neue Gesellschafter an seine Stelle, während Kurt Gebauer weiterhin 50 Prozent am Kino behielt. Nachdem Kurt Gebauer am 14. Mai 1965 sowie Johann Schuster am 10. April 1967 verstorben waren, geriet das Kino in finanzielle Schwierigkeiten und Stefanie Gerhold schied am 1. Jänner 1970 als Geschäftsführerin aus dem Betrieb aus und das Kino wurde von der Lichtspieltheater-Betriebs Ges.m.b.H als Pächterin übernommen.
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Mit 30. Juni 1988 wurde der Kinobetrieb eingestellt und am 31. März 1993 wurde die Konzession zurückgelegt.
  
 
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*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Akt+++++006b8734-51b0-4185-9257-154711e43c3fVERA#Akt_____006b8734-51b0-4185-9257-154711e43c3fVERA Wiener Stadt- und Landesarchiv, Fachverband der Lichtspieltheater, A1: 142 Maxim-Kino]
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==
 
*Werner Michael Schwarz: Kino und Kinos in Wien. Eine Entwicklungsgeschichte bis 1934. Wien: Turia & Kant 1992, S. 265
 
*Werner Michael Schwarz: Kino und Kinos in Wien. Eine Entwicklungsgeschichte bis 1934. Wien: Turia & Kant 1992, S. 265

Version vom 19. November 2020, 19:01 Uhr

Maxim Kino (Herwig Jobst, 1980)
Daten zur Organisation
Art der Organisation Kino
Datum von 1908
Datum bis 30. Juni 1988
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 57998
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 19.11.2020 durch WIEN1.lanm08pil
Bildname Maxim Kino Jobst.jpg
Bildunterschrift Maxim Kino (Herwig Jobst, 1980)
  • 15., Mariahilfer Straße 139

Frühere Adressierung

Es wurden noch keine Bezeichnungen erfasst.

Es wurden noch keine Personen erfasst.

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48° 11' 41.01" N, 16° 20' 12.43" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Die Mariahilfer Straße am Generalstadtplan von 1912

Das Maxim Bio wurde 1908 in 15., Mariahilfer Straße 137 gegründet und hatte 1909 einen Fassungsraum für 290 Personen. Die Kinolizenz hatte Leo Mittler inne. 1913 wurde das Kino inklusive der Lizenz von Leo Mittler an den neuen Standort in der Mariahilfer Straße 139 transferiert. Dort hatte es 1914 einen schmalen Saal für 344 Personen. 1922 hatte das Kino einen Fassungsraum für 357 Personen, 1934 für 370 Personen.

Leo Mittler hatte die Lizenz beziehungsweise Konzession bis zum "Anschluss" 1938 inne, auch der Mietvertrag für die Räunlichkeiten lief auf seinen Namen. Am 22. Jänner 1938 hatte Leo Mittler 50 Prozent des Kinos an Alois Josef Kurt Gebauer verkauft, der die restlichen 50 Prozent aufgrund seines politischen Führungszeugnis, das ihn als NSDAP-Mitglied auswies, am 14. Jänner 1939 von der Vermögensverkehrsstelle zugewiesen bekam. 1942 wurde es als Maxim - Filmtheater, Gebauer, Schuster & Co. als Kommanditgesellschaft eingetragen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Kino unter öffentliche Verwaltung unter Dr. Alfred Migsch gestellt und 1948 an Leo Mittler zurückgestellt. Zu diesem Zeitpunkt wurde es in Maxim-Kino umbenannt. Nach der Entnazifizierung von Kurt Gebauer, trat der Gesellschaftsvertrag vom Jänner 1938 wieder in Kraft. 1964 schied Leo Mittler aus und Johann Schuster (35 Prozent) und seine Tochter Stefanie Gerhold (15 Prozent) traten als neue Gesellschafter an seine Stelle, während Kurt Gebauer weiterhin 50 Prozent am Kino behielt. Nachdem Kurt Gebauer am 14. Mai 1965 sowie Johann Schuster am 10. April 1967 verstorben waren, geriet das Kino in finanzielle Schwierigkeiten und Stefanie Gerhold schied am 1. Jänner 1970 als Geschäftsführerin aus dem Betrieb aus und das Kino wurde von der Lichtspieltheater-Betriebs Ges.m.b.H als Pächterin übernommen.

Mit 30. Juni 1988 wurde der Kinobetrieb eingestellt und am 31. März 1993 wurde die Konzession zurückgelegt.

Siehe auch: Kino

Quellen

Literatur

  • Werner Michael Schwarz: Kino und Kinos in Wien. Eine Entwicklungsgeschichte bis 1934. Wien: Turia & Kant 1992, S. 265