Marie Schlösinger: Unterschied zwischen den Versionen

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Marie Schlösinger arbeitete als Volksschullehrerin und engagierte sich politisch vor allem in der Schul- und Frauenpolitik. Von 1918 bis 1922 gehörte sie dem Verein "Frauenrecht" an und übernahm im Mai 1920 als Präsidentin des Vereins die Leitung von [[Hildegard Burjan]]. Für die von 1918 bis 1920 erschienene Monatszeitschrift "Frauenarbeit und Frauenrecht. Zeitung für die erwerbenden christlichen Frauen und Mädchen" besorgte sie die Redaktion. Im Mai 1919 wurde sie als Bezirksrätin in die Bezirksvertretung der [[Josefstadt]] gewählt. Mitte der 1920er Jahre war sie erste Vizepräsidentin der Katholischen Frauenorganisation Wien und Vorstandsmitglied in der Zentralorganisation der katholischen Frauen Wiens und Niederösterreichs. Marie Schlösinger trat häufig als Rednerin bei Veranstaltungen auf. So referierte sie beispielsweise beim Wiener Diözesankatholikentag 1920 über die "Familienkultur in der Gegenwart". Zu ihren inhaltlichen Schwerpunkten gehörten Schulthemen und die politische Bildung der Frau. Als Befürworterin der konfessionellen Schule setzte sie sich für die christliche Erziehung an Schulen ein. Sie publizierte unter anderem in "Österreichische Frauenwelt" und "Frauenarbeit und Frauenrecht".
 
Marie Schlösinger arbeitete als Volksschullehrerin und engagierte sich politisch vor allem in der Schul- und Frauenpolitik. Von 1918 bis 1922 gehörte sie dem Verein "Frauenrecht" an und übernahm im Mai 1920 als Präsidentin des Vereins die Leitung von [[Hildegard Burjan]]. Für die von 1918 bis 1920 erschienene Monatszeitschrift "Frauenarbeit und Frauenrecht. Zeitung für die erwerbenden christlichen Frauen und Mädchen" besorgte sie die Redaktion. Im Mai 1919 wurde sie als Bezirksrätin in die Bezirksvertretung der [[Josefstadt]] gewählt. Mitte der 1920er Jahre war sie erste Vizepräsidentin der Katholischen Frauenorganisation Wien und Vorstandsmitglied in der Zentralorganisation der katholischen Frauen Wiens und Niederösterreichs. Marie Schlösinger trat häufig als Rednerin bei Veranstaltungen auf. So referierte sie beispielsweise beim Wiener Diözesankatholikentag 1920 über die "Familienkultur in der Gegenwart". Zu ihren inhaltlichen Schwerpunkten gehörten Schulthemen und die politische Bildung der Frau. Als Befürworterin der konfessionellen Schule setzte sie sich für die christliche Erziehung an Schulen ein. Sie publizierte unter anderem in "Österreichische Frauenwelt" und "Frauenarbeit und Frauenrecht".
  
Von 1925 bis 1934 gehörte Marie Schlösinger dem Wiener [[Gemeinderat]] an. Zunächst war sie am 16. Jänner 1925 als Ersatzmitglied für den in den [[Bundesrat]] delegierten Gemeinderat Hans Rotter nachgerückt. Bei der Wahl im April 1927 kandidierte sie für die [[Einheitsliste]] im [[Josefstadt|8. Bezirk]] und zog als Abgeordnete der [[Christlichsoziale Partei|Christlichsozialen Partei]] in den Gemeinderat der Stadt Wien und Wiener [[Landtag]] ein. Während dieser Wahlperiode war sie im Gemeinderatsausschuss für Wohlfahrtseinrichtungen, Jugendfürsorge und Gesundheitswesen tätig. Bei den Wahlen 1932 zog sie mit einem Reststimmenmandat in den Gemeinderat ein und wirkte im Gemeinderatsausschuss für Personalangelegenheiten und Verwaltungsreform.
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Von 1925 bis 1934 gehörte Marie Schlösinger dem Wiener [[Gemeinderat]] an. Zunächst war sie am 16. Jänner 1925 als Ersatzmitglied für den in den [[Bundesrat]] delegierten Gemeinderat [[Hans Rotter]] nachgerückt. Bei der Wahl im April 1927 kandidierte sie für die [[Einheitsliste]] im [[Josefstadt|8. Bezirk]] und zog als Abgeordnete der [[Christlichsoziale Partei|Christlichsozialen Partei]] in den Gemeinderat der Stadt Wien und den Wiener [[Landtag]] ein. Während dieser Wahlperiode war sie im Gemeinderatsausschuss für Wohlfahrtseinrichtungen, Jugendfürsorge und Gesundheitswesen tätig. Bei den Wahlen 1932 zog sie mit einem Reststimmenmandat in den Gemeinderat ein und wirkte im Gemeinderatsausschuss für Personalangelegenheiten und Verwaltungsreform. Marie Schlösinger zählte zu den [[Politikerinnen in der Ersten Republik|ersten weiblichen Gemeinderatsmitgliedern]].
  
 
==Quellen==
 
==Quellen==
*Von der Gemeinde Wien. In: Wiener Zeitung, 17.01.1925, S. 6
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*Archiv des Karl von Vogelsang-Instituts, Christlichsoziales Parteiarchiv (Wien), Karton 62
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*Wienbibliothek im Rathaus: Namensverzeichnis der Mitglieder des Gemeinderates, des Landtages, des Stadtsenates, der Gemeinderatsausschüsse und der Bezirksvertretungen der Stadt Wien (Nach dem Stande vom 30. Juli 1932). Wien: Selbstverlag der Gemeinde 1932
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*[https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/1937036 Wienbibliothek im Rathaus: Namensverzeichnis der Mitglieder des Gemeinderates, des Landtages, des Stadtsenates, der Gemeinderatsausschüsse und der Bezirksvertretungen der Stadt Wien (Nach dem Stande vom 1. Februar 1929). Wien: Selbstverlag der Gemeinde 1929]
 
*Wienbibliothek im Rathaus: Namensverzeichnis der Mitglieder des Gemeinderates, des Landtages, des Stadtsenates, der Gemeinderatsausschüsse und der Bezirksvertretungen der Stadt Wien (Nach dem Stande vom 1. Juli 1927). Wien: Selbstverlag der Gemeinde 1927
 
*Wienbibliothek im Rathaus: Namensverzeichnis der Mitglieder des Gemeinderates, des Landtages, des Stadtsenates, der Gemeinderatsausschüsse und der Bezirksvertretungen der Stadt Wien (Nach dem Stande vom 1. Juli 1927). Wien: Selbstverlag der Gemeinde 1927
*[https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/1937036 Wienbibliothek im Rathaus: Namensverzeichnis der Mitglieder des Gemeinderates, des Landtages, des Stadtsenates, der Gemeinderatsausschüsse und der Bezirksvertretungen der Stadt Wien (Nach dem Stande vom 1. Februar 1929). Wien: Selbstverlag der Gemeinde 1929]
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*[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=wrz&datum=19250117&seite=6&zoom=33 ANNO: Von der Gemeinde Wien. In: Wiener Zeitung, 17.01.1925, S. 6]
*Wienbibliothek im Rathaus: Namensverzeichnis der Mitglieder des Gemeinderates, des Landtages, des Stadtsenates, der Gemeinderatsausschüsse und der Bezirksvertretungen der Stadt Wien (Nach dem Stande vom 30. Juli 1932). Wien: Selbstverlag der Gemeinde 1932
 
*Archiv des Karl von Vogelsang-Instituts, Christlichsoziales Parteiarchiv (Wien), Karton 62
 
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==
 
*Ilse Korotin [Hg.]: biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 3. Wien / Köln / Weimar: Böhlau Verlag 2016, S. 2905
 
*Ilse Korotin [Hg.]: biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 3. Wien / Köln / Weimar: Böhlau Verlag 2016, S. 2905
 
*Wolfgang Solt: Biographien der Gemeinderäte, Abgeordneten und Bezirksvorsteher 1918–2003. Wien [2003]
 
*Wolfgang Solt: Biographien der Gemeinderäte, Abgeordneten und Bezirksvorsteher 1918–2003. Wien [2003]
*Michaela Kronthaler: Die Frauenfrage als treibende Kraft. Graz / Wien/ Köln: Styria 1995
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*Michaela Kronthaler: Die Frauenfrage als treibende Kraft. Graz / Wien / Köln: Styria 1995
*[https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/structure/1811455 Wienbibliothek Digital: Oswald Knauer: Der Wiener Gemeinderat 1861-1926. In: Handbuch der Stadt Wien. Band 77. Wien: Verlag für Jugend und Volk 1963]
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* Wolfgang Solt: Mitglieder des Gemeinderates der Stadt Wien (Wiener Landtages) und des Stadtsenates der Stadt Wien (der Wiener Landesregierung) 1918−1934. Wien: 1995
* Wolfgang Solt: Mitglieder des Gemeinderates der Stadt Wien (Wiener Landtages) und des Stadtsenates der Stadt Wien (der Wiener Landesregierung) 1918-1934. Wien: 1995
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*[https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/structure/1811455 Wienbibliothek Digital: Oswald Knauer: Der Wiener Gemeinderat 1861−1962. In: Handbuch der Stadt Wien. Band 77. Wien: Verlag für Jugend und Volk 1963] [Stand: 15.11.2019]
  
==Link==
+
==Weblinks==
*[https://www.wien.gv.at/advuew/internet/AdvPrSrv.asp?Layout=politiker&Type=K&PERSONCD=2014092913553611&POLLAY=histpolsuche&HP=Y&RF=01&ICD=2011021810214075 POLAR - Wiener Politikerinnen und Politiker Archiv - Gemeinderätinnen 1918-1934: Marie Schlösinger]
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*[https://www.wien.gv.at/advuew/internet/AdvPrSrv.asp?Layout=politiker&Type=K&PERSONCD=2014092913553611&POLLAY=histpolsuche&HP=Y&RF=01&ICD=2011021810214075 POLAR Wiener Politikerinnen und Politiker Archiv Gemeinderätinnen 1918−1934: Marie Schlösinger]
*[http://www.fraueninbewegung.onb.ac.at/Pages/PersonDetail.aspx?p_iPersonenID=8675387 Frauen in Bewegung: 1848–1938: Marie Schlösinger]
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*[https://fraueninbewegung.onb.ac.at/node/1744 Frauen in Bewegung: 1848–1938: Marie Schlösinger]

Aktuelle Version vom 3. November 2023, 15:44 Uhr

Daten zur Person
Personenname Schlösinger, Marie
Abweichende Namensform Schlösinger, Maria
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 60646
GND
Wikidata Q98382276
Geburtsdatum 27. April 1889
Geburtsort Wien
Sterbedatum 20. November 1978
Sterbeort Wien
Beruf Volksschullehrerin, Kommunalpolitikerin, Publizistin
Parteizugehörigkeit Christlichsoziale Partei, Einheitsliste
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage, POLAR
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 8., Lenaugasse 19 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Abgeordnete zum Wiener Landtag und Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien (16.01.1925 bis 12.02.1934)
  • Bezirksrätin in die Bezirksvertretung der Josefstadt (1919)

Marie Schlösinger, * 27. April 1889 Wien, † 20. November 1978 Wien, Volksschullehrerin, Kommunalpolitikerin.

Biografie

Marie Schlösinger arbeitete als Volksschullehrerin und engagierte sich politisch vor allem in der Schul- und Frauenpolitik. Von 1918 bis 1922 gehörte sie dem Verein "Frauenrecht" an und übernahm im Mai 1920 als Präsidentin des Vereins die Leitung von Hildegard Burjan. Für die von 1918 bis 1920 erschienene Monatszeitschrift "Frauenarbeit und Frauenrecht. Zeitung für die erwerbenden christlichen Frauen und Mädchen" besorgte sie die Redaktion. Im Mai 1919 wurde sie als Bezirksrätin in die Bezirksvertretung der Josefstadt gewählt. Mitte der 1920er Jahre war sie erste Vizepräsidentin der Katholischen Frauenorganisation Wien und Vorstandsmitglied in der Zentralorganisation der katholischen Frauen Wiens und Niederösterreichs. Marie Schlösinger trat häufig als Rednerin bei Veranstaltungen auf. So referierte sie beispielsweise beim Wiener Diözesankatholikentag 1920 über die "Familienkultur in der Gegenwart". Zu ihren inhaltlichen Schwerpunkten gehörten Schulthemen und die politische Bildung der Frau. Als Befürworterin der konfessionellen Schule setzte sie sich für die christliche Erziehung an Schulen ein. Sie publizierte unter anderem in "Österreichische Frauenwelt" und "Frauenarbeit und Frauenrecht".

Von 1925 bis 1934 gehörte Marie Schlösinger dem Wiener Gemeinderat an. Zunächst war sie am 16. Jänner 1925 als Ersatzmitglied für den in den Bundesrat delegierten Gemeinderat Hans Rotter nachgerückt. Bei der Wahl im April 1927 kandidierte sie für die Einheitsliste im 8. Bezirk und zog als Abgeordnete der Christlichsozialen Partei in den Gemeinderat der Stadt Wien und den Wiener Landtag ein. Während dieser Wahlperiode war sie im Gemeinderatsausschuss für Wohlfahrtseinrichtungen, Jugendfürsorge und Gesundheitswesen tätig. Bei den Wahlen 1932 zog sie mit einem Reststimmenmandat in den Gemeinderat ein und wirkte im Gemeinderatsausschuss für Personalangelegenheiten und Verwaltungsreform. Marie Schlösinger zählte zu den ersten weiblichen Gemeinderatsmitgliedern.

Quellen

Literatur

Weblinks