Marie Hoheisel: Unterschied zwischen den Versionen

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Marie Hocheisel wurde in Reichenberg (Liberec) in Böhmen als Marie Perzina geboren. Sie wuchs in Wien auf und absolvierte hier die Lehrerinnenbildungsanstalt. Der Karriereweg ihres Mannes [[Konrad Hocheisel]] führte das Paar für einige Jahre in Triest und Linz, wo sie als Mitarbeiterin des Vereins für Fraueninteressen in Urfahr begann, sich für bessere Lebensbedingungen von Frauen einzusetzen.
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Marie Hocheisel wurde in Reichenberg (Liberec) in Böhmen als Marie Perzina geboren. Sie wuchs in Wien auf und absolvierte hier die Lehrerinnenbildungsanstalt. Der Karriereweg ihres Mannes [[Konrad Hoheisel]] führte das Paar für einige Jahre in Triest und Linz, wo sie als Mitarbeiterin des Vereins für Fraueninteressen in Urfahr begann, sich für bessere Lebensbedingungen von Frauen einzusetzen.
 
1910 kehrten sie nach Wien zurück, wo Konrad Präsident der Post- und Telegraphendirektion wurde. Marie und Konrad Hocheisel hatte zwei Kinder, Konrad und Emmi. In Wien setzte sie ihr frauenpolitisches Engagement fort. Einkommensgerechtigkeit, Arbeitszeiten und die Situation der Frauen am Arbeitsplatz standen dabei ebenso auf Hoheisels Agenda wie die gesellschaftliche Anerkennung von Hausfrauen und Müttern sowie Fragen zur Frauenbildung. Mit Vorträgen und Artikel in der Frauenpresse wandte sie sich an die Öffentlichkeit. In [[Marianne Hainisch]] fand sie eine Prominente Unterstützerin. 1928 wurde Marie Hoheisel Vorsitzende des Österreichischen Muttertagskomitees, das sich die Etablierung und Verbreitung dieses Festes zur Aufgabe gemacht hatte. 1931 übernahm sie den Vorsitz des Bundes Österreichischer Frauenvereine (BÖFV). Ab 1934 war sie führend im Frauennotdienst, einer der Vaterländischen Front (VF) nahestehenden Organisation, tätig.  
 
1910 kehrten sie nach Wien zurück, wo Konrad Präsident der Post- und Telegraphendirektion wurde. Marie und Konrad Hocheisel hatte zwei Kinder, Konrad und Emmi. In Wien setzte sie ihr frauenpolitisches Engagement fort. Einkommensgerechtigkeit, Arbeitszeiten und die Situation der Frauen am Arbeitsplatz standen dabei ebenso auf Hoheisels Agenda wie die gesellschaftliche Anerkennung von Hausfrauen und Müttern sowie Fragen zur Frauenbildung. Mit Vorträgen und Artikel in der Frauenpresse wandte sie sich an die Öffentlichkeit. In [[Marianne Hainisch]] fand sie eine Prominente Unterstützerin. 1928 wurde Marie Hoheisel Vorsitzende des Österreichischen Muttertagskomitees, das sich die Etablierung und Verbreitung dieses Festes zur Aufgabe gemacht hatte. 1931 übernahm sie den Vorsitz des Bundes Österreichischer Frauenvereine (BÖFV). Ab 1934 war sie führend im Frauennotdienst, einer der Vaterländischen Front (VF) nahestehenden Organisation, tätig.  
 
Der Bund Österreichischer Frauenvereine verschmolz ab 1935 personell mit dem Frauenreferat der VF und Maria Hoheisel wurde Mitarbeiterin im Frauenreferat der VF wie auch andere Vorstandsmitglieder des BÖFV. Dennoch blieb der BÖFV als Verein unter dem Vorsitz von Marie Hoheisel bis zu seiner Auflösung durch die Nationalsozialisten 1938 bestehen, wenn auch mit beschränktem Handlungsspielraum.
 
Der Bund Österreichischer Frauenvereine verschmolz ab 1935 personell mit dem Frauenreferat der VF und Maria Hoheisel wurde Mitarbeiterin im Frauenreferat der VF wie auch andere Vorstandsmitglieder des BÖFV. Dennoch blieb der BÖFV als Verein unter dem Vorsitz von Marie Hoheisel bis zu seiner Auflösung durch die Nationalsozialisten 1938 bestehen, wenn auch mit beschränktem Handlungsspielraum.

Version vom 12. Oktober 2017, 11:46 Uhr

Daten zur Person
Personenname Hoheisel, Marie
Abweichende Namensform Perzina, Marie
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 1131
GND 127593136
Wikidata
Geburtsdatum 16. Juni 1873
Geburtsort Liberec, Böhmen
Sterbedatum 5. März 1947
Sterbeort Wien
Beruf Frauenrechtlerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus / Handschriftensammlung
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 12.10.2017 durch WIEN1.lanm09was
Begräbnisdatum
Friedhof Döblinger Friedhof
Grabstelle

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Marie Hoheisel, geborene Perzina, * 16. Juni 1873 Liberec, Böhmen (Reichenberg, Tschechische Republik), † 5. März 1947 Wien, Frauenrechtlerin.

Biographie

Marie Hocheisel wurde in Reichenberg (Liberec) in Böhmen als Marie Perzina geboren. Sie wuchs in Wien auf und absolvierte hier die Lehrerinnenbildungsanstalt. Der Karriereweg ihres Mannes Konrad Hoheisel führte das Paar für einige Jahre in Triest und Linz, wo sie als Mitarbeiterin des Vereins für Fraueninteressen in Urfahr begann, sich für bessere Lebensbedingungen von Frauen einzusetzen. 1910 kehrten sie nach Wien zurück, wo Konrad Präsident der Post- und Telegraphendirektion wurde. Marie und Konrad Hocheisel hatte zwei Kinder, Konrad und Emmi. In Wien setzte sie ihr frauenpolitisches Engagement fort. Einkommensgerechtigkeit, Arbeitszeiten und die Situation der Frauen am Arbeitsplatz standen dabei ebenso auf Hoheisels Agenda wie die gesellschaftliche Anerkennung von Hausfrauen und Müttern sowie Fragen zur Frauenbildung. Mit Vorträgen und Artikel in der Frauenpresse wandte sie sich an die Öffentlichkeit. In Marianne Hainisch fand sie eine Prominente Unterstützerin. 1928 wurde Marie Hoheisel Vorsitzende des Österreichischen Muttertagskomitees, das sich die Etablierung und Verbreitung dieses Festes zur Aufgabe gemacht hatte. 1931 übernahm sie den Vorsitz des Bundes Österreichischer Frauenvereine (BÖFV). Ab 1934 war sie führend im Frauennotdienst, einer der Vaterländischen Front (VF) nahestehenden Organisation, tätig. Der Bund Österreichischer Frauenvereine verschmolz ab 1935 personell mit dem Frauenreferat der VF und Maria Hoheisel wurde Mitarbeiterin im Frauenreferat der VF wie auch andere Vorstandsmitglieder des BÖFV. Dennoch blieb der BÖFV als Verein unter dem Vorsitz von Marie Hoheisel bis zu seiner Auflösung durch die Nationalsozialisten 1938 bestehen, wenn auch mit beschränktem Handlungsspielraum.

2013 wurde ein Teilnachlass von Marie Hoheisel von der Handschriftensammlung der Wienbibliothek im Rathaus erworben.

Literatur